Mercedes setzt bei seiner Batterie-Recycling-Anlage auf Technik aus Down Under Die Pilotanlage entsteht in der Nähe von Karlsruhe. Während die Aktie aus Australien explodiert, tritt der DAX weiterhin auf der Stelle.
Der deutsche Leitindex ist weiterhin auf der Suche nach seiner Richtung. Da die Vorgaben aus den USA eher gemischt waren, tritt der DAX weiterhin auf der Stelle. Kurz nach Handelsstart liegt das deutsche Börsenbarometer hauchdünn im Plus.
Seit dem Rekordhoch Mitte Dezember knapp über 17.000 Punkten zeigt der Dax - abgesehen von einem kurzzeitigen Versuch, Anfang Januar die Bestmarke zu erreichen - vorwiegend Schwankungen im Bereich von etwa 16.500 bis 16.800 Punkten.
Die ursprünglichen Erwartungen, die das Rekordhoch begleiteten, basierten auf Hoffnungen auf baldige Leitzinssenkungen, insbesondere in den USA und auch in der Eurozone. Diese Erwartungen waren mit der Hoffnung auf eine allmähliche Stabilisierung der Wirtschaft verbunden. In letzter Zeit sind jedoch Zweifel aufgekommen, ob die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank tatsächlich in naher Zukunft einen Zyklus von Zinssenkungen einleiten werden. Gleichzeitig gab es aus der deutschen Wirtschaft zuletzt Anzeichen für Schwäche.
Mercedes: Neometals schießt nach Auftrag in die Höhe
Der Batteriematerial-Recycler, Neometals Ltd.hat über die Joint-Venture-Firma Primobius GmbH (Primobius) einen Auftrag von Mercedes erhalten. Der Auftrag betrifft die Lieferung einer Hub-Anlage zur hydrometallurgischen Raffination, die in den Betrieb des Fahrzeugherstellers in Kuppenheim, Deutschland, integriert werden soll. Primobius ist ein Joint-Venture-Unternehmen für das Batterierecycling und gehört zu gleichen Teilen (50/50) Neometals und der SMS group GmbH (SMS). Das Unternehmen vermarktet ein patentiertes LiB-Recyclingverfahren und setzt dabei auf ein Geschäftsmodell, das die Bereitstellung von Anlagen und die Lizenzierung der entsprechenden Technologie umfasst.
Der Wert des Auftrags beläuft sich auf etwa 18,8 Millionen Euro (~30,8 Millionen AUD) und wurde im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit Mercedes erteilt. Im Rahmen dieser Kooperation ist Primobius für die technische Planung sowie die Bereitstellung und Installation von Anlagenteilen für eine vollständig integrierte und im Kreislauf geführte LiB-Recycling-Pilotanlage von Mercedes verantwortlich.
Tesla: Reichweite gesenkt
Mal etwas anderes. Der Musk-Konzern senkt nicht die Preise für seine Elektroautos, er senkt side angegebene Reichweite. Neue Vorschriften der US-Umweltbehörde EPA für 2024 schreiben vor, dass die erwartete Reichweite von E-Autos nach ihrem "Default"-Modus angegeben wird. Das ist die Einstellung des Fahrzeuges nach dem Einschalten.
Bei dem Model X Plaid wurde zum Beispiel die geschätzte Reichweite von 333 Meilen (etwa 536 Kilometer) auf 326 Meilen gesenkt. Bei dem Model S Plaid ist der Unterschied deutlich größer. Hier wurde die Reichweite von 396 auf 359 Meilen zurückgesetzt.
Der Aktie bekam die Änderung überhaupt nicht. Sie setzte im US-Handel um mehr als zwei Prozent zurück.
TSMC: Q4 besser als erwartet
Im vierten Quartal erzielte der taiwanische Chiphersteller einen höheren Umsatz als erwartet. Von Oktober bis Dezember verzeichnete TSMC Erlöse in Höhe von 625,5 Milliarden Taiwan-Dollar (rund 18,4 Mrd. Euro). Das entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Im Vorfeld hatten Analysten mit einem geringeren Umsatz für den weltweit größten Auftragsfertiger gerechnet. TSMC profitierte dabei von der gesteigerten Nachfrage nach Chips im Bereich Künstliche Intelligenz seiner Kunden Nvidia und Advanced Micro Devices (AMD).
Im Gegensatz dazu verlief das Geschäft mit Chips für Smartphones und Laptops weiterhin zurückhaltend. Apple, einer der wichtigsten Kunden von TSMC, sieht sich weiterhin Herausforderungen bei seiner neuesten iPhone-Generation gegenüber, insbesondere in China, dem größten Mobilfunkmarkt der Welt. Apple leidet auch unter einem Verbot, wonach Behörden und staatliche Unternehmen ihren Angestellten untersagt haben, iPhones bei der Arbeit zu verwenden.
Im Jahr 2023 sanken die Gesamterlöse von TSMC um 4,5 Prozent auf 2,16 Billionen Taiwan-Dollar. Elektronikhersteller und Chipzulieferer hatten aufgrund einer geringeren Nachfrage im vergangenen Jahr mit überschüssigen Lagerbeständen zu kämpfen.
Google: Surfen im Auto
Nachdem VW bereits ChatGPT in sein neuen Autos geholt hat, zieht jetzt Volvo nach. Die Schweden setzen allerdings nicht auf ChatGPT, sondern auf Google. Die Alphabet-Tochter ermöglicht es künftig, den Webbrowser Chrome auf dem Infotainment-Bildschirm im Auto zu verwenden. Insassen haben somit die Möglichkeit, im Internet zu surfen, wenn das Fahrzeug geparkt ist oder beispielsweise an einer Ampel steht. Diese Funktion wird für Fahrzeuge verfügbar sein, bei denen Googles Software direkt im Auto installiert ist. Die Einführung erfolgt zunächst in Fahrzeugen von Volvo und der Elektro-Marke Polestar, wie Google am Dienstag auf der Technik-Messe CES in Las Vegas bekannt gab. In Fahrzeugen mit "Google Built-In" wird es auch möglich sein, die Routenplanung aus der Karten-App des Unternehmens direkt auf das Autosystem zu übertragen.
Boeing: Unser Fehler!
In seiner Rede vor den Mitarbeitern machte Boeing-Chef Dave Calhoun klar deutlich, dass der jüngsten Unfall unmissverständlich ein Fehler von Boeing ist. Er versicherte, dass alles unternommen wird, um die Fehler zu beheben. Calhoun betonte nachdrücklich, dass Sicherheit im Luftverkehr höchste Priorität hat und Boeing eng mit dem National Transportation Safety Board (NTSB) zusammenarbeite, um die aufgetretenen Probleme zu lösen. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Attrappentür nicht ausreichend befestigt war. Bei vergleichbaren Modellen wurden lockere Schrauben an den Attrappentüren entdeckt. Seit dem Vorfall haben die Aktien von Boeing mehr als 9 Prozent an Wert verloren.
dpa-AFX Analyse-Flash:
BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AIXTRON AUF 40 (42) EUR - 'OVERWEIGHT'
BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 108 (103) EUR - 'MARKET-PERFORM'
BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR BAYER AUF 50 (59) EUR - 'OUTPERFORM'
BOFA HEBT HEIDELBERG MATERIALS AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 105 (78) EUR
DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR SILTRONIC AUF 80 (70) EUR - 'HOLD'
HSBC HEBT SARTORIUS AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 370 (300) EUR
JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR AIXTRON AUF 55 (52) EUR - 'BUY'
JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR INFINEON AUF 50 (46) EUR - 'BUY'
JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 6,20 (6,30) EUR - 'NEUTRAL'
STIFEL SENKT BAYER AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 42 (68) EUR
UBS HEBT ZIEL FÜR DWS AUF 32,00 (31,50) EUR - 'NEUTRAL'
Markus Weingran, Aktienexperte wO Börsenlounge
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