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Markus Weingran
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DAX: Zaghafte Stabilisierung: Bayer vor Entlassungswelle, Richemont macht Hoffnung und TSMC mit starken Finish

Finanznachrichten News

Der deutsche Leitindex hällt zum Handelsstart inne und liegt hauchdünn im Plus. Eine richtige Entwarnung für die Anleger ist das allerdings immer noch nicht. Die Hoffnung auf rasch sinkende Zinsen schwindet immer mehr!

Der Dax hat am Donnerstag seine jüngste Talfahrt unterbrochen. Nach drei Tagen mit teils deutlichen Kursverlusten konnte sich der deutsche Leitindex in den ersten Handelsminuten mit plus 0,03 Prozent bei 16 436,18 Punkten etwas stabilisieren.

Zuletzt hatten gedämpfte Hoffnungen auf schon baldige Leitzinssenkungen in den USA auf die Aktienkurse gedrückt. Zudem verunsichert die träge Wirtschaft Chinas die Anleger. Vor diesem Hintergrund war der deutsche Leitindex zur Wochenmitte im Handelsverlauf auf das Kursniveau von Anfang Dezember zurückgefallen. Damit hatte er von den Kursgewinnen aus der Rally von Oktober bis zum Rekordhoch bei etwas über 17 000 Punkten Mitte Dezember etwa ein Viertel eingebüßt. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus bisher auf rund zwei Prozent.

Der MDax war im bisherigen Jahresverlauf noch deutlicher als der Dax zurückgefallen - am Donnerstagmorgen kletterte der Index der mittelgroßen Werte kurz nach dem Start um 0,24 Prozent auf 25 311,27 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,32 Prozent auf 4417,33 Punkte vor.

Bayer: Nächste Floskel aus Leverkusen

Nichts neues oder konkretes aus Leverkusen. Das Chef Bill Anderson Bayer schneller und dynamischer machen möchte, das ist bekannt. Wie er das machen möchte, ist bislang weiter unbekannt und soll erst auf einem Kapitalmarkttag Anfang März nach den Jahreszahlen veröffentlicht werden.

Bis dahin darf jetzt auch die Belegschaft von Bayer schwitzen, denn der DAX-Konzern hat einen groß angelegten Stellenabbau in den Konzerngesellschaften in Deutschland angekündigt. Er soll spätestens bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein solle, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. "Unser neues Betriebsmodell soll Bayer schneller und innovativer machen. Seine Einführung wird jedoch zulasten vieler Führungskräfte gehen", erklärte Barbara Gansewendt, Vorsitzende des Bayer-Konzernsprecherausschusses. Die allgemeine Beschäftigungssicherung, die die Mitarbeiter in Deutschland vor betriebsbedingten Kündigungen schützt, wurde nur um ein weiteres Jahr bis Ende 2026 verlängert.

Bayer beschäftigt hierzulande rund 22.200 Mitarbeiter, weltweit waren es Ende September knapp 100.900. Betriebsbedingte Kündigungen gab es in den vergangenen 27 Jahren nicht bei dem Aspirin-Hersteller. "Um die Leistungsfähigkeit unserer Organisation und unseren Handlungsspielraum schnell und nachhaltig zu verbessern, sind jetzt einschneidende Maßnahmen notwendig. Wir wollen Bayer zügig wieder in die Erfolgsspur bringen", erklärte Heike Prinz, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektorin von Bayer.

Das Bayer einen Stellenabbau plant ist nichts Neues. Anleger sollten weiterhin einen Bogen um die Aktie machen, bis Bill Anderson endlich seinen neuen Plan für Bayer verkündet und dann genau darauf blicken, wie er das Glyphosat-Problem in den Griff bekommen möchte.

Richemont hebt die Luxusstimmung etwas

Der Schweizer Luxusgüterkonzern, der für Marken wie Cartier oder IWC bekannt ist, verzeichnete im Weihnachtsquartal weiterhin Zuwächse, doch die Wachstumsdynamik schwächte sich wie erwartet etwas ab. Besonders das Schmuckgeschäft entwickelte sich weiterhin positiv. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24, von Oktober bis Dezember, stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 5,59 Milliarden Euro, wie Richemont am Donnerstag bekannt gab. In Lokalwährungen verzeichneten die Verkäufe einen Anstieg um 8 Prozent. Analysten hatten im Durchschnitt ein Wachstum von 6,8 Prozent erwartet.

Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte fiel das Wachstum somit etwas geringer aus: Von April bis September war der währungsbereinigte Umsatz noch um 12 Prozent gestiegen.

Besonders im Schmuckgeschäft mit der führenden Marke Cartier verzeichnete Richemont kräftiges Wachstum, wobei der Umsatz währungsbereinigt um 12 Prozent zunahm. Die Uhrensparte mit Marken wie IWC wuchs um 3 Prozent.

Richemont veröffentlichte keine Gewinnzahlen für das dritte Quartal, und wie üblich gab das Unternehmen keinen konkreten Ausblick auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023/24.

Ein richtiger Befreiungsschlag für die Branche sind die Zahlen nicht. Allerdings haben die entsprechenden Aktien in den vergangenen Monaten ordentlich Federn gelassen. Damit haben sie sich einen Platz auf der Watchlist verdient.

TSMC: Starker Schlussspurt

Der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC hat das Jahr 2023 überraschend stark abgeschlossen. Das letzte Quartal verlief für den bedeutenden Zulieferer von Apple und Nvidia deutlich besser als das vorherige Quartal des Jahres. Mit einem Nettogewinn von knapp 239 Milliarden Taiwan-Dollar (etwa 7 Milliarden Euro) in den drei Monaten bis Ende Dezember übertraf der weltweit größte Auftragsfertiger für Chips zudem die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Der CEO, C. C. Wei, äußerte sich am Donnerstag optimistisch über die Finanzergebnisse und die Aussichten für die kommenden Monate.

"Unser Geschäft hat den Tiefpunkt erreicht, und wir erwarten für 2024 ein solides Wachstum", sagte der Manager auf einer Pressekonferenz am Hauptsitz des Unternehmens in Hsinchu. Um dieses Ziel zu erreichen, plant das Unternehmen im besten Fall, bis zu 32 Milliarden US-Dollar (29,4 Milliarden Euro) mehr zu investieren als in den letzten zwölf Monaten. Die Aktien des Unternehmens stiegen an der Börse in Taiwan um etwa ein Prozent.

Land unter bei Plug Power

Langsam aber sicher müssen Anleger sich Fragen, ob der Wasserstoff-Spezialist eine Luftnummer ist. Nachdem vor den Zahlen zum dritten Quartal die Umsatzprognose ganz leise gekürzt wurde, kommt jetzt die nächste Hiobsbotschaft aus der Konzernzentrale.

Plug Power geht das Geld aus und muss eine Kapaitalerhöhung durchziehen. Das dürfte nicht die letzte schlechte Nachricht vom einstigen Wasserstoff-Spezialisten sein. Solange Andy Marsh und sein aktuelles Team die Geschicke des Konzerns leiten, sollten Anleger die Finger von der Aktie lassen.

Plug Power kann höchstens einen Übernahme retten und die ist nicht in Sicht!

dpa-AFX Analyse-Flash:

BERENBERG HEBT ZIEL FÜR IONOS AUF 28 (22) EUR - 'BUY'
BOFA HEBT VONOVIA AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 32 (24) EUR
EXANE BNP HEBT MTU AUF 'OUTPERFORM' (NEUTRAL) - ZIEL 279 (240) EUR
EXANE BNP SENKT TEAMVIEWER AUF 'UNDERPERFORM' (NEUTRAL) - ZIEL 13 (16) EUR
JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR STRÖER AUF 71 (70) EUR - 'OVERWEIGHT'
RBC HEBT EVOTEC AUF 'OUTPERFORM' (SECTOR PERFORM) - ZIEL 18,60 EUR
RBC HEBT EVOTEC AUF 'OUTPERFORM' (SECTOR PERFORM) - ZIEL 18,60 EUR
WARBURG RESEARCH SENKT ZIEL FÜR AAP IMPLANTATE AUF 0,80 (1,04) EUR - 'HOLD'
WARBURG RESEARCH SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 162 (170) EUR - 'HOLD'
WARBURG SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE PFANDBRIEFBANK AUF 9,40 (9,90) EUR - 'BUY'

Markus Weingran, Aktienexperte wO Börsenlounge

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© 2024 Markus Weingran
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