DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:35 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.638,60 -0,2% +2,6% Stoxx50 4.203,77 -0,2% +2,7% DAX 16.859,04 -0,3% +0,6% FTSE 7.622,16 -0,1% -0,8% CAC 7.588,75 -0,9% +0,6% DJIA 38.354,58 +0,5% +1,8% S&P-500 4.880,11 +0,7% +2,3% Nasdaq-Comp. 15.272,74 +0,7% +1,7% Nasdaq-100 17.246,32 +0,6% +2,5% Nikkei-225 36.011,46 -0,8% +7,6% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 135,96 +35 *bezogen auf Schlusskurs des Vortages
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,76 75,85 +1,2% +0,91 +6,3% Brent/ICE 81,39 80,55 +1,0% +0,84 +5,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,83 30,20 -4,5% -1,37 -7,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.060,21 2.039,60 +1,0% +20,62 -0,1% Silber (Spot) 23,18 22,98 +0,9% +0,20 -2,5% Platin (Spot) 916,76 922,00 -0,6% -5,24 -7,6% Kupfer-Future 3,86 3,91 -1,1% -0,04 -0,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Erdölmarkt machen Vorsorgungsängste die Runde. Die militärischen Aktionen rund ums Rote Meer mehren sich und schüren Befürchtungen einer Ausweitung des Nahostkrieges. Nahe eines Schiffes vor der Küste des Jemen ist britischen Behördenangaben zufolge eine Explosion gemeldet worden. Das Schiff und die Besatzung befänden sich in Sicherheit und seien auf dem Weg zum nächsten Hafen, heißt es weiter. Unterstützung erhalten die Ölpreise auch von der Entscheidung der Opec, an ihren Fördermengenkürzungen festzuhalten.
FINANZMARKT USA
Nach dem Rücksetzer des Vortages kommt es an den US-Börsen am Donnerstag zu einer Gegenbewegung. Die enttäuschenden Geschäftszahlen großer Technologieunternehmen scheinen damit bis auf Weiteres abgearbeitet zu sein. Auch die von der US-Notenbank gedämpften Hoffnung auf eine erste Zinssenkung möglicherweise schon im März scheint als Hemmschuh am Donnerstag überwunden. Dies gilt umso mehr, weil veröffentlichte Daten zum Teil die gleiche Sprache sprechen. Während die US-Produktivität im vierten Quartal besser als erwartet ausgefallen ist, liegt der Anstieg der Lohnstückkosten weiter unter Konsens. Lediglich die etwas stärker als angenommen gestiegene wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe passt nicht ganz ins Bild. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erholte sich zwar im Januar stärker als erwartet, verharrte aber im kontraktiven Bereich. Nach dem 38-prozentigen Kursdebakel der New York Community Bancorp am Vortag werfen Anleger weiterhin ein Auge auf den Sektor kleinerer Regionalbanken. Die Bank hat Probleme mit dem Engagement auf dem US-Gewerbeimmobilienmarkt eingeräumt und hohe Rückstellungen gebildet. Der Kurs gibt um weitere 11 Prozent nach. Qualcomm (-4,2%) setzte im ersten Geschäftsquartal mehr um und verdiente auch mehr als erwartet. Der Ausblick für das laufende Quartal fiel aber nur im Rahmen der Erwartungen aus. Honeywell (-3,2%) hat das Ergebnis im vierten Quartal bei leichtem Wachstum zum Vorjahr gesteigert. Der Umsatz verfehlte jedoch die Markterwartungen. Der Pharmakonzern Merck & Co (+3,6%) hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und eine Prognose für das Jahr 2024 gegeben, die am oberen Rande der Erwartungen der Wall Street liegt.
Nach dem Einbruch der Rentenrenditen im Fahrwasser schwächerer ADP-Arbeitsmarktdaten am Vortag geht es mit den Renditen nach den jüngsten Konjunkturdaten weiter abwärts. Hier dürften die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten Käufer an den Markt locken.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
21:40 US/Meta Platforms Inc, Ergebnis 4Q
22:05 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 4Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 1Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
Knapp behauptet - Die Berichtssaison lieferte wieder die Impulse für die Einzelwerte, die Kursausschläge waren teils beachtlich. Adidas verfehlte mit Bruttomarge und Umsatz im Schlussquartal die Erwartungen, wie es von der UBS hieß. Auf der Aktie lastete aber vor allem ein enttäuschender Ausblick. Adidas verloren 2,1 Prozent, zeigten sich damit aber deutlich erholt von den Tagestiefs. Deutsche Bank verteuerten sich nach dem Zahlenausweis um 3 Prozent. Die Gewinnkennziffern gingen zwar im Jahresvergleich zurück, aber nicht so stark wie befürchtet, und das trotz einer unerwartet hohen Risikovorsorge im vierten Quartal. Dazu will das Haus 2025 eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie ausschütten. Der Kurs der Deutsche-Bank-Tochter DWS sackte um 6,5 Prozent ab. Nach der Rally um rund 40 Prozent belastete ein eher schwacher Ausblick. Wegen der Greenwashing-Vorwürfe erhielt der Vermögensverwalter zudem erneut Besuch von der Staatsanwaltschaft. Für ING und BNP Paribas ging es nach den jeweiligen Geschäftszahlen um 6,4 bzw 9,2 Prozent nach unten. Julius Bär zogen dagegen um 0,9 Prozent an. Positiv wurde gesehen, dass mit dem Austausch des CEO, der Abschreibung des größten privaten Kreditengagements auf null und der Abwicklung des gesamten Buches sowie der Unterbrechung des Aktienrückkaufs versucht wird, reinen Tisch zu machen. Siemens Healthineers stiegen um 4,4 Prozent. Laut der Citigroup liegt das von Siemens Healthineers für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 ausgewiesene organische Umsatzwachstum ca. 50 Basispunkte über dem Konsens und ca. 20 Basispunkte über der Citi-Prognose. Im Pharmasektor verloren Sanofi 4,1 Prozent. Die Analysten von Jefferies sahen den Wechsel des CFO als Belastungsfaktor. Roche verloren 5,5 Prozent. Jefferies meinte, der Ausblick deute auf eine Enttäuschung sowohl beim Umsatz als auch beim Kerngewinn hin, so dass die Gewinnschätzungen der Analysten sinken dürften. OMV (+0,6%) will für 2023 insgesamt 5,05 Euro je Aktie ausschütten, inklusive einer Sonderdividende. Das liegt über der Erwartung von 4,53 Euro, die beispielsweise Jefferies hatte. Der Gewinn ging allerdings im vierten Quartal zurück. Auch Shell (+2,4%) legten trotz eines Gewinneinbruchs zu. Der Konzern erhöht die Dividende und will im laufenden Quartal weitere Aktien für 3,5 Milliarden Dollar zurückkaufen. Leicht über den Erwartungen ausgefallen sind die Zahlen von ABB (+1,7%). "Auch der Ausblick klingt zuversichtlich", so ein Marktteilnehmer.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:50 Mi, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0861 +0,4% 1,0786 1,0854 -1,7% EUR/JPY 158,95 +0,1% 158,56 158,90 +2,1% EUR/CHF 0,9318 -0,0% 0,9324 0,9329 +0,4% EUR/GBP 0,8531 +0,1% 0,8530 0,8534 -1,7% USD/JPY 146,35 -0,4% 147,01 146,36 +3,9% GBP/USD 1,2731 +0,3% 1,2646 1,2719 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,1878 +0,0% 7,1963 7,1776 +0,9% Bitcoin BTC/USD 43.140,12 +1,1% 42.245,14 43.495,76 -0,9%
Der Dollar folgt den US-Anleiherenditen nach unten. Der Dollarindex sinkt um 0,1 Prozent.
Das Pfund zeigte sich nach der geldpolitischen Entscheidung der Bank of England volatil, zum Euro tendierte die Währung aber wenig verändert zu Börsenschluss. Die Währungshüter haben ihren Zinskurs wie erwartet bestätigt.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Sehr uneinheitlich ist es an den Aktienmärkten zugegangen, nachdem es an der Wall Street deutliche Verluste gegeben hatte. In den USA hatten enttäuschende Quartalszahlen bzw. Ausblicke von Technologieschwergewichten für Verkäufe gesorgt. Außerdem hatte die Fed Hoffnungen auf eine erste Zinssenkung schon im März einen Dämpfer erteilt. In Sydney, wo der Markt meistens am stärksten der US-Vorgabe folgt, ging es nach dem am Vortag erreichten Rekordhoch deutlich nach unten - auch Tokio büßte ein. Ganz anders Seoul, dort machte der Kospi einen Satz nach oben. Für Kauflaune sorgten solide ausgefallene Handelsbilanzdaten. Die chinesischen Börsen zeigten sich zumindest teils stabilisiert, nachdem es dort an den Vortagen kräftig nach unten gegangen war, belastet von der Entwicklung um Evergrande und wenig inspirierenden Konjunkturdaten. Positiv insbesondere für Autotitel wirkten Daten, wonach China im vergangenen Jahr 57 Prozent mehr Fahrzeuge exportiert hatte. Li Auto lagen im Späthandel in Hongkong 3,2 Prozent höher, BYD 0,5 und Great Wall Motor 0,8 Prozent. Für Aufsehen in Tokio sorgte der Absturz der Aktie der Aozora Bank um 21 Prozent. Das Unternehmen prognostiziert aufgrund höherer Rückstellungen einen Nettoverlust. Zuvor hatte die Bank noch mit einem Gewinn kalkuliert. In Seoul verteuerten sich Hana Financial nach dem Quartalsbericht um 8,8 Prozent.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
DWS
Wegen der Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS hat der Vermögensverwalter erneut Besuch von der Staatsanwaltschaft erhalten. "Wir haben heute Morgen kurz nach Bekanntgabe unserer Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr erfahren, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt erneut bei uns vor Ort ist", sagte ein Unternehmenssprecher. Er bekräftigte, dass die Deutsche-Bank-Tochter weiterhin "vollumfänglich" mit der Behörde kooperieren werde.
ING DEUTSCHLAND
hat im vergangenen Jahr von den hohen Zinsen und einer geringeren Risikovorsorge profitiert. Die Tochter der niederländischen ING Groep steigerte den Gewinn auf einen Rekordwert. Der Vorsteuergewinn kletterte auf 2,47 Milliarden Euro von 1,04 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Ein wichtiger Treiber waren die Zinserträge, die um fast zwei Drittel auf 3,7 Milliarden Euro zulegten.
MLP
hat im vergangenen Jahr die eigenen Ziele verfehlt. Nach vorläufigen Berechnungen erreichte das EBIT im abgelaufenen Jahr rund 71 Millionen Euro, wie MLP mitteilte. Das ist weniger, als MLP mit zuletzt 75 bis 85 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte. Zur Begründung verwies der Finanzdienstleister auf ausgeprägte Belastungen im Immobilienmarkt, die sich sowohl auf das Projekt- als auch das Vermittlungsgeschäft ausgewirkt hätten.
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February 01, 2024 12:36 ET (17:36 GMT)
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