Frankfurt (ots) -
Großer Erkenntnisgewinn war von der Vernehmung Martin Winterkorns im Dieselprozess nicht zu erwarten. Der einstige VW-Chef setzt die Riege der Zeugen fort, die auf zwei Dinge Wert legen: Sie haben nichts vom Betrug gewusst, aber alle Gremien im VW-Konzern haben funktioniert. Der Widerspruch ist offensichtlich, scheint die Beteiligten aber nicht zu belasten. Es muss so gewesen sein, um ungeschoren durch die Gerichtsverfahren zu kommen und dem Konzern weitere Milliardenzahlungen zu ersparen. Vor allem aber ist es nötig, um das Selbstbild vom erfolgreichen Macher zu retten. Das kann nicht gelingen. Selbst wenn man ihm jedes Wort glaubt, ist schwer nachzuvollziehen, wie das Problem der Abgaswerte über zehn Jahre immer wieder auftauchen kann, ohne vertiefte Aufmerksamkeit des Chefs wert zu sein. Mit der eigenen Unschuld bezeugt Winterkorn massives Versagen.
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Großer Erkenntnisgewinn war von der Vernehmung Martin Winterkorns im Dieselprozess nicht zu erwarten. Der einstige VW-Chef setzt die Riege der Zeugen fort, die auf zwei Dinge Wert legen: Sie haben nichts vom Betrug gewusst, aber alle Gremien im VW-Konzern haben funktioniert. Der Widerspruch ist offensichtlich, scheint die Beteiligten aber nicht zu belasten. Es muss so gewesen sein, um ungeschoren durch die Gerichtsverfahren zu kommen und dem Konzern weitere Milliardenzahlungen zu ersparen. Vor allem aber ist es nötig, um das Selbstbild vom erfolgreichen Macher zu retten. Das kann nicht gelingen. Selbst wenn man ihm jedes Wort glaubt, ist schwer nachzuvollziehen, wie das Problem der Abgaswerte über zehn Jahre immer wieder auftauchen kann, ohne vertiefte Aufmerksamkeit des Chefs wert zu sein. Mit der eigenen Unschuld bezeugt Winterkorn massives Versagen.
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