DJ MÄRKTE EUROPA/DAX verfehlt Allzeithoch knapp - Luxusgüter-Werte gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag mit Aufschlägen geschlossen. Positive Nachrichten lieferte erneut die Berichtssaison. Und hier vor allem LVMH aus dem Sektor der Luxusgüterhersteller. Das Flaggschiff der Branche legte zweistellig zu, der Sektorindex um 5,3 Prozent. Am deutschen Aktienmarkt waren es die Werte aus dem Gesundheitssektor, die das Interesse der Anleger nach Zahlen auf sich zogen. So stiegen Sartorius um 9,9 Prozent, auf der anderen Seite büßten RWE nach einem enttäuschenden Ausblick 6,0 Prozent ein.
Der DAX gewann 0,3 Prozent auf 16.961 Punkte und handelte damit in Reichweite zum Allzeithoch bei 17.003 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 4.635 Punkte nach oben, er profitiert stärker von den Gewinnen der Luxusgüterhersteller, die mehrheitlich in Paris gehandelt werden.
Nach dem kräftigen Plus am Vortag, getragen durch eine wenig falkenhafte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, konnten die Anleihen die Gewinne verteidigen und notierten kaum verändert. Wie die Deutsche Bank anmerkte, wird nun eine Zinssenkung im April mit einer Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent nach 63 Prozent vor der Sitzung eingepreist. Bis Juni gehe der Markt von Zinssenkungen von insgesamt 50 Basispunkten aus.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat wegen der vielen Krisen und Kriege einen Dämpfer erlitten. "Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet", so Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.
Luxusgüterhersteller besser als befürchtet
LVMH setzte im vergangenen Jahr mehr um als von Analysten erwartet. Dazu trug vor allem das starke Wachstum im Kerngeschäft mit Mode und Lederwaren bei. Der Luxusgüterkonzern geht zudem zuversichtlich ins neue Jahr. Der Konzern erzielte 2023 einen Umsatz von 86,15 Milliarden Euro, was einem organischen Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Laut Citigroup sind die Zahlen beim Umsatz 1 Prozent und beim EBIT 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. LVMH legten um 12,8 Prozent zu, im Fahrwasser gewannen Christian Dior 12,0 Prozent und Kering 6,6 Prozent.
Aber auch die Getränke-Hersteller, die zuletzt gemieden wurden, standen oben auf der Kaufliste der Investoren. Remy Cointreau haussierten um 15,2 Prozent nach einem besseren Zwischenbericht. Zahlen und Ausblick beruhigten Anleger und lösten eine Erleichterungsrally aus. Der Konzern erwartet den Jahresumsatz zwar am unteren Rand der Schätzungen von minus 15 bis 20 Prozent. Zuletzt hatten Nachrichten zu Anti-Dumping-Untersuchungen in China bei Cognac-Importen die Stimmung belastet. Pernod Ricard legten um 7,9 Prozent zu, der Sektor Food & Beverage gewann 2,4 Prozent.
Pharmawerte überraschen positiv
Die Geschäftszahlen aus der Pharmabranche sorgten zudem für positive Überraschungen. Im DAX führten Sartorius die Gewinnerliste an. Nach Belastungen durch den Lagerbestandsabbau bei Kunden und eine schwache Nachfrage in China wird im Ausblick auf das laufende Jahr wieder ein profitables Wachstum erwartet. Die Analysten von Jefferies lobten unter anderem den Auftragseingang. Im Fahrwasser stiegen Merck KGaA um 6,0 Prozent.
In der Schweiz sprangen Lonza um 14,4 Prozent nach oben. Hier sorgten die Geschäftszahlen ebenfalls für Erleichterung. Die Belastungen, wie der Wegfall der Gewinne aus der Produktion von Corona-Impfstoffen für Moderna, waren allgemein bekannt. Jefferies hatte allerdings noch höhere Abwärtsrisiken befürchtet.
Bereits früh im Jahr musste RWE den Ausblick für 2024 nachjustieren, was an der Börse nicht gut ankam. Während RWE noch auf dem Kapitalmarktag am 28. November ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt hatte, wird dieses nun am unteren Ende der Spanne erwartet. Als Grund nannte der Konzern stark gesunkene Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.635,47 +53,21 +1,2% +2,5% Stoxx-50 4.193,32 +59,04 +1,4% +2,4% Stoxx-600 483,84 +5,31 +1,1% +1,0% XETRA-DAX 16.961,39 +54,47 +0,3% +1,3% FTSE-100 London 7.635,09 +105,36 +1,4% -2,6% CAC-40 Paris 7.634,14 +169,94 +2,3% +1,2% AEX Amsterdam 817,74 +2,87 +0,4% +3,9% ATHEX-20 Athen 3.311,19 +18,97 +0,6% +6,0% BEL-20 Bruessel 3.672,03 +39,70 +1,1% -1,0% BUX Budapest 64.092,56 -451,40 -0,7% +5,7% OMXH-25 Helsinki 4.583,55 +41,49 +0,9% +0,6% ISE NAT. 30 Istanbul 8.979,52 +193,16 +2,2% +12,0% OMXC-20 Kopenhagen 2.351,75 +15,53 +0,7% +3,0% PSI 20 Lissabon 6.294,55 -18,82 -0,3% -1,9% IBEX-35 Madrid 9.936,60 +20,00 +0,2% -1,6% FTSE-MIB Mailand 30.379,33 +221,53 +0,7% -0,6% OBX Oslo 1.178,42 +6,24 +0,5% -1,3% PX Prag 1.447,36 -2,84 -0,2% +2,4% OMXS-30 Stockholm 2.370,13 +7,40 +0,3% -1,2% WIG-20 Warschau 2.223,47 +17,29 +0,8% -5,1% ATX Wien 3.455,57 +17,58 +0,5% +0,4% SMI Zuerich 11.390,13 +181,11 +1,6% +2,3% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.59 Uhr Do, 17:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,0863 +0,2% 1,0831 1,0829 -1,6% EUR/JPY 160,73 +0,4% 160,02 159,79 +3,3% EUR/CHF 0,9382 -0,3% 0,9401 0,9396 +1,1% EUR/GBP 0,8543 +0,1% 0,8530 0,8527 -1,5% USD/JPY 147,96 +0,2% 147,76 147,57 +5,0% GBP/USD 1,2717 +0,1% 1,2698 1,2699 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,1840 +0,0% 7,1889 7,1819 +0,9% Bitcoin BTC/USD 41.900,33 +4,9% 40.100,85 39.743,14 -3,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,23 77,36 -1,5% -1,13 +5,6% Brent/ICE 81,60 82,43 -1,0% -0,83 +5,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,725 27,55 +0,6% +0,18 -14,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.017,41 2.020,81 -0,2% -3,40 -2,2% Silber (Spot) 22,79 22,90 -0,5% -0,11 -4,1% Platin (Spot) 918,90 889,50 +3,3% +29,40 -7,4% Kupfer-Future 3,86 3,87 -0,1% -0,01 -0,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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January 26, 2024 12:13 ET (17:13 GMT)
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