Köln (ots) -
Den Heiligen Vater mögen Kommunionkinder als einen freundlichen alten Herrn ansehen, der sicher auf dem Stuhl Petri sitzt - Papst Franziskus wirkt dagegen eher wie ein Kavallerist, der sich unter scharfem Feuer mühsam im Sattel hält. Von allen Seiten kommen Schüsse. Afrikanische Bischöfe rebellieren gegen seinen Kurs, Kurienkardinal Ludwig Gerhard Müller wirft ihm eine "Häresie der Tat" vor.
Diese Realität muss sich vor Augen führen, wer die päpstliche Intervention gegen einen "Synodalen Ausschuss" der deutschen Katholiken verstehen will: Ob die Bedenken vatikanischer Behörden nun zu Recht oder zu Unrecht bestehen, Franziskus kann den Eindruck nicht zulassen, er gestatte eigenmächtige Änderungen der Kirchenverfassung durch lokale Amtsträger. Er hat es mit seinen Reformversuchen schon schwer genug, wenn man an die Opposition gegen seine marginalen Zugeständnisse im Umgang mit homosexuellen Paaren denkt.
Immerhin beugen sich die deutschen Bischöfe dem Papst, sehr im Unterschied zu den afrikanischen Amtsbrüdern Dies dürfte die Frage beantworten, wo eigentlich eine Kirchenspaltung droht. Aber wenn man sieht, welche Zerwürfnisse schon kleinste Änderungsversuche auslösen - dann muss man Angst um die Zukunft einer Kirche bekommen, die große Reformen nötig hat. Größere als die Etablierung eines "Synodalen Ausschusses", der ja ein recht elitäres Projekt von Bischöfen und Laien-Funktionsträgern ist.
Ja, es stimmt, Bischöfe werden durch ihre kirchenrechtliche Letztverantwortung für alles, was in ihren Diözesen passiert, systematisch überfordert. Eine Teilung dieser Last, das Einbeziehen synodaler Gremien, wäre auch vielen Bischöfen hochwillkommen. Aber vergessen wir nicht: Das alles fände weit entfernt vom Leben der meisten Gläubigen statt. Sie wieder zu erreichen, für sie wieder da zu sein - hier liegt der eigentliche Reformbedarf.
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/70111/5717548
Den Heiligen Vater mögen Kommunionkinder als einen freundlichen alten Herrn ansehen, der sicher auf dem Stuhl Petri sitzt - Papst Franziskus wirkt dagegen eher wie ein Kavallerist, der sich unter scharfem Feuer mühsam im Sattel hält. Von allen Seiten kommen Schüsse. Afrikanische Bischöfe rebellieren gegen seinen Kurs, Kurienkardinal Ludwig Gerhard Müller wirft ihm eine "Häresie der Tat" vor.
Diese Realität muss sich vor Augen führen, wer die päpstliche Intervention gegen einen "Synodalen Ausschuss" der deutschen Katholiken verstehen will: Ob die Bedenken vatikanischer Behörden nun zu Recht oder zu Unrecht bestehen, Franziskus kann den Eindruck nicht zulassen, er gestatte eigenmächtige Änderungen der Kirchenverfassung durch lokale Amtsträger. Er hat es mit seinen Reformversuchen schon schwer genug, wenn man an die Opposition gegen seine marginalen Zugeständnisse im Umgang mit homosexuellen Paaren denkt.
Immerhin beugen sich die deutschen Bischöfe dem Papst, sehr im Unterschied zu den afrikanischen Amtsbrüdern Dies dürfte die Frage beantworten, wo eigentlich eine Kirchenspaltung droht. Aber wenn man sieht, welche Zerwürfnisse schon kleinste Änderungsversuche auslösen - dann muss man Angst um die Zukunft einer Kirche bekommen, die große Reformen nötig hat. Größere als die Etablierung eines "Synodalen Ausschusses", der ja ein recht elitäres Projekt von Bischöfen und Laien-Funktionsträgern ist.
Ja, es stimmt, Bischöfe werden durch ihre kirchenrechtliche Letztverantwortung für alles, was in ihren Diözesen passiert, systematisch überfordert. Eine Teilung dieser Last, das Einbeziehen synodaler Gremien, wäre auch vielen Bischöfen hochwillkommen. Aber vergessen wir nicht: Das alles fände weit entfernt vom Leben der meisten Gläubigen statt. Sie wieder zu erreichen, für sie wieder da zu sein - hier liegt der eigentliche Reformbedarf.
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