Berlin - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will eine Steuerreform für Firmen. "Auch ich sehe, dass wir in der Summe eine Unternehmensbesteuerung haben, die international nicht mehr wettbewerbsfähig und investitionsfreundlich genug ist", sagte er am Samstag der "Welt am Sonntag".
"Genau deshalb sollten wir überlegen, wie wir zum Beispiel Steuererleichterungen, Steueranreize für Investitionen in der Perspektive finanzieren, um die Kräfte wirklich zu entfesseln." Es gebe leider "extrem enge finanzielle Spielräume" bei Bund, Ländern und Kommunen. "Und ja, wir werden sicherlich sparen müssen, auch beim Haushalt 2025", sagte der Minister.
Habeck reagierte damit auf Kritik von Finanzminister Christian Lindner (FDP) an seinem Vorschlag vom Donnerstag, ein Sondervermögen zu schaffen, um Unternehmen zu entlasten. Habecks Vorschlag sei nicht abgestimmt gewesen: "Die Idee war in jeder Hinsicht überraschend", hatte Lindner der "Welt am Sonntag" gesagt. "Der Wirtschaftsminister sagt damit ja, dass er mit der bestehenden Wirtschaftspolitik der Bundesregierung unzufrieden ist und er etwas komplett anderes für nötig hält." Das sei "ein ungewöhnlicher Vorgang".
Lindner entgegnete, auch er halte eine "Wirtschaftswende" für nötig und sei bereit, das Diskussionsangebot anzunehmen: "Allerdings bin ich vom konkreten Vorschlag nicht überzeugt, Hunderte Milliarden Euro Schulden zu machen, um Subventionen auf Pump zu zahlen. So würden wir die soziale Marktwirtschaft deformieren." Lindner schlug ein "Dynamisierungspaket" vor. Dazu zählten mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt und die Reduzierung der Bürokratie. Zudem: "Die steuerlichen Anreize im Wachstumschancengesetz für Investitionen und Forschung sollten wir in Richtung einer Unternehmenssteuerreform ausdehnen", so der Finanzminister.
"Ich bin da bei Christian Lindner: Wir müssen mehr tun für Wachstum und wirtschaftliche Dynamik", sagte Habeck nun am Samstag. "Ich arbeite deshalb gern mit Christian Lindner an einem Dynamisierungspaket." Er habe dafür gerade erst Vorschläge in die "gemeinsame Regierungsarbeit" eingebracht. Habeck lehnt es aber ab, zur Finanzierung auch beim Bürgergeld zu sparen. Zwar gebe es wenig finanziellen Spielraum, "aber wenn wir wirklich Wucht entfalten wollen, um mit den USA mitzuhalten, geht das nicht mit einer Nullrunde beim Bürgergeld." Damit spielt Habeck darauf an, dass Lindner fordert, das Bürgergeld Ende 2024 nicht zu erhöhen.
Habeck schwenkt mit seiner Bereitschaft zu einer Steuerreform auf die Forderungen vieler Wirtschaftsvertreter ein. "So notwendig es ist, sich über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen in unserem Land intensiv Gedanken zu machen und sie vor allem auch seitens der Politik herbeizuführen: Unsere klare Priorität ist ein besseres Investitions- und Wachstumsklima durch Unternehmenssteuern, die wieder auf ein europäisch und international übliches Niveau gesenkt werden, von dem wir derzeit weit entfernt sind", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Tanja Gönner der "Welt am Sonntag". Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, lehnte gegenüber der Zeitung ein Sondervermögen ab. "Eine Zwei-Drittel-Mehrheit ist derzeit nicht erkennbar. Daher sollte sich der Wirtschaftsminister auf seine Kernkompetenz besinnen und die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft mit einfacher Mehrheit im Bundestag verbessern", sagte er. "Die Rezession hat keine Zeit für Ablenkungsmanöver."
"Genau deshalb sollten wir überlegen, wie wir zum Beispiel Steuererleichterungen, Steueranreize für Investitionen in der Perspektive finanzieren, um die Kräfte wirklich zu entfesseln." Es gebe leider "extrem enge finanzielle Spielräume" bei Bund, Ländern und Kommunen. "Und ja, wir werden sicherlich sparen müssen, auch beim Haushalt 2025", sagte der Minister.
Habeck reagierte damit auf Kritik von Finanzminister Christian Lindner (FDP) an seinem Vorschlag vom Donnerstag, ein Sondervermögen zu schaffen, um Unternehmen zu entlasten. Habecks Vorschlag sei nicht abgestimmt gewesen: "Die Idee war in jeder Hinsicht überraschend", hatte Lindner der "Welt am Sonntag" gesagt. "Der Wirtschaftsminister sagt damit ja, dass er mit der bestehenden Wirtschaftspolitik der Bundesregierung unzufrieden ist und er etwas komplett anderes für nötig hält." Das sei "ein ungewöhnlicher Vorgang".
Lindner entgegnete, auch er halte eine "Wirtschaftswende" für nötig und sei bereit, das Diskussionsangebot anzunehmen: "Allerdings bin ich vom konkreten Vorschlag nicht überzeugt, Hunderte Milliarden Euro Schulden zu machen, um Subventionen auf Pump zu zahlen. So würden wir die soziale Marktwirtschaft deformieren." Lindner schlug ein "Dynamisierungspaket" vor. Dazu zählten mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt und die Reduzierung der Bürokratie. Zudem: "Die steuerlichen Anreize im Wachstumschancengesetz für Investitionen und Forschung sollten wir in Richtung einer Unternehmenssteuerreform ausdehnen", so der Finanzminister.
"Ich bin da bei Christian Lindner: Wir müssen mehr tun für Wachstum und wirtschaftliche Dynamik", sagte Habeck nun am Samstag. "Ich arbeite deshalb gern mit Christian Lindner an einem Dynamisierungspaket." Er habe dafür gerade erst Vorschläge in die "gemeinsame Regierungsarbeit" eingebracht. Habeck lehnt es aber ab, zur Finanzierung auch beim Bürgergeld zu sparen. Zwar gebe es wenig finanziellen Spielraum, "aber wenn wir wirklich Wucht entfalten wollen, um mit den USA mitzuhalten, geht das nicht mit einer Nullrunde beim Bürgergeld." Damit spielt Habeck darauf an, dass Lindner fordert, das Bürgergeld Ende 2024 nicht zu erhöhen.
Habeck schwenkt mit seiner Bereitschaft zu einer Steuerreform auf die Forderungen vieler Wirtschaftsvertreter ein. "So notwendig es ist, sich über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen in unserem Land intensiv Gedanken zu machen und sie vor allem auch seitens der Politik herbeizuführen: Unsere klare Priorität ist ein besseres Investitions- und Wachstumsklima durch Unternehmenssteuern, die wieder auf ein europäisch und international übliches Niveau gesenkt werden, von dem wir derzeit weit entfernt sind", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Tanja Gönner der "Welt am Sonntag". Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, lehnte gegenüber der Zeitung ein Sondervermögen ab. "Eine Zwei-Drittel-Mehrheit ist derzeit nicht erkennbar. Daher sollte sich der Wirtschaftsminister auf seine Kernkompetenz besinnen und die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft mit einfacher Mehrheit im Bundestag verbessern", sagte er. "Die Rezession hat keine Zeit für Ablenkungsmanöver."
© 2024 dts Nachrichtenagentur