APOLDA (dpa-AFX) - CDU-Chef Friedrich Merz hat seine Offenheit gegenüber einer Koalition mit den Grünen verteidigt. "Wir werden einen Teufel tun, uns alle Optionen zu verschließen und damit jeden Handlungsspielraum zu nehmen", sagte Merz beim politischen Aschermittwoch der CDU Thüringen in Apolda. In Hessen habe Ministerpräsident Boris Rhein der SPD nur deswegen große Zugeständnisse abringen können, weil er zwei Partner zum Verhandeln gehabt habe.
"Wir müssen bei der nächsten Bundestagswahl so stark werden, dass ohne uns, gegen uns nicht regiert werden kann", sagte er weiter. Dann blieben noch drei Optionen. Die FDP sei ihm am liebsten. Wenn die FDP nicht dabei sei, dann blieben noch die SPD und die Grünen, erklärte er unter Buhrufen vor den Mitgliedern des Thüringer Landesverbands. Es müsse klar sein, dass angesichts der aktuellen Lage alle Parteien der "breiten politischen Mitte" miteinander kooperationsfähig und unter Umständen auch koalitionsfähig sein müssten.
Merz hatte schon zuvor klargemacht, dass er eine Koalition mit den Grünen nicht ausschließe. Deutlich anders äußerte sich am Mittwoch CSU-Chef Markus Söder. "Wir als CSU wollen keine Grünen in der nächsten Bundesregierung, kein Schwarz-Grün", sagte der bayerische Ministerpräsident beim politischen Aschermittwoch in Passau. Die Grünen seien nicht regierungsfähig - weder in Bayern noch im Bund./dhu/DP/he