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MÄRKTE USA/Kaum verändert - Volatiles Geschäft nach Preisdaten

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Kaum verändert - Volatiles Geschäft nach Preisdaten

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Donnerstag den Handel nach Inflationsdaten etwas über Markterwartung wenig verändert beendet. Der Dow-Jones-Index schloss 15 Punkte höher bei 37.711. Er markierte gleich zu Handelsbeginn ein neues Allzeithoch bei 37.801,90 Punkten. Der S&P-500 verlor 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite schloss nahezu unverändert. Dabei wurden 1.175 (Mittwoch: 1.471) Kursgewinner gesehen, denen 1.659 (1.362) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 69 (69) Titel.

Angesichts der heftigen Debatte über das Ausmaß der erwarteten Zinssenkungen 2024 kam den Preisdaten eine Schlüsselrolle zu. Die Reaktion auf die Daten war indes eine wechselhafte. Zwar lag die Teuerung absolut und auch in der Kernrate auf Jahressicht leicht oberhalb der Marktprognosen. Doch war dieses Signal nicht eindeutig genug, um Verkäufe in größererem Umfang auszulösen. Vielmehr geht der Markt noch immer mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 Prozent von einer Zinssenkung im März aus - trotz aller gegenteiligen Beteuerungen und Ansichten.

So geht Marktstratege Neil Wilson von Finalto nicht davon aus, dass es eine Zinssenkung im März geben wird. Es werde viel, viel länger dauern, das Inflationsziel zu erreichen - wenn überhaupt - und der Markt befinde sich auf der falschen Seite dieser Wirklichkeit. Zu dieser Einschätzung passten auch besser als erwartet ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten, die einmal mehr die Robustheit des US-Arbeitsmarktes untermauerten und ebenfalls keine Argumente für Zinssenkungen lieferten.

Dass die höheren Preisdaten keine größeren Verkäufe auslösten, könnte auch an der nun anlaufenden Berichtssaison liegen. Die Teilnehmer dürften sich wieder etwas von der Geldpolitik abwenden, wenn am Freitag einige große Banken ihre Quartalsberichte vorlegen werden.

Renditen leichter 

Der Rentenmarkt zeigte sich nach einem volatilen Geschäft fester. Der Handel habe sich nach den Preisdaten nervös präsentiert, hieß es. Am Ende liefen die Renditen nach unten. Der Verbraucherpreis-Bericht lege nahe, dass die Inflation sich weiter abkühlt, sagte die Bank of America. Denn einige Treiber der Teuerung in diesem Monat dürften sich in den kommenden Monaten ermäßigen, so etwa die Preise für Gebrauchtwagen.

Auch der Dollar bewegte sich volatil. Zwischenzeitlich zog er mit sich reduzierenden Zinssenkungsfantasien an, schließlich notierte der Dollarindex kaum verändert.

Bitcoin drehte derweil ins Minus. Die US-Börsenaufsicht SEC hat elf Bitcoin-ETFs, börsengehandelte Fonds, zugelassen. Die Entscheidung der US-Behörde ermöglicht es praktisch allen Anlegern, Bitcoin genauso einfach zu kaufen und zu verkaufen wie Aktien und Investmentfonds. Die Erwartung, dass die US-Regulierungsbehörden solche Fonds genehmigen werden, hatte den Bitcoin-Kurs bereits im Vorfeld auf den höchsten Stand seit etwa zwei Jahren getrieben. Teilnehmer zitierten die alte Börsenregel: "Buy the Rumour, Sell the Fact".

Ölpreise steigen mit Sorge vor Nahosteskalation 

Die Ölpreise legten mit der Sorge vor einer Eskalation des Nahostkriegs zu. Ein Öltanker einer griechischen Reederei ist im Golf von Oman offenbar von Unbekannten entführt worden. Laut Informationen aus Großbritannien soll sich das Schiff auf Kurs in iranische Hoheitsgewässer befinden. Damit droht eine erneute Eskalation mit dem Iran, der bereits hinter den Überfällen der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer verortet wird. Sollte sich herausstellen, dass der Iran hinter der Aktion steckt, könnte das zu Spekulationen führen, dass es zu Vergeltungsmaßnahmen der USA kommt. Damit könnte der Konflikt zwischen Israel und der Hamas auf andere Staaten überspringen.

Megafusion in Energiebranche 

Die Reihe der Übernahmen in der US-Energiebranche setzte sich fort: Chesapeake Energy will den Konkurrenten Southwestern Energy für 7,4 Milliarden Dollar (6,7 Milliarden Euro) kaufen, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Damit solle ein führender Konzern auf dem Gebiet der Gasversorgung entstehen. Die Fusion würde einen Konzern mit einem Börsenwert von 24 Milliarden Dollar schaffen. Chesapeake stiegen um 3,2 Prozent, Southwestern verloren 2,5 Prozent.

Nach der Zulassung von Bitcoin-ETFs konnten die Aktien mit Bezug zur Kryptowährung ihre ursprünglichen Kursaufschläge nicht halten und drehten nach unten ab, so Coinbase Global (-6,7%), Robinhood Markets (-3,5%), MicroStrategy (-5,2%), Marathon Digital Holdings (-12,6%) und Riot Platforms (-15,8%).

Die Citigroup-Aktie gab um 1,8 Prozent nach, nachdem die Bank mitgeteilt hatte, einmalige Kosten im Zusammenhang mit geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken in Argentinien und Russland verbuchen zu müssen. Das Geldhaus kündigte zudem Kosten für seine Umstrukturierungspläne an, was sich auf die Ergebnisse des vierten Quartals auswirken werde, die am Freitag veröffentlicht werden.

Richardson Electronics knickten um 19 Prozent ein. Der Ingenieurdienstleister schrieb in seinem jüngsten Quartal rote Zahlen und verzeichnete sinkende Umsätze. Techtarget kletterten um 12,4 Prozent - angetrieben vom Zusammenschluss mit Informa zur Schaffung einer globalen Plattform für Daten und Marktzugang. Informa wird dazu ihr Digitalgeschäft einbringen.

KB Home büßten 1,2 Prozent ein. Der Eigenheimbauer hat für sein viertes Quartal niedrigere Umsätze und Gewinne mitgeteilt, die aber gleichwohl höher ausfielen als erwartet.

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %    absolut   +/- % YTD 
DJIA        37.711,02    +0,0%     15,29     +0,1% 
S&P-500       4.780,24    -0,1%     -3,21     +0,2% 
Nasdaq-Comp.    14.970,19    +0,0%     0,54     -0,3% 
Nasdaq-100     16.820,90    +0,2%     27,86     -0,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite   Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,27     -9,2     4,36     -15,4 
5 Jahre         3,90     -7,5     3,97     -10,2 
7 Jahre         3,95     -6,3     4,01      -2,2 
10 Jahre         3,98     -5,0     4,03      10,2 
30 Jahre         4,18     -2,1     4,21      21,4 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- % Do, 8:02 Uhr Mi, 17:32 Uhr % YTD 
EUR/USD        1,0972    -0,0%    1,0984     1,0956 -0,7% 
EUR/JPY        159,60    -0,1%    159,77     159,74 +2,6% 
EUR/CHF        0,9351    +0,2%    0,9332     0,9334 +0,8% 
EUR/GBP        0,8597    -0,2%    0,8603     0,8612 -0,9% 
USD/JPY        145,47    -0,1%    145,45     145,79 +3,3% 
GBP/USD        1,2763    +0,2%    1,2768     1,2721 +0,3% 
USD/CNH (Offshore)   7,1740    -0,1%    7,1662     7,1881 +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD       46.208,89    -1,6%   45.944,19   45.578,21 +6,1% 
 
 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD % YTD 
WTI/Nymex        72,67    71,37     +1,8%     +1,30 +0,9% 
Brent/ICE        77,85    76,80     +1,4%     +1,05 +1,0% 
GAS              VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF        30,8    31,19     -1,3%     -0,39 -2,8% 
 
 
METALLE        zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD % YTD 
Gold (Spot)     2.028,23   2.025,88     +0,1%     +2,36 -1,7% 
Silber (Spot)      22,75    22,93     -0,8%     -0,17 -4,3% 
Platin (Spot)     919,30    923,00     -0,4%     -3,70 -7,3% 
Kupfer-Future      3,79     3,78     +0,2%     +0,01 -2,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 11, 2024 16:13 ET (21:13 GMT)

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