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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bitcoin hat seine Kletterpartie der vergangenen Tage am Freitag mit dem Sprung über die Marke von 48 000 US-Dollar fortgesetzt. Zuletzt notierte die nach Marktwert größte Digitalwährung auf der Handelsplattform Bitstamp mit einem Plus von noch rund fünf Prozent auf 47 613 US-Dollar wieder etwas darunter. Das Mehrjahreshoch von rund 49 000 Dollar aus dem Januar rückt damit näher. Auch andere Digitalwerte wie Ether stiegen zuletzt.
"Nun könnten Anleger die 50 000-Dollar-Marke ins Auge fassen", kommentierte Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research. "Die Kursdynamik zeigt, dass nun ein nicht unbedeutender Teil der Anleger schlichtweg Angst hat, etwas zu verpassen. Die Hausse nährt die Hausse." Spätestens jetzt könne sich abermals eine Eigendynamik am Markt entwickeln. Damit wachs aber auch das Risiko deutlicher Rücksetzer,
Im Januar war der Bitcoin in Erwartung der US-Zulassung mehrerer Spot-ETFs - also börsengehandelter Fonds - auf bis auf gut 49 000 Dollar gestiegen. Nach der Zulassung durch die Börsenaufsicht SEC hatten Anleger dann aber den steilen Kursanstieg der vorangegangenen Monate erst einmal genutzt, um Kasse zu machen. Im Januar war der Kurs dann bis unter 39 000 Dollar gefallen, bevor eine Wende einsetzte.
Mit der Zulassung wird der Bitcoin für eine breitere Investorenbasis zugänglich. Laut Daten der Bank JPMorgan haben sich die Zuflüsse in die ETFs zum Ende dieser Woche wieder beschleunigt.
Anleger blicken auch schon auf das immer näher heranrückende "Bitcoin-Halving" voraus. Voraussichtlich geht das Ereignis Mitte April 2024 über die Bühne. In Zuge dessen wird die Belohnung (in Form von Bitcoin) für die mit Computern generierten Bitcoin-Blocks halbiert. Durch den Schritt soll das Angebot neuer Bitcoin gedämpft und damit die Nachfrage gestützt werden.
Es ist die vierte Halbierung in der Geschichte der Digitalwährung. Solch ein Schritt geschieht alle 210 000 Blöcke, bis die Höchstzahl von 21 Millionen Bitcoin erreicht wird. Wie der Broker IG Anfang des Jahres mitteilte, sei dieses Mal durchaus unklar, ob - wie nach dem vorausgegangenen Halving im Mai 2020 - ein längerfristiger Kursanstieg folge. So sei schwer vorhersehbar, ob die Nachfrage dadurch steigen werde. Denn der Markt sei seit der letzten Halbierung deutlich reifer geworden und eine größere Auswahl etablierter Kryptowährungen konkurrierten um Nutzer.
Zudem ist schon ein Großteil aller rund 21 Millionen möglichen Bitcoin geschürft. Laut der Webseite Coinmarketcap sind es aktuell gut 19,6 Millionen. Durch die "Halvings" wird der letzte Bitcoin voraussichtlich allerdings erst im Jahr 2140 entstehen./mis/he