DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:15 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.446,51 -0,2% -1,7% Stoxx50 4.072,50 -0,1% -0,5% DAX 16.571,68 -0,3% -1,1% FTSE 7.558,34 -0,5% -1,8% CAC 7.398,00 -0,2% -1,9% DJIA 37.367,95 -0,6% -0,9% S&P-500 4.764,05 -0,4% -0,1% Nasdaq-Comp. 14.920,26 -0,4% -0,6% Nasdaq-100 16.795,17 -0,2% -0,2% Nikkei-225 35.619,18 -0,8% +6,4% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 134,79 -47 *bezogen auf Schlusskurs des Vortages
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,34 72,68 -0,5% -0,34 +0,5% Brent/ICE 78,55 78,15 +0,5% +0,40 +1,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,44 29,95 -1,7% -0,50 -6,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.026,80 2.055,04 -1,4% -28,24 -1,7% Silber (Spot) 22,87 23,21 -1,5% -0,34 -3,8% Platin (Spot) 899,75 917,70 -2,0% -17,95 -9,3% Kupfer-Future 3,77 3,78 +0,9% +0,03 -3,0%
Am Ölmarkt legen die Notierungen für Brent und WTI zu. Die Ölpreise bewegten sich aktuell mehr oder weniger seitwärts, heißt es. Die Krise im Roten Meer stütze auf der einen Seite, während Konjunktur- und Nachfragesorgen die Preise bremsten.
Der festere Dollar und die steigenden Zinsen lasten derweil auf dem Goldpreis.
FINANZMARKT USA
Etwas leichter Zweifel an baldigen Zinssenkungen und in der Folge kräftig steigende Renditen drücken an der Wall Street am Dienstag die Kurse. Die US-Notenbank versucht die weit vorausgeeilten Zinssenkkungserwartungen des Marktes wieder einzufangen. So hat Fed-Gouverneur Christopher Waller vor einer Überstraffung der Geldpolitik, zugleich aber auch vor übereilten Zinssenkungen gewarnt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen erobert die Marke von 4 Prozent zurück. Der überraschend schwache Empire State Manufacturing Index belastet hier nur kurz. Der Index sackte im Januar auf minus 43,7 ab und fiel damit deutlich schwächer als erwartet aus. Es ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Zudem heizt die sich zuspitzende Lage im Roten Meer die Befürchtung von Lieferengpässen und einer in der Folge wieder steigenden Inflation an. Die jemenitische Huthi-Miliz hat angekündigt, ihre Attacken auf Schiffe im Roten Meer auch nach den Angriffen der USA und Großbritanniens auf Stellungen der Miliz fortzusetzen. Daneben steht die Bilanzsaison im Blick. Mit Goldman Sachs und Morgan Stanley haben zwei weitere Großbanken über den Geschäftsverlauf im vierten Quartal berichtet. Morgan Stanley (-3,3%) hat mit den Einnahmen die Erwartungen klar übertroffen, aber mit dem Gewinn den Analystenkonsens verfehlt. Goldman Sachs (+1,6%) hat mehr eingenommen und verdient als erwartet. Im Technologiesektor geben Apple um 1,7 Prozent nach. Das Unternehmen gewährt vor dem im Februar anstehenden chinesischen Neujahrsfest erstmals seit Jahren Rabatte auf seine iPhones in China.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas leichter - Händler verwiesen darauf, dass Mitglieder der Europäischen Zentralbank die Erwartungen an Zinssenkungen bremsen. Am Montag hatte EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann gesagt, dass die hartnäckige Inflation die EZB möglicherweise davon abhalten werde, die Zinsen in diesem Jahr überhaupt zu senken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog daraufhin zeitweise noch etwas an auf 2,20 Prozent nach 2 Prozent zum Jahresbeginn. Keine große Wirkung zeigte ein überraschend günstiger ZEW-Konjunkturindikator. Auf der Verliererseite in Europa standen die Banken. Ihr Stoxx-Branchenindex fiel um 1,1 Prozent. Commerzbank (-4,9%) gaben die jüngsten Rally-Gewinne wieder ab. Leicht im Plus notierten die defensiven Nahrungsmittel- und Getränke-Aktien sowie ausgewählte Pharmatitel. In Paris fielen Air France um 2,6 Prozent. Die Reederei CMA-CGM beendet die Partnerschaft im Cargogeschäft. Im Sog von Air France ging es mit Lufthansa um 2,1 Prozent nach unten. Lindt & Sprüngli gewannen in Zürich 6,6 Prozent. Für die Analysten von Stifel lieferte Lindt 2023 ein organisches Wachstum im zweistelligen Bereich ab, das die eigene Prognose und die Konsensschätzungen übertraf. Die Schweizer gaben zudem einen "beruhigenden" Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Um knapp 10 Prozent brachen Hugo Boss nach Vorlage erster Zahlen für das Schlussquartal 2023 ein. Die Analysten der DZ Bank verwiesen auf eine leichte Enttäuschung der EBIT-Marge, die mit 10,3 Prozent unter dem Konsens von 10,9 Prozent liege. Adidas gehörten mit einem Minus von 2,1 Prozent ebenfalls zu den großen Verlierern, Puma gaben 3,5 Prozent ab. Auf der anderen Seite zogen Morphosys um 12,7 Prozent an. Händler meinten, Marktteilnehmer hofften auf positive Nachrichten von der Pipeline der Wirkstoffe, vor allem zum Krebsmittel Pelabresib. Qiagen stiegen um 2,5 Prozent, getrieben von Übernahmespekulationen in der Branche, die aus den USA nach Europa überschwappten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:08 Uhr Mo, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0870 -0,7% 1,0919 1,0951 -1,6% EUR/JPY 159,99 +0,2% 159,51 159,66 +2,8% EUR/CHF 0,9364 -0,0% 0,9384 0,9362 +0,9% EUR/GBP 0,8599 -0,0% 0,8616 0,8599 -0,9% USD/JPY 147,19 +1,0% 146,07 145,78 +4,5% GBP/USD 1,2641 -0,7% 1,2674 1,2736 -0,7% USD/CNH (Offshore) 7,2224 +0,5% 7,1947 7,1829 +1,4% Bitcoin BTC/USD 43.073,41 +1,2% 42.674,31 42.416,74 -1,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar verzeichnet im Windschatten der Anleiherenditen ein deutliches Plus. Der Dollar-Index gewinnt 0,8 Prozent. Die Commerzbank sieht indessen auch einen Zusammenhang mit dem Sieg des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa. Mit Trump verbinden die Analysten eine wirtschaftsfreundlichere Politik.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den asiatischen und australischen Börsen ist es am Dienstag auf breiter Front abwärts gegangen. Händler sprachen von einer deutlich gesunkenen Risikoneigung, abzulesen am Anstieg des US-Dollar. Es werde immer deutlicher, dass die Hoffnung auf sinkende Zinsen ein Trugschluss sein könnte. Untermauert wurde die Zinsangst an den Börsen von dem Umstand, dass auch die chinesische Zentralbank am Vortag entgegen der Markterwartung die Zinsen nicht reduziert hatte. Dazu gesellte sich die immer gefährlichere Situation im Roten Meer und die drohende Eskalation des Nahostkrieges mit einer direkten Konfrontation des Iran. In China führte die Börse in Hongkong (-2,0%) die Liste der Verlierer an, Schanghai drehte spät ins Plus und schloss 0,3 Prozent fester. Der Fokus liege auf den anstehenden BIP-Daten in dieser Woche, hieß es. Diese könnten die konjunkturelle Schwäche des Landes offenbaren. Börsianer sahen daher auch die Chance auf Wirtschaftsstimuli durch Peking. In Hongkong präsentierten sich Immobilienwerte schwach. Angesichts des Abschwungs im Immobiliensektor hatten Unternehmen für Dezember und 2023 schwächere Vertragsabschlüsse gemeldet. Der Immobilienindex büßte 3,2 Prozent ein, Longfor fielen um 5,6, Yuexiu Property um 3,2 und Country Garden Holdings bzw. Country Garden Services um 4,2 und 3,6 Prozent. In Tokio fiel der Nikkei-225 um 0,8 Prozent, obwohl der feste Dollar den Yen drückte, was den japanischen Aktienmarkt in der Regel stützt. Das schwache Börsenumfeld sei angesichts der jüngsten Rally des japanischen Aktienmarktes zu Gewinnmitnahmen genutzt worden, hieß es. Der südkoreanische Kospi verlor 1,1 Prozent - begünstigt durch dünne Umsätze. Orion brachen um 18 Prozent ein, der Knabber- und Süßwarenhersteller will ein Verlust schreibendes Biotechnologie-Startup im Pharmasektor für über 400 Millionen US-Dollar übernehmen. Der australische S&P/ASX-200 ermäßigte sich ebenfalls um 1,1 Prozent. Das Konsumklima in Australien bleibe sehr schwach, hieß es im Handel. Der Energie- und Versorgersektor stellten mit Abschlägen von 1,5 und 1,8 Prozent die Schlusslichter. Rio Tinto sanken nach ihrem Produktionsbericht zum vierten Quartal um 1,3 Prozent, wobei auch andere Minenwerte schwach schlossen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
FRAPORT
Der Flughafen Frankfurt erwartet aufgrund des angekündigten starken Schneefalls und Eisregens in Hessen am Mittwoch starke Beeinträchtigungen des Flugbetriebes.
HHLA
hat das Ressort Finanzen und Immobilien in ihrem Vorstand neu besetzt. Der Aufsichtsrat berief Annette Walter als Chief Financial Officer (CFO) in den Vorstand. Die Diplom-Kauffrau wechselt vom Essener Energieversorger Steag GmbH, wo sie zuletzt als CFO der STEAG Power GmbH tätig war.
SIXT
wird im Laufe der nächsten drei Jahre bis zu 250.000 Fahrzeuge beim Autohersteller Stellantis erwerben. Die Fahrzeuge sind für die Vermietflotte in Europa und Nordamerika vorgesehen.
SHELL
hat alle Schiffstransporte durch das Rote Meer auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Angesichts der jüngsten Angriffe der USA und Großbritanniens auf Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen werde eine weitere Eskalation in der Region gefürchtet, sagten mit der Entscheidung vertraute Personen.
GSK
will einen Anteil an Haleon im Wert von rund 1,0 Milliarden Pfund verkaufen und damit seinen Anteil an dem Consumer-Healthcare-Unternehmen auf rund 3,2 Prozent reduzieren. GSK kündigte an, sich von rund 300 Millionen Haleon-Aktien zu trennen. Der Angebotspreis soll im Rahmen eines beschleunigten Bookbuild-Verfahrens festgelegt werden, das umgehend beginnt.
CATHAY PACIFIC/KOREAN AIR
Zwei Wochen nach einer tödlichen Kollision zweier Flugzeuge auf dem Tokioter Flughafen Haneda sind erneut zwei Maschinen auf einem japanischen Flughafen zusammengestoßen. Wie die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific mitteilte, wurde eine ihrer Maschinen am Dienstag auf dem Flughafen Neu-Chitose nahe der nordjapanischen Stadt Sapporo von einem Flugzeug von Korean Air gerammt.
GOLDMAN SACHS
hat im vierten Quartal 2023 besser abgeschnitten als an Wall Street erwartet, und dabei nicht zuletzt von der Vermögensverwaltung profitiert. Mit 5,48 US-Dollar lag das verwässerte Ergebnis je Aktie deutlich über der auf 3,62 Dollar lautenden Schätzung der von Factset befragten Analysten.
MORGAN STANLEY
hat im Schlussquartal einen Gewinneinbruch erlitten. Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Rechtsfällen sowie mit der US-Einlagensicherung drückten den Nachsteuergewinn um rund 450 Millionen US-Dollar. Während die Gewinnerwartungen verfehlt wurden, lagen die Einnahmen dank eines starken Anleihengeschäfts jedoch deutlich über den Analystenprognosen.
SYNOPSYS/ANSYS
Der Technologie- und Software-Konzern Synopsys will sich den Design-Software-Anbieter Ansys für 35 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien einverleiben. Im Rahmen der Transaktion sollen die Ansys-Aktionäre pro Anteilsschein 197 Dollar in bar und 0,345 Synopsys-Aktien. Basierend auf dem Schlusskurs von Freitag entspricht das einem Wert von 367,57 Dollar je Ansys-Aktie.
TESLA
Elon Musk will bei Tesla vor dem Hintergrund anstehender KI-Entwicklungen einen ausreichende Einfluss auf das Unternehmen ausüben. Er fühle sich nicht gut dabei, Tesla zu einem Marktführer in Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik zu machen, ohne die Kontrolle über rund 25 Prozent der Anteile zu haben, schrieb er auf der Kurzbotschaftenplattform X.
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January 16, 2024 12:15 ET (17:15 GMT)
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