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MÄRKTE EUROPA/Kräftig erholt - "hawkische Notenbanken eingepreist"

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Kräftig erholt - "hawkische Notenbanken eingepreist"

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben sich nach dem Abverkauf der vergangenen Tage am Donnerstag erholt. Der DAX stieg um 0,8 Prozent auf 16.567 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zog um 1,1 Prozent auf 4.451 Punkte an. "Die Bremsmanöver von den Notenbankmitgliedern sollten nun eingearbeitet sein", sagte ein Marktanalyst. Zuletzt hatten mehrere Notenbankmitglieder aus der EZB und der US-Notenbank Fed die Zinssenkungserwartungen gebremst, das hatte auf die Kurse vor allem der konjunkturabhängigen Werte gedrückt und die langen Zinsen nach oben getrieben. Die Langläufer-Renditen stabilisierten sich nun auf dem höheren Niveau.

Besonders stark im Markt lag der Reise- und Freizeit-Sektor mit einem Plus seines Stoxx-Index von 5,2 Prozent. Er profitierte von einer Erholung der Flutter-Aktie, deren Zwischenbericht zum vierten Quartal positiv aufgenommen wurde. Auch wenn der Konsens beim Umsatz nur um 1 Prozent übertroffen wurde, bewerteten Marktteilnehmer positiv, dass das US-Geschäft nicht so schwach wie erwartet ausfiel. Der Kurs schoss um gut 15 Prozent nach oben.

TSMC stützt Stimmung für Technologie - Richemont überrascht 

Gefragt waren auch Technologie-Aktien, deren Index um 2,9 Prozent stieg. Als leicht positiven Impuls für die europäischen Technologiewerte wertete ein Händler, dass Taiwan Semiconductor Manufacturing beim Nettogewinn überzeugen konnte. Zwar ging der Umsatz mit Chips für das Internet der Dinge im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr zurück und die Margen verschlechterten sich. Doch auf der anderen Seite konnte der weltgrößte Auftragsfertiger von Chips beim Nettogewinn die Markterwartung übertreffen. In Europa stiegen ASML um 4,1 Prozent, Infineon legten im DAX um 4,8 Prozent zu.

Der Index der Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs zog um 1,3 Prozent an. Hier zeigten sich Marktteilnehmer erleichtert, dass Richemont überraschend gute Zahlen vorgelegt hat. Der Kurs gewann 10,4 Prozent. Für die Analysten von Jefferies liefert der Zwischenbericht für das dritte Quartal von Richemont die Erkenntnis robuster Schmuckverkäufe sowie keine Überraschungen bei Uhren. Während den Analysten die Markterwartungen an die Margen teils etwas hoch erscheinen, dürften die Anleger wahrscheinlich wegen der starken Cash-Generierung und der scheinbar straffen Kontrolle der Lagerbestände beruhigt sein. Auch die Aktien der Wettbewerber profitierten, so stiegen LVMH und Kering um gut 2 Prozent.

Auf der Verliererseite im DAX stachen Bayer mit einem Minus von 2,1 Prozent heraus. Bayer will mit der Einführung eines neuen Organisationsmodells Hierarchien abbauen, Bürokratie beseitigen, Strukturen verschlanken und Entscheidungsprozesse beschleunigen. Zur erhofften Abspaltung von Unternehmensteilen gibt es aber aktuell nichts Neues. Hier wird an der Börse der wichtige Katalysator für die Aktie gesehen. So nannten die Analysten von Stifel die Abspaltung von Consumer Health jüngst als eine Option, die zu höheren Bewertungen führen dürfte. Zum anderen nannten sie die Abspaltung von Crop Science, die im Grunde die Übernahme von Monsanto rückgängig machen würde. Hinzu kam, dass der geplante Stellenabbau dürfte erst einmal auf Widerstände treffen und viel Geld kosten dürfte.

Rekordjagd in Rheinmetall geht weiter - Versorger im Minus 

Auffällig auf der Gewinnerseite im DAX waren Rheinmetall und Airbus, die beide neue Rekorde markierten. Rheinmetall gewannen 2,6 Prozent auf 334,20 Euro, nachdem die Analysten von Stifel das Kursziel auf 420 Euro erhöht haben. Airbus stiegen um 2 Prozent auf 149,96 Euro, sie gelten als Profiteur der Boeing-Probleme mit dem 737 MAX. SAP legten vor den Zahlen am kommenden Mittwoch 1,7 Prozent zu und schlossen mit 147,26 Euro nur noch knapp unter dem Allzeithoch vom 6. Dezember.

Dagegen fielen Eon im Umfeld schwächerer Versorger um 1,7 und RWE um 0,6 Prozent. "Die Versorger leiden unter den höheren Renditen, hier sind die Belastungen noch nicht eingepreist", so ein Marktteilnehmer zu den häufig hochverschuldeten Unternehmen. Der Index der europäischen Versorger gab um 0,7 Prozent nach.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.450,53    +47,45    +1,1%     -1,6% 
Stoxx-50               4.058,14    +24,74    +0,6%     -0,9% 
Stoxx-600                470,39    +2,68    +0,6%     -1,8% 
XETRA-DAX              16.567,35   +135,66    +0,8%     -1,1% 
FTSE-100 London            7.459,09    +12,80    +0,2%     -3,7% 
CAC-40 Paris             7.401,35    +82,66    +1,1%     -1,9% 
AEX Amsterdam              778,17    +6,74    +0,9%     -1,1% 
ATHEX-20 Athen            3.259,94    +28,24    +0,9%     +4,4% 
BEL-20 Bruessel            3.552,84    -15,68    -0,4%     -4,2% 
BUX Budapest             63.571,82   +551,88    +0,9%     +4,9% 
OMXH-25 Helsinki           4.454,74    -7,03    -0,2%     +0,6% 
ISE NAT. 30 Istanbul         8.649,34    -24,60    -0,3%     +7,8% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.347,21    -1,96    -0,1%     +2,8% 
PSI 20 Lissabon            6.322,80    -0,18    -0,0%     -1,2% 
IBEX-35 Madrid            9.880,30    +12,50    +0,1%     -2,2% 
FTSE-MIB Mailand           30.350,53   +251,67    +0,8%     -0,0% 
OBX Oslo               1.166,74    +5,07    +0,4%     -2,3% 
PX Prag               1.432,36    -2,53    -0,2%     +1,3% 
OMXS-30 Stockholm           2.309,95    +12,10    +0,5%     -3,7% 
WIG-20 Warschau            2.191,26    +23,55    +1,1%     -6,5% 
ATX Wien               3.343,28    +16,24    +0,5%     -2,8% 
SMI Zuerich             11.185,88    +37,32    +0,3%     +0,4% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt       zuletzt          absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,35           +0,03     -0,23 
US-Zehnjahresrendite    4,13           +0,02     +0,25 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- % Do, 8:30 Uhr Mi, 17:30 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,0863    -0,2%    1,0894     1,0849  -1,6% 
EUR/JPY          160,95    -0,1%    161,08     161,09  +3,4% 
EUR/CHF          0,9437    +0,3%    0,9419     0,9409  +1,7% 
EUR/GBP          0,8564    -0,2%    0,8586     0,8569  -1,3% 
USD/JPY          148,17    +0,0%    147,87     148,45  +5,2% 
GBP/USD          1,2683    +0,1%    1,2687     1,2662  -0,3% 
USD/CNH (Offshore)    7,2167    -0,1%    7,2143     7,2295  +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.811,54    -2,0%   42.855,51   42.373,03  -4,0% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         73,74    72,56     +1,6%     +1,18  +2,4% 
Brent/ICE         78,63    77,88     +1,0%     +0,75  +2,0% 
GAS                VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF         28,15    27,80     +1,3%     +0,35 -13,4% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.014,06   2.006,22     +0,4%     +7,84  -2,3% 
Silber (Spot)       22,63    22,58     +0,2%     +0,05  -4,8% 
Platin (Spot)       901,37    885,00     +1,8%     +16,37  -9,1% 
Kupfer-Future        3,75     3,73     +0,4%     +0,02  -3,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2024 11:54 ET (16:54 GMT)

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