Fast jedes Unternehmen will einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Doch zwischen Ankündigung und Realität klafft offenbar ein großes Loch. Warum das ausgerechnet jetzt bedenklich ist. Praktisch jedes große Unternehmen hat sich verpflichtet, einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Doch es klafft offenbar ein gewaltiges Loch zwischen diesen Ankündigungen und der Realität: "Unserer Analyse zufolge sind die Dax40-Unternehmen aktuell auf einem 3-Grad-Celsius-Kurs, was ihren Beitrag zur Klimaerwärmung angeht", behauptet der Klimawissenschaftler und Unternehmer Sebastian Müller, Co-Gründer des Analysehauses Right.based on Science, im Interview mit FINANCE-TV. Aus Müllers Sicht leitet sich daraus ab, dass Deutschlands Unternehmen ihre angekündigten Pläne zur Emissionsreduktion - auch entlang ihrer Lieferkette - spürbar verschärfen müssten, um ihr Portfolio wirklich in Einklang mit dem weltweiten 1,5-Grad-Ziel zu bringen. "Das gilt auch für viele Unternehmen, die behaupten, jetzt bereits 1,5-Grad-konform zu sein." Und das ist nicht nur ein PR-Problem, wie Müller erklärt: "Die CSRD-Richtlinie verpflichtet Unternehmen künftig dazu, ihre konkreten Maßnahmenpläne offenzulegen, wie sie auf einen 1,5-Grad-Celsius-Kurs kommen möchten." Und diese ließen sich nach der Veröffentlichung mit wissenschaftlichen Methoden durch Dritte objektiv überprüfen. Ob es an fehlendem Willen oder an anderen Gründen liegt, dass so viele Unternehmen (noch) zu schwache Dekarbonisierungspläne verfolgen und ob Banken und Asset-Manager engagierter dabei vorgehen, ihre Portfolios 1,5-Grad-konform zu machen - die Antworten gibt Sebastian Müller bei FINANCE-TV.