In den USA ist das Wahljahr gestartet. Trotz aller Gerichtsprozesse setzt Donald Trump das erste Ausrufezeichen. Die richtungsweisende erste Wahl in Iowa konnte der Ex-Präsident mit klarem Vorsprung für sich entscheiden.
Der Dax hat am Dienstag seine Vortagesverluste ausgeweitet. Wenige Minuten nach dem Xetra-Start verbuchte der deutsche Leitindex ein Minus von 0,69 Prozent auf 16.507,76 Zähler. Die Orientierungsmarke nach unten ist nun das bisherige Jahrestief bei 16.448 Punkten.
Laut Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets ist der Optimismus aus dem letzten Quartal des vergangenen Jahres raus, auch weil die Europäische Zentralbank die Zinssenkungserwartungen im Markt zunehmend als überzogen einstufe.
Der MDax sank am Dienstag um 1,10 Prozent auf 25 702,94 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor rund 0,8 Prozent.
Trump setzt Ausrufezeichen im Wahlkampf
Donald Trump hat die erste Etappe im Rennen um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner deutlich für sich entschieden. Gemäß der ersten Prognosen konnte der ehemalige Präsident bei den Vorwahlen im Bundesstaat Iowa seine Mitbewerber mit einem beispiellosen Vorsprung auf die hinteren Plätze verweisen.
Trotz laufender Gerichtsverfahren stärkte er damit seinen Anspruch, im November als Kandidat der Republikaner an der eigentlichen Präsidentschaftswahl teilzunehmen. Es deutet alles darauf hin, dass es zu einer erneuten Auseinandersetzung mit seinem erbitterten Gegner von 2020 kommen wird, jedoch mit vertauschten Rollen: Trump würde diesmal als Herausforderer auftreten, während Joe Biden, trotz Kritik an seinem fortgeschrittenen Alter, als gesetzter Kandidat bei den Demokraten gilt.
Hugo Boss: Umsatz auf Rekordhoch reicht nicht
Im vergangenen Jahr konnte der Modehändler trotz einer schwachen Konsumstimmung einen klaren Aufschwung verzeichnen und sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis erheblich steigern. Laut vorläufigen Zahlen, die das Unternehmen am Dienstag in Metzingen bekannt gab, stieg der währungsbereinigte Umsatz im vierten Quartal um 10 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. Dies markierte das umsatzstärkste Quartal in der Geschichte des Unternehmens. Alle Marken, Regionen und Vertriebskanäle trugen zum Wachstum bei. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich um 17 Prozent auf 121 Millionen Euro, wobei Analysten etwas mehr erwartet hatten.
Im Gesamtjahr stiegen die Erlöse um 15 Prozent auf einen Rekordwert von 4,2 Milliarden Euro, während sich das Ebit um 22 Prozent auf 410 Millionen Euro verbesserte. Für das Jahr 2023 hatte Hugo Boss zuvor ein Umsatzwachstum von 12 bis 15 Prozent auf 4,1 Milliarden bis 4,2 Milliarden Euro prognostiziert. Bezüglich des Ebits sah der Modehändler eine Steigerung um 20 bis 25 Prozent auf bis zu 420 Millionen Euro vor. Dabei hatte das Management seinen Ausblick im vergangenen Jahr bereits zweimal angehoben. Die detaillierten Zahlen und den vollständigen Ausblick will Hugo Boss am 7. März präsentieren.
Experten bemängeln, dasss das operative Ergebnis enttäuscht. Die Aktie rauscht kräftig ab.
Nordex: Auftragsbücher werden voller
Im vierten Quartal und im Gesamtjahr konnte der Hersteller von Windkraftanlagen mehr Aufträge verzeichnen als im Vorjahr. Kunden orderten insgesamt 1270 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 7,4 Gigawatt im vergangenen Jahr, wie das MDax-Unternehmen am Dienstag bekannt gab. Dies entsprach einem Anstieg von 16 Prozent in Bezug auf die bestellte Leistung im Vergleich zum Vorjahr. Nordex konnte dabei einen stabilen durchschnittlichen Verkaufspreis von 0,84 Millionen Euro je Megawatt beibehalten. Konzernchef Jose Luis Blanco kommentierte: "Wie erwartet haben wir eine große Anzahl von Aufträgen gegen Jahresende erhalten."
Die Aufträge stiegen im letzten Quartal auf fast 2,5 Gigawatt, was im Vergleich zum bereits erfolgreichen Vorquartal einem weiteren Anstieg von fast 30 Prozent entsprach. Allerdings sank der durchschnittliche Verkaufspreis in diesem Zeitraum von 0,89 Millionen auf 0,84 Millionen Euro je Megawatt Leistung.
Apple: Funktionen bei Uhr deaktiviert
Um die Geräte nach einem verlorenen Patentverfahren weiterhin in den USA verkaufen zu können, hat Apple in den neuesten Computer-Uhren die Funktion zur Messung des Blutsauerstoffgehalts deaktiviert. Dieser Schritt wurde aus den Gerichtsunterlagen bekannt, die am Montag veröffentlicht wurden.
Die Medizintechnik-Firma Masimo, die erfolgreich einen US-Importstopp für die Apple Watch erwirkt hatte, gab bekannt, dass die amerikanische Zollbehörde die Lösung des iPhone-Konzerns akzeptiert habe. Die genaue Entscheidung ist noch nicht öffentlich zugänglich, da Apple Teile davon als vertraulich betrachtet. Laut Bloomberg hat Apple bereits modifizierte Versionen der aktuellen Modelle Apple Watch Series 9 und Apple Watch Ultra 2 an seine US-Geschäfte geliefert.
Masimo wirft Apple vor, in den Uhren eine patentierte Technologie zur Messung des Sauerstoffgehalts ohne Lizenz zu verwenden. Im Oktober gewann Masimo ein Verfahren vor der US-Handelsbehörde ITC, die die Einfuhr der betroffenen Modelle der Apple Watch in die USA untersagte. Der Streit hat keinen Einfluss auf den Verkauf in anderen Ländern, und bereits verkaufte Geräte in den USA dürfen die Funktion weiterhin nutzen.
Apple hat gegen die Entscheidung der ITC Berufung eingelegt und versucht gleichzeitig, den Importstopp während des laufenden Verfahrens auszusetzen.
HelloFresh: Jetzt gibt es saures von Goldman Sachs
Zu Wochenbeginn hatte die BNP Parribas die Aktien der Essenslieferanten unter Druck gesetzt. Jetzt haut Goldman Sachs drauf. Die US-Investmentbank hat in ihrer Prognose für das Jahr 2024 Hellofresh von "Neutral" auf "Verkaufen" herabgestuft und das Kursziel von 23,40 auf 12,20 Euro reduziert. Gemäß einer am Dienstag veröffentlichten Studie zur europäischen Internet- und Medienbranche sieht Analystin Lisa Yang kurzfristige Risiken für die Margen des Kochboxen-Lieferanten. Ihrer Meinung nach muss die Hellofresh-Gruppe aggressiver in ihr Produktangebot und Marketing investieren, um das Kundenwachstum nach mehreren Quartalen mit enttäuschenden aktiven Wachstumstrends wieder anzukurbeln.
dpa-AFX Analyse-Flash:
BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 61 (59) EUR - 'OVERWEIGHT'
BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR BASF AUF 57 (61) EUR - 'EQUAL WEIGHT'
BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR EVONIK AUF 24 (26) EUR - 'OVERWEIGHT'
BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 34 (36) EUR - 'EQUAL WEIGHT'
BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 66,5 (58,0) EUR - 'OUTPERFORM'
GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 55 (54,30) EUR - 'BUY'
GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 6 (5,90) EUR - 'SELL'
GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RTL AUF 33,70 (30,20) EUR - 'SELL'
GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR SCOUT24 AUF 81,60 (76,60) EUR - 'BUY'
GOLDMAN SENKT HELLOFRESH AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 12,20 (23,40) EUR
GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 5,60 (9,40) EUR - 'NEUTRAL'
HAUCK AUFHÄUSER IB SENKT ZIEL FÜR VERBIO AUF 44 (70) EUR - 'BUY'
JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ALLIANZ SE AUF 270 (245) EUR - 'BUY'
JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 14,40 (15) EUR - 'NEUTRAL'
JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 14,20 (15) EUR - 'OVERWEIGHT'
MORGAN STANLEY HEBT ZIEL FÜR SARTORIUS AUF 340 (275) EUR - 'EQUAL-WEIGHT'
MORGAN STANLEY SENKT MORPHOSYS AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OW) - ZIEL 38 (35) EUR
MORGAN STANLEY SENKT ZIEL FÜR BAYER AUF 45 (52) EUR - 'EQUAL-WEIGHT'
MORGAN STANLEY SENKT ZIEL FÜR MERCK KGAA AUF 180 (185) EUR - 'OVERWEIGHT'
SOCGEN SENKT ZIEL FÜR PORSCHE AG AUF 88 (104) EUR - 'BUY'
UBS HEBT ZIEL FÜR LANXESS AUF 27 (25) EUR - 'NEUTRAL'
Markus Weingran, Aktienexperte wO Börsenlounge
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