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Europäische Märkte fallen nach EZB-Gesprächen über mögliche Zinssenkungen

Finanznachrichten News
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Der Start in den heutigen Dienstag war für die europäischen Aktienmärkte alles andere als überzeugend. So konzentrierten sich die Märkte allem Anschein nach auch weiterhin auf die Nachrichten und Kommentare, die aus dem Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, kommen. So führten die Banken die morgendlichen Verluste mit einem Minus von 1,47 % an, während der deutsche DAX Index bisher ein Minus von 0,63 % verzeichnete.

Derzeit findet das jährliche World Economic Forum (WEF) mit rund 2.800 internationalen Teilnehmern aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft statt. Für den heutigen Tag ist eine Sonderansprache vom chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang geplant. Darüber hinaus werden sich auch Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission sowie der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyj mit einer Rede zu Wort melden.

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Wiederherstellung des Vertrauens - ein Forum für viele Gespräche

Das aktuelle WEF findet wie jedes Jahr in der Schweiz statt und hat sich für dieses Jahr den Titel "Rebuilding Trust" (zu Deutsch: Wiederherstellung des Vertrauens" gegeben. Hier treffen Vertreter aus der Politik und Wirtschaft aufeinander und beschäftigen sich dieses Jahr mit einer ganzen Reihe an wichtigen Themen: Neben Fragen zur weltweiten Inflation werden auch Lieferketten, aktuelle Kriege und dazugehörige Sicherheitsfragen sowie das Thema "künstliche Intelligenz" erörtert.

Im Zuge dessen sind die asiatisch-pazifischen Märkte in der vergangenen Nacht merklich gefallen und selbst der japanische Aktienmarkt musste seine rekordverdächtige Rallye, die bereits seit Anfang des Jahres einen stetigen Aufwärtstrend zeigte, beenden. Gleiches gilt auch für die US-amerikanischen Aktienfutures, da im Augenblick die Anleger und Finanzinstitute hauptsächlich auf den morgigen Mittwoch warten. Dann sollen nämlich die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen des Dezembers veröffentlicht werden.

Doch auch die europäischen Märkte haben negativ auf die Neuigkeit reagiert, dass es im Jahr 2024 wahrscheinlich keine Zinssenkungen geben wird. So erklärte EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann bereits gestern, dass es wahrscheinlich nicht die bereits im April erwartete Senkung geben wird. Wörtlich sagte er:

"Ich fürchte, dass diese Leute nach Davos sehr enttäuscht sein werden."

So geht er sogar davon aus, dass während der WEF in Davos gar nicht über entsprechende Zinssenkungen gesprochen werden wird. Nachdem die Gesamtinflation in der europäischen Handelszone im vergangenen Dezember erneut auf 2,9 % von 2,4 % im November gestiegen war, ist laut Holzmann eine Zinssenkung in den kommenden Monaten äußerst unwahrscheinlich - auch deshalb, weil die EZB eine Inflationsrate von 2,0 % anstrebe. Diese Nachricht sorgte bei vielen Anlegern für eine negative Stimmung am Markt.

Starke Politisierung des World Economic Forums

Derzeit scheint es so, als ob das WEF in Davos vor allem von politischen Gesprächen dominiert wird und die wirtschaftliche Seite zu kurz kommen könnte. Auch das dürfte viele Anleger verunsichern, da die weltweite wirtschaftliche Lage derzeit eine schwierige Phase durchläuft. So beklagt zum Beispiel die Entwicklungsorganisation Oxfam, dass auf Grund von hoher Inflation und durch die Kriege der letzten Monate und Jahre vor allem arme Menschen noch ärmer geworden sind, während gleichzeitig die fünf reichsten Menschen der Welt seit 2020 das eigene Vermögen mehr als verdoppeln konnten.

Auch der Sozialverband Deutschland klagt dieses Problem an und erklärt gleichzeitig, dass dies zu Staatsverdrossenheit, aber auch zu einer höheren Kriminalität und verstärktem Rassismus führe, was sich wiederum negativ auf die Wirtschaft auswirke.

Gleichzeitig wird das Treffen in Davos von den großen politischen Sprechern bestimmt: Neben dem chinesischen Ministerpräsidenten und dem ukrainischen Präsidenten werden auch der US-amerikanische Außenminister sowie Israels Präsident Issac Herzog erwartet. Hinzu kommen die Ministerpräsidenten aus Jordanien, dem Libanon sowie Irak und Katar. Welche Gespräche im Hintergrund genau geführt werden, ist bis dato noch nicht bekannt, doch scheint ein klarer Fokus auf die Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen zu bestehen.

Schwierige Lage der Weltwirtschaft

In einem Interview erklärte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland, dass das Grundthema der WEF dieses Jahr zwar durchaus nobel und wichtig sei, jedoch auch vor einigen Problemen stehe. So erklärte er:

"Das Motto hört sich super an. Vertrauen wieder herzustellen geht aber nicht so einfach."

Gleichzeitig werden neben den politischen Gästen auch 800 Chefs der Unternehmenswelt erwartet. Dazu zählen neben dem Microsoft-Gründer Bill Gates auch der Chef-Entwickler von ChatGPT, Sam Altman. Schließlich bietet die innovative Technologie hinter den modernen künstlichen Intelligenzen durchaus ein unglaublich großes Potenzial für die Weltwirtschaft. Gleichzeitig streiten die Vertreter aller Branchen darüber, wie eine mögliche Regulierung aussehen könnte und wie die Risiken und Chancen von K.I. tatsächlich vereint werden könnten.

Derzeit zeigen die Daten der KI-gestützten Analyse-Plattform AltIndex allerdings, dass es wohl in den kommenden Wochen und Monaten gut für KI-Aktien steht. Wichtig ist jedoch, dass neue Regulationen dies schnell verändern könnten.

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