WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley will nur am kommenden Fernsehduell der Republikaner teilnehmen, wenn Donald Trump es ebenfalls tut. Den vergangenen Debatten war der ehemalige US-Präsident ferngeblieben. "Wir hatten in dieser Kampagne fünf großartige Debatten. Leider ist Donald Trump allen aus dem Weg gegangen", schrieb Haley auf der Plattform X, vormals Twitter. "Die nächste Debatte, die ich führe, wird entweder mit Donald Trump oder mit Joe Biden stattfinden. Ich freue mich darauf."
Ob Trump dieser Aufforderung nachkommt, ist unklar - und damit auch, ob das für Donnerstag angesetzte TV-Duell in seiner geplanten Form überhaupt stattfinden kann, sollte Haley tatsächlich nicht teilnehmen. Die ausstrahlenden US-Fernsehsender ABC News und WMUR-TV setzten Trump und Haley eine Frist bis Dienstagnachmittag (Ortszeit), um über ihre Anwesenheit zu entscheiden. Man werde die Pläne entsprechend anpassen.
Trumps bisherige Wahlkampfstrategie war am Montag zumindest im US-Bundesstaat Iowa aufgegangen: Dort fuhr er bei der ersten Vorwahl seiner Partei einen klaren Sieg ein. Wer Kandidat der Republikaner werden möchte, muss sich zunächst in parteiinternen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen.
Den zweiten Platz in Iowa holte mit deutlichem Abstand Floridas Gouverneur, Ron DeSantis. Haley, einst US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, landete knapp dahinter an dritter Stelle. Der viertplatzierte Unternehmer Vivek Ramaswamy stieg noch in der Nacht (Ortszeit) aus dem Rennen aus und stellte sich hinter Trump.
DeSantis reagierte am Dienstag prompt auf Haleys Ankündigung und warf ihr vor, nur unangenehmen Fragen ausweichen zu wollen. "Die Realität ist, dass es ihr nicht um die Nominierung geht, sondern um das Amt als Trumps Vizepräsidentin", schrieb DeSantis bei X. "Ich freue mich darauf, diese Woche mit zwei leeren Podiumsplätzen zu diskutieren."
Die nächste Vorwahl der Republikaner steht am kommenden Dienstag in New Hampshire an. Davor soll es noch zwei TV-Duelle geben, eins am Donnerstag, das andere am Sonntag. Bei den ersten fünf Debatten hatte Trump argumentiert, dass er es wegen seiner hohen Umfragewerte nicht nötig habe, an den Diskussionsrunden teilzunehmen. Derzeit deutet auch alles darauf hin, dass er sich am Ende durchsetzen und es zu einer Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden kommen wird./gei/DP/he