05.02.2024 -
Wieso die wichtige Frage nach einer aktiven oder passiven Geldanlage viel zu häufig am Anleger vorbei entschieden wird.
Wer von uns saß schon einmal in einem Taxi und hat sich über den Fahrer oder die Fahrerin geärgert? Entweder fuhr die Person zu langsam oder zu schnell, überholte zu oft oder gar nicht oder es war der Weg zum Ziel aus unserer Sicht zu lang - man selbst wäre ganz anders gefahren. Je größer die Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten, desto größer ist der Ärger, für eine vermeintlich schlechte Dienstleistung Geld zahlen zu müssen.
Ganz anders geht es meiner Mutter. Sie fährt oft mit einem Taxi. Vor allem, wenn sie die Strecke nicht kennt oder nicht weiß, ob sie einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe findet. Sie nimmt gerne ein Taxi, wenn sie sich unsicher fühlt. Nie geht es ihr darum, besonders schnell zu sein. Im Gegenteil - sie fühlt sich sicherer, wenn der Wagen nicht hektisch die Spuren wechselt, sondern die Fahrt "gemütlich" ist. Sie zahlt neben dem Fahrpreis dann gerne auch ein Trinkgeld.
Der Kunde und sein Problem
Das Beispiel zeigt, dass Menschen einfach unterschiedlich ticken. Es ist daher sinnlos, die Frage - Selbst fahren oder ein Taxi nehmen? - allgemeingültig beantworten zu wollen. Denn zwei Faktoren, auf die es dabei eigentlich ankommt, sollte man dabei nicht ausblenden: den Kunden oder die Kundin und das Problem, das gelöst werden soll.
Das gilt für beinahe jede Dienstleistung. So mag es sein, dass es günstiger ist, das Wohnzimmer selbst zu streichen. Aber ich kann und ich will es womöglich nicht. Es mag auch sein, dass es günstiger ist, die Reifen selbst zu wechseln. Ich möchte das aber selbst nicht machen, weil mir die Lust und die Zeit dazu fehlen. Ähnlich ist es in der Geldanlage.
(...)