Mainz (ots) -
Es war eine Plauderei unter Freunden. Hier Stichwortgeber Tucker Carlson, dort Kriegstreiber Waldimir Putin. Zwei Stunden große Unterhaltung waren es aber nicht. Dazu war der Mann aus dem Kreml zu sehr darauf bedacht, Geschichtsunterricht zu erteilen. Außerdem war es ein zu ernster Versuch Putins, Einfluss zu nehmen - auf den Kriegsverlauf in der Ukraine, auf seine eigene Wiederwahl und auf die Zerrissenheit Amerikas. Zwei Dinge sind grundlegend für eine Beurteilung. Erstens: Das war kein Interview. Carlson gehört zwar zu denen, die besonders gerne und besonders laut auf Medien im Westen schimpfen. Aber er wirkte nicht als kritischer Journalist, sondern vielmehr als Putins Pudel. In Russland werden echte Journalisten weggesperrt. Dass der Kremlchef Carlson aber an sich heranließ, ist schon Zeichen genug. Zweitens: Nicht ein Wort darf man Putin glauben. Er habe kein Interesse an Polen, es sei denn, Polen greife an? Nun - die Ukraine hat bekanntlich auch nicht angegriffen, der Aggressor heißt Russland. Und wenn es Putin passt, wird er sich im Zweifel einen Grund für weitere Kriege herbeifabulieren. So bleibt der Neuigkeitsgehalt gering. In geneigten Kreisen wird das alles dennoch Widerhall finden. Der Zeitpunkt des Gesprächs dürfte jedenfalls nicht zufällig sein. Mit dem Hinweis, die USA könnten bei ihren Schulden doch kein Interesse mehr an der Ukraine haben, fuhr Putin US-Präsident Joe Biden und dessen Bemühungen um weitere Ukraine-Hilfen in die Parade - und stärkte dessen Widersacher Donald Trump. Nach innen wiederum kann er sich als Weltenlenker geben, der auch nach dem 17. März fest im Sattel sitzen wird. Dann endet die Präsidentenwahl in Russland - am ersten Jahrestag des Haftbefehls gegen Putin vor dem Internationalen Strafgerichtshof. Zufall? Wohl kaum.
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Es war eine Plauderei unter Freunden. Hier Stichwortgeber Tucker Carlson, dort Kriegstreiber Waldimir Putin. Zwei Stunden große Unterhaltung waren es aber nicht. Dazu war der Mann aus dem Kreml zu sehr darauf bedacht, Geschichtsunterricht zu erteilen. Außerdem war es ein zu ernster Versuch Putins, Einfluss zu nehmen - auf den Kriegsverlauf in der Ukraine, auf seine eigene Wiederwahl und auf die Zerrissenheit Amerikas. Zwei Dinge sind grundlegend für eine Beurteilung. Erstens: Das war kein Interview. Carlson gehört zwar zu denen, die besonders gerne und besonders laut auf Medien im Westen schimpfen. Aber er wirkte nicht als kritischer Journalist, sondern vielmehr als Putins Pudel. In Russland werden echte Journalisten weggesperrt. Dass der Kremlchef Carlson aber an sich heranließ, ist schon Zeichen genug. Zweitens: Nicht ein Wort darf man Putin glauben. Er habe kein Interesse an Polen, es sei denn, Polen greife an? Nun - die Ukraine hat bekanntlich auch nicht angegriffen, der Aggressor heißt Russland. Und wenn es Putin passt, wird er sich im Zweifel einen Grund für weitere Kriege herbeifabulieren. So bleibt der Neuigkeitsgehalt gering. In geneigten Kreisen wird das alles dennoch Widerhall finden. Der Zeitpunkt des Gesprächs dürfte jedenfalls nicht zufällig sein. Mit dem Hinweis, die USA könnten bei ihren Schulden doch kein Interesse mehr an der Ukraine haben, fuhr Putin US-Präsident Joe Biden und dessen Bemühungen um weitere Ukraine-Hilfen in die Parade - und stärkte dessen Widersacher Donald Trump. Nach innen wiederum kann er sich als Weltenlenker geben, der auch nach dem 17. März fest im Sattel sitzen wird. Dann endet die Präsidentenwahl in Russland - am ersten Jahrestag des Haftbefehls gegen Putin vor dem Internationalen Strafgerichtshof. Zufall? Wohl kaum.
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