NEW YORK (dpa-AFX) - Starke Quartalsberichte weiterer amerikanischer Technologie-Giganten haben am Freitag für gute Stimmung an den US-Börsen gesorgt. Die zuletzt ins Stocken geratene Rekordrally erhielt frischen Schwung. Dem überraschend stark ausgefallenen Arbeitsmarktbericht, der die Wall Street zunächst etwas ausgebremst hatte, gewannen Anleger letztlich auch Positives ab. Er ist zwar ein weiterer Wermutstropfen für all jene, die weiterhin Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen in den USA hegen. Zugleich stärkt er aber auch die Aussicht auf solide Unternehmensgewinne.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial kletterte im Handelsverlauf erstmals in seiner Geschichte über 38 600 Punkte. Rund zwei Stunden vor Handelsschluss legte er um 0,45 Prozent auf 38 693,07 Punkte zu und steuert auf ein Wochenplus von 1,5 Prozent zu. Am Mittwoch noch hatte Fed-Chef Powell hatte die Märkte mit der Aussage auf Talfahrt geschickt, dass eine Zinssenkung bereits im März unwahrscheinlich sei. "Der Arbeitsmarktbericht setzt die Wahrscheinlichkeit einer März-Senkung nun sicherlich auf nahe null Prozent", schrieb Börsenkenner Thomas Altmann von QC Partners. "Und auch den Mai sollten die Börsianer nicht als garantiert betrachten."
Der marktbreite S&P 500 gewann zuletzt 1,14 Prozent auf 4962,07 Punkte, was ebenfalls eine Bestmarke bedeutete. Der Nasdaq 100 stieg um 1,76 Prozent auf 17 650,00 Punkte. Zeitweise fehlten keine zwei Punkte mehr bis zu seinem am 24. Januar erreichten Rekordhoch.
Die US-Wirtschaft schuf im Januar weitaus mehr Stellen als erwartet. Zudem handelt es sich um den stärksten Stellenanstieg seit einem Jahr. Außerdem legten die von der US-Notenbank Fed wegen der Inflation stark beachteten Stundenlöhne weitaus stärker zu als erwartet.
Die große Bühne gehörte unternehmensseitig an diesem Freitag den Techwerten und unter diesen vor allem den Schwergewichten Meta und Amazon . Meta stachen besonders hervor, denn das Werbegeschäft der Facebook- und Instagram-Mutter brummt und auch der Ausblick überzeugte. Obendrein wird den Aktionären erstmals eine Dividende gezahlt. Analysten wie die von JPMorgan und Barclays bekräftigten ihre Kaufempfehlung und hoben ihre Kursziele an. Die Aktie sprang mit einem Plus von 21 Prozent an die Nasdaq-100-Spitze und erreichte ein Rekordhoch.
An zweiter Stelle im Index legte das Papier des Online-Handelsriesen Amazon um 7,8 Prozent zu und war erstmals wieder seit 2022 mehr wert als die Google-Mutter Alphabet . Für Analyst Ross Sandler von Barclays ist Amazon sein Liebling unter den Mega-Schwergewichten. Dabei verwies er auf die Beschleunigung der Umsätze in der Cloud-Sparte AWS, des Auftragsbestands und des Wachstums im Einzelhandelsbereich. Zudem stiegen die Margen und die Stimmung im Bereich Künstliche Intelligenz verbessere sich zunehmend, schrieb er.
Die Quartalsbilanz des iPhone-Herstellers Apple hingegen sorgte für lange Gesichter. Hier wogen China-Sorgen und ein etwas enttäuschender Ausblick schwerer als das überraschend gut verlaufene Weihnachtsquartal. Entsprechend zählte der Anteilschein von Apple im Nasdaq und im Dow mit minus 0,4 Prozent zu den schwächeren Werten.
An der Dow-Spitze legte die Aktie des Ölriesen Chevron nach Zahlen und der Aussicht auf eine höhere Dividende um 2,8 Prozent zu. Wettbewerber Exxonmobil meldete durchwachsene Zahlen, was der Aktie im S&P 100 nur ein Plus von 0,3 Prozent eintrug.
Das Papier des Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb zeigte sich nach der Vorlage von Zahlen nahezu unverändert, während es für die Aktie des Schuhherstellers Skechers um rund zehn Prozent abwärts ging. Amer Sports, deren Börsengang am Vortag nicht überzeugte, legten am Freitag dagegen um 11,5 Prozent zu./ck/he
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