Berlin (ots) -
Es ist schwer zu ertragen. Da demonstrieren linksradikale Studenten direkt vor der Mensa der FU, jüdische Studierende berichten von Anfeindungen auf dem Campus. Und ein jüdischer Student wird mitten in der Stadt von einem anderen verprügelt. Was gern vergessen wird: Nicht nur in Berlin wird darüber diskutiert, was die richtige Antwort auf diese Gemengelage ist. Auch außerhalb Berlins droht das Ansehen der Universität und auch der Metropole Berlin beschädigt zu werden. Bislang ist die Freie Universität unter ausländischen Wissenschaftlern der beliebteste Standort für Forschungsaufenthalte. Das kann sich schnell ändern.
Zugleich gilt die Freiheit der Wissenschaft. Exmatrikulationen sind das letzte Mittel der Wahl, für das zudem das Hochschulgesetz geändert werden müsste. Aber das kategorisch auszuschließen, wie es Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) bislang tut, ist zu wenig. Aus der Freiheit der Wissenschaft ergibt sich auch die Verantwortung, diese so zu gestalten, dass die Universität ein freiheitlicher Ort für alle bleibt. Die Verantwortung liegt zunächst einmal bei der Leitung der FU. Präsident Günter Ziegler hat lange gezögert, lediglich Workshops und Aktionswochen gegen Antisemitismus veranstaltet. Nun hat er angekündigt, er wolle mit der Politik über Exmatrikulationen beraten, wenn Straftäter "eine Bedrohung für andere Studierende darstellen". Die Wissenschaftssenatorin muss diesen Ball auffangen und endlich ein klares Zeichen setzen. Exmatrikulationen müssen in besonders schweren Fällen von Gewalt, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit möglich werden. Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. Doch die ist nur möglich, wo Gewalt keinen Raum hat.
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Es ist schwer zu ertragen. Da demonstrieren linksradikale Studenten direkt vor der Mensa der FU, jüdische Studierende berichten von Anfeindungen auf dem Campus. Und ein jüdischer Student wird mitten in der Stadt von einem anderen verprügelt. Was gern vergessen wird: Nicht nur in Berlin wird darüber diskutiert, was die richtige Antwort auf diese Gemengelage ist. Auch außerhalb Berlins droht das Ansehen der Universität und auch der Metropole Berlin beschädigt zu werden. Bislang ist die Freie Universität unter ausländischen Wissenschaftlern der beliebteste Standort für Forschungsaufenthalte. Das kann sich schnell ändern.
Zugleich gilt die Freiheit der Wissenschaft. Exmatrikulationen sind das letzte Mittel der Wahl, für das zudem das Hochschulgesetz geändert werden müsste. Aber das kategorisch auszuschließen, wie es Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) bislang tut, ist zu wenig. Aus der Freiheit der Wissenschaft ergibt sich auch die Verantwortung, diese so zu gestalten, dass die Universität ein freiheitlicher Ort für alle bleibt. Die Verantwortung liegt zunächst einmal bei der Leitung der FU. Präsident Günter Ziegler hat lange gezögert, lediglich Workshops und Aktionswochen gegen Antisemitismus veranstaltet. Nun hat er angekündigt, er wolle mit der Politik über Exmatrikulationen beraten, wenn Straftäter "eine Bedrohung für andere Studierende darstellen". Die Wissenschaftssenatorin muss diesen Ball auffangen und endlich ein klares Zeichen setzen. Exmatrikulationen müssen in besonders schweren Fällen von Gewalt, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit möglich werden. Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. Doch die ist nur möglich, wo Gewalt keinen Raum hat.
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