Köln (ots) -
Donald Trump ist noch lange nicht wieder US-Präsident, und hoffentlich wird er es auch nicht. Es ist bei weitem nicht ausgemacht, dass die US-Bürger sich angesichts seiner chaotischen Wortmeldungen und der gegen ihn laufenden Strafverfahren für ihn entscheiden würden und nicht für Amtsinhaber Joe Biden. Zudem gibt die republikanische Mitbewerberin Nikki Haley nicht auf. Aber schon mit seinen Wahlkampfauftritten ist Trump ein Risiko für die internationale Sicherheit.
Sein Gefasel über das Nato-Beistandsversprechen zeigt, dass er die Prinzipien des Bündnisses nicht verstanden hat - in der Nato geht es um gemeinsame Verteidigungsanstrengungen und nicht um Schutzgeldzahlungen an die USA. Man mag nun hoffen, dass auch im Falle eines Trump-Sieges nichts so heiß gegessen würde, wie es gekocht wird. Zumal die USA ihre europäischen Stützpunkte ja wohl kaum aufgeben wollen.
Aber der Umstand, dass ein aussichtsreicher Bewerber im US-Vorwahlkampf zum wiederholten Mal das Bündnisversprechen in Frage stellt und sogar ankündigt, er würde einen Aggressor ermutigen, muss auf den Gewalttäter Wladimir Putin wie Doping wirken. Ein Bündnis lebt von seiner Glaubwürdigkeit, und die wird von Trump und seinen Lakaien schon jetzt ausgehöhlt.
Putin hat im Interview mit Tucker Carlson geradezu obsessiv über das Nato-Land Polen gesprochen. Und er hat erklärt, Polen hätte sich Hitler 1939 unterwerfen sollen. Er hat damit klar markiert, wo wir uns befinden: in einer Situation vergleichbar der vom Ende der 1930er Jahre. Damals hatte der US-Isolationismus die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs begünstigt. Und heute?
Uns Europäern hilft es jedenfalls nicht, nur entsetzt auf den US-Vorwahlkampf zu blicken. Wir müssen uns mit dem Szenario einer neuen Trump-Präsidentschaft auseinandersetzen, in unsere eigene Abschreckungsfähigkeit investieren - und notfalls auch unabhängig von den USA ausreichend Hilfe für die Ukraine mobilisieren, die die gleiche Rolle spielt wie 1938 die Tschechoslowakei. Ja, ohne USA droht, wie Kanzler Olaf Scholz sagt, eine "sehr, sehr schwierige" Lage, aber wenn die Ukrainer Putin nicht gestoppt bekommen, könnte als nächstes ein Nato-Land dran sein. Einen neuen Reichssender Gleiwitz als Vorwand wird Hitler-Versteher Putin schon finden.
Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0221/1632-555
print@kr-redaktion.de
Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/70111/5711833
Donald Trump ist noch lange nicht wieder US-Präsident, und hoffentlich wird er es auch nicht. Es ist bei weitem nicht ausgemacht, dass die US-Bürger sich angesichts seiner chaotischen Wortmeldungen und der gegen ihn laufenden Strafverfahren für ihn entscheiden würden und nicht für Amtsinhaber Joe Biden. Zudem gibt die republikanische Mitbewerberin Nikki Haley nicht auf. Aber schon mit seinen Wahlkampfauftritten ist Trump ein Risiko für die internationale Sicherheit.
Sein Gefasel über das Nato-Beistandsversprechen zeigt, dass er die Prinzipien des Bündnisses nicht verstanden hat - in der Nato geht es um gemeinsame Verteidigungsanstrengungen und nicht um Schutzgeldzahlungen an die USA. Man mag nun hoffen, dass auch im Falle eines Trump-Sieges nichts so heiß gegessen würde, wie es gekocht wird. Zumal die USA ihre europäischen Stützpunkte ja wohl kaum aufgeben wollen.
Aber der Umstand, dass ein aussichtsreicher Bewerber im US-Vorwahlkampf zum wiederholten Mal das Bündnisversprechen in Frage stellt und sogar ankündigt, er würde einen Aggressor ermutigen, muss auf den Gewalttäter Wladimir Putin wie Doping wirken. Ein Bündnis lebt von seiner Glaubwürdigkeit, und die wird von Trump und seinen Lakaien schon jetzt ausgehöhlt.
Putin hat im Interview mit Tucker Carlson geradezu obsessiv über das Nato-Land Polen gesprochen. Und er hat erklärt, Polen hätte sich Hitler 1939 unterwerfen sollen. Er hat damit klar markiert, wo wir uns befinden: in einer Situation vergleichbar der vom Ende der 1930er Jahre. Damals hatte der US-Isolationismus die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs begünstigt. Und heute?
Uns Europäern hilft es jedenfalls nicht, nur entsetzt auf den US-Vorwahlkampf zu blicken. Wir müssen uns mit dem Szenario einer neuen Trump-Präsidentschaft auseinandersetzen, in unsere eigene Abschreckungsfähigkeit investieren - und notfalls auch unabhängig von den USA ausreichend Hilfe für die Ukraine mobilisieren, die die gleiche Rolle spielt wie 1938 die Tschechoslowakei. Ja, ohne USA droht, wie Kanzler Olaf Scholz sagt, eine "sehr, sehr schwierige" Lage, aber wenn die Ukrainer Putin nicht gestoppt bekommen, könnte als nächstes ein Nato-Land dran sein. Einen neuen Reichssender Gleiwitz als Vorwand wird Hitler-Versteher Putin schon finden.
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