Während Airbus von Rekord zu Rekord fliegt, werden die Probleme Boeing immer größer. Die US-Luftfahrtsbehörde hat Ermittlungen wegen Vernachlässigung von Pflichten eingeleitet. Damit setzt sich Airbus immer weiter ab.
Während die US-Verbraucherpreise dem DAX schwer zugesetzt haben, hat die Wall Street die Zahlen deutlich besser verdaut und die Verluste gegen Handelsende fast wieder komplett wett gemacht. Eigentlich ist das ein gutes Zeichen, denn Richtung Handelsschluss greifen gerne die Experten und großen Adressen zu, um Schnäppchen zu schlagen.
Der DAX nimmt diesen Ball heute gerne auf und liegt gut 30 Minuten nach Handelsstart fast ein Prozent im Plus. Zu den Top-Werten zählt heute erneut Airbus. Der Flugzeugbauer konnte die nächsten Rekorde vermelden.
Airbus produziert mehr als gedacht!
Der weltweit größte Flugzeugbauer, kann sich 2023 erneut deutlich von seinem krisengeplagten Konkurrenten Boeing absetzen. Trotz angespannter Lieferketten gelang es dem europäischen Hersteller, 735 Verkehrsflugzeuge zu liefern, was über 200 Einheiten mehr waren als bei seinem US-Rivalen.
Gleichzeitig verzeichnete Airbus einen Branchenrekord von über 2000 neuen Bestellungen für seine Jets. Der Auftragsbestand erreichte mit fast 8600 Flugzeugen einen Höchststand. Infolgedessen plant Vorstandschef Guillaume Faury eine kräftige Ausweitung der Flugzeugproduktion. Jedoch betonte er, dass das Rekordniveau aus der Zeit vor der Pandemie im Jahr 2024 noch nicht erreicht werden könne.
Im abgelaufenen Jahr übertraf der DAX-Konzern sein Ziel von 720 Flugzeugauslieferungen um 15 Maschinen. Im Jahr 2022 hatte Airbus aufgrund von Engpässen bei Bauteilen wie Triebwerken und Sitzen seine Pläne zweimal reduziert und schließlich nur 661 neue Jets an die Kunden geliefert.
Im Jahr 2019 hatte Airbus 863 Flugzeuge ausgeliefert. Die weltweite Luftfahrt wurde dann jedoch von der Corona-Pandemie und den globalen Reisebeschränkungen stark beeinträchtigt, was zu einer drastischen Reduzierung der Flugzeugproduktion durch die Hersteller führte. Inzwischen kehren die Passagiere zurück, ebenso wie die Nachfrage nach modernen und effizienteren Flugzeugen. Dennoch erschweren Engpässe bei Zulieferern den Herstellern, die Produktion auf das Niveau vor der Krise zu steigern.
Boeing wird überprüft
Nach dem Vorfall mit einer Boeing-Maschine, bei dem während des Startes ein Rumpfteil abbrach, hat die US-Luftfahrtbehörde FAA eine Untersuchung gegen den Konzern eingeleitet. In einem Schreiben an Boeing wird darauf hingewiesen, dass die Umstände darauf hindeuten könnten, dass der Flugzeughersteller möglicherweise seine Verpflichtungen in Bezug auf Produktion, Inspektionen und Tests vernachlässigt hat. Boeing wurde eine Frist von zehn Werktagen eingeräumt, um dazu Stellung zu nehmen.
TUI auf dem Rückflug in die DAX-Familie?
Zehn Jahre nach dem Börsengang an die Londoner Börse könnte die Aktie des größten europäischen Reiseveranstalters, TUI, voraussichtlich in den MDAX zurückkehren. Dies geht aus einer veröffentlichten Studie des Analysten Pankaj Gupta von der US-Bank JPMorgan hervor. Nach dem Wechsel in den Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse am 8. April und unter der Bedingung der Zustimmung der Aktionäre, könnte TUI voraussichtlich im Juni in den MDAX aufgenommen werden.
Novartis will nicht mehr
Der Basler Pharmakonzern hat nach einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) sein Interesse an der Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Cytokinetics zurückgezogen. Laut dem WSJ hat Novartis diesen Rückzieher innerhalb der letzten ein oder zwei Tage vollzogen. Die Aktien von Cytokinetics verzeichneten daraufhin starke Verluste in den USA.
Am Montag berichtete das WSJ noch, dass die Verhandlungen über eine Übernahme von Cytokinetics durch Novartis weit fortgeschritten seien. Der Rückzug des Schweizer Unternehmens stellt nun jedoch eine Abschwächung für das US-Biotechunternehmen in seiner Suche nach einem Käufer dar, wie das WSJ in seiner Onlineausgabe am Donnerstag berichtet.
Cytokinetics hatte vor einem Monat positive Daten zu einem experimentellen Medikament zur Behandlung der angeborenen Herzkrankheit "hypertropher Kardiomyopathie" veröffentlicht. Infolgedessen stiegen die Aktien um mehr als 80 Prozent. Medien hatten zuvor über einen möglichen Kaufpreis von über 10 Milliarden US-Dollar für das in San Francisco ansässige Unternehmen spekuliert. Novartis hatte sich zu den Berichten über ein potenzielles Interesse am Kauf nicht geäußert.
Laut WSJ hatte Cytokinetics einen Verkaufsprozess eingeleitet, wobei ein anderer Käufer einsteigen oder auch Novartis ein erneutes Interesse bekunden könnte. Als weitere mögliche Interessenten waren zuletzt auch Astrazeneca oder Johnson & Johnson genannt worden.
dpa-AFX Analyseflash:
- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SÜDZUCKER AUF 13 (12) EUR - 'UNDERWEIGHT'
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ABOUT YOU AUF 4,20 (4,60) EUR - 'UNDERWEIGHT'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 18,30 (18,40) EUR - 'BUY'
- MORGAN STANLEY SENKT BRENNTAG AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 86 EUR
- MORGAN STANLEY SENKT LANXESS AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL-WEIGHT)
- MORGAN
TANLEY SENKT LANXESS-KURSZIEL AUF 23,50 (29) EUR
- MORGAN STANLEY SENKT WACKER CHEMIE AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OVERWEIGHT)
- MORGAN STANLEY SENKT WACKER-CHEMIE-KURSZIEL AUF 133 (165) EUR
Markus Weingran, Aktienexperte wallstreetONLINE Börsenlounge
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