Berlin (ots) -
Anfang September war es, als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner nach seinem Sicherheitsgipfel die wichtigsten Vorhaben gegen Dealer und Gewaltkriminelle verkündete. Zuvorderst gab es den Plan, den Görlitzer Park in Kreuzberg mit einem Zaun zu umgeben und nachts abzuschließen.
Dass im Wrangelkiez in Kreuzberg und rund ums Kottbusser Tor Handlungsbedarf besteht, ist offenkundig. Selbst am U-Bahnhof sieht man Crack-Süchtige ihre Pfeifen durchziehen. Viele Nachbarn demonstrieren jedoch gegen die Zaun-Pläne für den Görlitzer Park, der Bezirk lehnt sie ab. Erstaunlich, warum sich der Bezirke-Freund Wegner hier so deutlich gegen die Einschätzung der Betroffenen stellt und lieber auf Beifall aus entfernten Stadtteilen zielt.
Dass andere Maßnahmen wie Druckräume, Obdachlosenunterkünfte und Sozialarbeit wichtiger sind und auch deutlich mehr Geld kosten als der Zaun, gerät leicht in Vergessenheit. Aber an diesen Fronten sind sind Erfolge auch schwerer vorzuzeigen. Ein Zaun eignet sich besser als Beleg für entschlossenes Vorgehen.
Die Polizeipräsidentin wirbt für den Zaun, obwohl die Zahl der Straftaten im Gebiet gesunken ist und nur zu knapp einem Viertel im Park selbst verübt wurden. Da stellt sich die Frage, ob wir nicht seit Monaten die falsche Debatte über ein Symbolprojekt führen.
Der Fortschritt des Vorhabens ist jedoch eine Schnecke. Wie es aussieht, wird es ein knappes Jahr dauern, ehe trotz der Dringlichkeit vom Gipfel die 300 Meter langen Öffnungen in der Parkmauer wirklich verschließbar sein werden. So eignet sich der Zaun noch nicht mal als Beleg für Wegners Macher-Qualitäten.
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Anfang September war es, als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner nach seinem Sicherheitsgipfel die wichtigsten Vorhaben gegen Dealer und Gewaltkriminelle verkündete. Zuvorderst gab es den Plan, den Görlitzer Park in Kreuzberg mit einem Zaun zu umgeben und nachts abzuschließen.
Dass im Wrangelkiez in Kreuzberg und rund ums Kottbusser Tor Handlungsbedarf besteht, ist offenkundig. Selbst am U-Bahnhof sieht man Crack-Süchtige ihre Pfeifen durchziehen. Viele Nachbarn demonstrieren jedoch gegen die Zaun-Pläne für den Görlitzer Park, der Bezirk lehnt sie ab. Erstaunlich, warum sich der Bezirke-Freund Wegner hier so deutlich gegen die Einschätzung der Betroffenen stellt und lieber auf Beifall aus entfernten Stadtteilen zielt.
Dass andere Maßnahmen wie Druckräume, Obdachlosenunterkünfte und Sozialarbeit wichtiger sind und auch deutlich mehr Geld kosten als der Zaun, gerät leicht in Vergessenheit. Aber an diesen Fronten sind sind Erfolge auch schwerer vorzuzeigen. Ein Zaun eignet sich besser als Beleg für entschlossenes Vorgehen.
Die Polizeipräsidentin wirbt für den Zaun, obwohl die Zahl der Straftaten im Gebiet gesunken ist und nur zu knapp einem Viertel im Park selbst verübt wurden. Da stellt sich die Frage, ob wir nicht seit Monaten die falsche Debatte über ein Symbolprojekt führen.
Der Fortschritt des Vorhabens ist jedoch eine Schnecke. Wie es aussieht, wird es ein knappes Jahr dauern, ehe trotz der Dringlichkeit vom Gipfel die 300 Meter langen Öffnungen in der Parkmauer wirklich verschließbar sein werden. So eignet sich der Zaun noch nicht mal als Beleg für Wegners Macher-Qualitäten.
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