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MÄRKTE EUROPA/Aktien gehen nach US-Preisdaten auf Talfahrt

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Aktien gehen nach US-Preisdaten auf Talfahrt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkten haben am Dienstag deutlich niedriger geschlossen. Auslöser waren die US-Verbraucherpreise für Januar. Sie sind auf Jahressicht um 3,1 Prozent gestiegen. Gegenüber Dezember (3,4%) ist das zwar ein Rückgang, Ökonomen hatten aber mit 2,9 Prozent eine stärkere Abkühlung erwartet. Ähnlich sieht es für die Kernrate aus.

Die Daten liefern den Gegnern rascher Zinssenkungen innerhalb der US-Notenbank neue Nahrung. Eine US-Zinssenkung im Mai wird nun nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 36 Prozent nach 60 Prozent vor Bekanntgabe der Preisdaten eingepreist. Zu rund 93 Prozent wird eine Zinssenkung nun erst für das Fed-Treffen Ende Juli eingepreist.

Der DAX fiel um 0,9 Prozent auf 16.881 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 1,2 Prozent auf 4.688. Der Euro kam auf 1,0715 Dollar zurück nach Ständen von fast 1,08 vor Bekanntgabe der Inflationsdaten in den USA. An den Anleihemärkten ging es mit den Kursen nach unten - die Zinsen stiegen also; im deutschen Zehnjahresbereich von 2,35 auf 2,39 Prozent. Der Goldpreis sank um Auch er

"Der unerwartet hohe Preisanstieg im Januar dürfte die Fed darin bestärken, erst einmal die weitere Preisentwicklung abzuwarten, bevor sie den Sieg über die Inflation ausruft", kommentierte die Commerzbank. Fed-Chef Powell habe zuletzt betont, dass die Fed trotz der erheblichen Fortschritte in der zweiten Jahreshälfte 2023 erst noch eine Bestätigung sehen wolle, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung des 2 Prozent-Ziels abschwäche. "Jetzt werden sich einige Beobachter fragen, ob die für den Mai fest eingeplante Zinssenkung nicht auch ins Wackeln kommt, zumal sich die Realwirtschaft bisher noch sehr robust zeigt", hieß es.

Michelin-Zahlen stützen den Sektor 

Am Aktienmarkt wiesen die als besonders zinsempfindlich geltenden Aktien aus dem Technologie- und dem Immobiliensegment die größten Verluste auf. Ihre Stoxx-Subindizes verloren 2,7 bzw. 2,4 Prozent.

Bei den Einzelwerten ging es für Michelin nach dem Zahlenausweis um 6,9 Prozent nach oben. Continental und Pirelli können sich im Fahrwasser gegen den schwachen Markt stemmen und gewannen 1 Prozent bzw 1,5 Prozent. Die Analysten von Citi sahen den operativen Gewinn rund 9 Prozent über dem Konsens.

Siltronic verloren 4,1 Prozent, nachdem der am Vorabend vorgestellte Ausblick auf 2024 enttäuschte. Er liege signifikant unter den Markterwartungen, so die Citi-Analysten. Ursache seien weiter volle Lager auf Kundenseite und entsprechend geringe Kundennachfrage.

Gesucht waren dagegen deutsche Rüstungswerte. Die Diskussionen um verstärkte Rüstungsausgaben der Europäer sorgt innerhalb der deutschen Politik für Forderungen nach höheren Militärausgaben. Auslöser war US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit der Drohung, säumige Nato-Mitglieder nicht vor einem russischen Angriff zu schützen. Rheinmetall gewannen 4,6 und Hensoldt 5,7 Prozent. Der Börsenneuling Renk schoss um 15,3 Prozent nach oben.

Kuriere wollen am Valentinstag streiken 

Ein drohender Streik am Valentinstag drückte neben der generellen Schwäche von Technologieaktien auf die Kurse bei den Papieren der Online-Lieferdienste. Tausende von Kurieren in Nordamerika und Großbritannien wollen an einem der umsatzstärksten Tage für die Branche die Arbeit niederlegen, weil sie bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung fordern. Delivery Hero gaben 3,5 und Hellofresh 8,1 Prozent nach. Deliveroo büßten 2,4 Prozent ein und Just Eat satte 6,9 Prozent.

Tui konnten Anfangsgewinne im dem schwachen Gesamtmarktumfeld nicht halten und schlossen 0,1 Prozent niedriger - trotz guter Geschäftszahlen. Das operative Ergebnis erreichte 6 Millionen Euro, während Analysten im Konsens einen Verlust von rund 64 Millionen geschätzt hatten.

Thyssenkrupp Nucera (+4,7%) hat im Auftaktquartal 2023/24 dank stark wachsender Geschäfte mit Wasserstoffanlagen den Umsatz um etwas mehr als ein Drittel gesteigert, wegen der planmäßig höheren Kosten für den Aufbau des Geschäfts aber einen kleinen Verlust gemacht. Die Citigroup sprach von guten Wachstumsaussichten.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
                     stand   absolut     in %      seit 
                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.689,28    -57,07    -1,2%     +3,7% 
Stoxx-50               4.198,67    -30,50    -0,7%     +2,6% 
Stoxx-600                482,83    -4,63    -0,9%     +0,8% 
XETRA-DAX              16.880,83   -156,52    -0,9%     +0,8% 
FTSE-100 London            7.493,89    -79,80    -1,1%     -2,1% 
CAC-40 Paris             7.625,31    -64,49    -0,8%     +1,1% 
AEX Amsterdam              842,62    -12,26    -1,4%     +7,1% 
ATHEX-20 Athen            3.369,90    -25,37    -0,7%     +7,9% 
BEL-20 Bruessel            3.675,52    -40,33    -1,1%     -0,9% 
BUX Budapest             64.756,50    -7,07    -0,0%     +6,8% 
OMXH-25 Helsinki           4.349,19    -45,18    -1,0%     -2,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul         9.545,94   -173,13    -1,8%     +19,0% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.546,86    -6,43    -0,3%     +11,5% 
PSI 20 Lissabon            6.194,21    -60,09    -1,0%     -4,1% 
IBEX-35 Madrid            9.925,40    -59,30    -0,6%     -1,8% 
FTSE-MIB Mailand           31.134,17   -322,56    -1,0%     +3,6% 
OBX Oslo               1.136,13    -8,79    -0,8%     -4,8% 
PX Prag               1.470,99    +6,28    +0,4%     +4,0% 
OMXS-30 Stockholm           2.352,77    -14,73    -0,6%     -1,9% 
WIG-20 Warschau            2.300,09    -45,04    -1,9%     -1,8% 
ATX Wien               3.368,35    -18,87    -0,6%     -1,0% 
SMI Zuerich             11.142,79    -36,51    -0,3%     +0,0% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/gos

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February 13, 2024 12:08 ET (17:08 GMT)

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