Luzern (ots) -
Die Schweiz will ihre eigenen Treibhausgasemissionen bis 2030 zu einem beträchtlichen Teil im Ausland kompensieren, anstatt sie in der Schweiz zu reduzieren. Das Parlament entscheidet in der Frühjahrsession darüber, in welchem Umfang solche Auslandskompensationen möglich sein werden. Die Caritas kritisiert das Vorgehen aufgrund einer neuen Studie als fragwürdig und unsolidarisch.
Die Schweiz muss bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens die Hälfte reduzieren. Aktuell liegen die jährlichen Emissionen aber deutlich über diesem Absenkpfad (siehe Grafik). Um das ambitionierte Ziel in den verbleibenden sieben Jahren zu erreichen, wollen Bundesrat und Parlament auf Kompensationsprojekte im Ausland setzen.
Caritas Schweiz hat eine Studie (https://www.caritas.ch/de/caritas-studie-auslandskompensation-in-peru/) in Auftrag gegeben, die ein Projekt der Schweizer Auslandskompensationen in Peru untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Der Kompensationsmechanismus ist sowohl für Peru wie auch die Schweiz gefährlich. Peruanische Kleinbäuerinnen sollen mit energieffizienten Kochöfen dazu beitragen, dass sich hierzulande nichts ändern muss. Die Schweiz bezahlt ärmere Länder dafür, dass sie ihren Treibhausgasausstoss verkleinern, und rechnet diese Reduktionen den eigenen Klimazielen an. "Der zusätzliche Klima-Nutzen des untersuchten Projektes ist gemäss unserer Studie fraglich. Gleichzeitig wird die Reduktion der Emissionen im Inland auf die lange Bank geschoben", sagt Angela Lindt, Leiterin der Fachstelle Entwicklungs- und Klimapolitik bei Caritas Schweiz.
Parlament soll Auslandkompensationen auf ein Minimum reduzieren
In ihrem neusten Positionspapier fordert die Caritas deshalb, dass die Schweiz ganz auf Auslandkompensationen verzichtet. Für die laufende Differenzbereinigung bei der Revision des CO2-Gesetzes, die in der Frühjahrssession ansteht, müssen Auslandskompensationen auf ein Minimum reduziert werden. Es ist wichtig und richtig, dass sich die Schweiz auch im Ausland für den Klimaschutz engagiert, aber das darf nicht als Kompensation für mangelnde inländische Reduktionsbemühungen dienen. "Die reiche Schweiz pickt sich auf beschämende Art und Weise die einfachen, günstigen Massnahmen wie Rosinen heraus. Den ärmeren Ländern bleiben für die Erreichung ihrer eigenen Klimaziele die Bereiche, in denen die Emissionen viel schwieriger zu reduzieren sind", kritisiert Angela Lindt.
Caritas-Positionspapier zu den Schweizer Auslandskompensationen: "Die Schweiz schiebt ihre Klimaverantwortung ins Ausland ab", abrufbar unter www.caritas.ch/positionspapiere
Pressekontakt:
Medienanfragen an Niels Jost, Mitarbeiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Caritas Schweiz,
E-Mail: medien@caritas.ch, Tel. 041 419 23 80
Original-Content von: Caritas Schweiz / Caritas Suisse, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100000088/100916372
Die Schweiz will ihre eigenen Treibhausgasemissionen bis 2030 zu einem beträchtlichen Teil im Ausland kompensieren, anstatt sie in der Schweiz zu reduzieren. Das Parlament entscheidet in der Frühjahrsession darüber, in welchem Umfang solche Auslandskompensationen möglich sein werden. Die Caritas kritisiert das Vorgehen aufgrund einer neuen Studie als fragwürdig und unsolidarisch.
Die Schweiz muss bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens die Hälfte reduzieren. Aktuell liegen die jährlichen Emissionen aber deutlich über diesem Absenkpfad (siehe Grafik). Um das ambitionierte Ziel in den verbleibenden sieben Jahren zu erreichen, wollen Bundesrat und Parlament auf Kompensationsprojekte im Ausland setzen.
Caritas Schweiz hat eine Studie (https://www.caritas.ch/de/caritas-studie-auslandskompensation-in-peru/) in Auftrag gegeben, die ein Projekt der Schweizer Auslandskompensationen in Peru untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Der Kompensationsmechanismus ist sowohl für Peru wie auch die Schweiz gefährlich. Peruanische Kleinbäuerinnen sollen mit energieffizienten Kochöfen dazu beitragen, dass sich hierzulande nichts ändern muss. Die Schweiz bezahlt ärmere Länder dafür, dass sie ihren Treibhausgasausstoss verkleinern, und rechnet diese Reduktionen den eigenen Klimazielen an. "Der zusätzliche Klima-Nutzen des untersuchten Projektes ist gemäss unserer Studie fraglich. Gleichzeitig wird die Reduktion der Emissionen im Inland auf die lange Bank geschoben", sagt Angela Lindt, Leiterin der Fachstelle Entwicklungs- und Klimapolitik bei Caritas Schweiz.
Parlament soll Auslandkompensationen auf ein Minimum reduzieren
In ihrem neusten Positionspapier fordert die Caritas deshalb, dass die Schweiz ganz auf Auslandkompensationen verzichtet. Für die laufende Differenzbereinigung bei der Revision des CO2-Gesetzes, die in der Frühjahrssession ansteht, müssen Auslandskompensationen auf ein Minimum reduziert werden. Es ist wichtig und richtig, dass sich die Schweiz auch im Ausland für den Klimaschutz engagiert, aber das darf nicht als Kompensation für mangelnde inländische Reduktionsbemühungen dienen. "Die reiche Schweiz pickt sich auf beschämende Art und Weise die einfachen, günstigen Massnahmen wie Rosinen heraus. Den ärmeren Ländern bleiben für die Erreichung ihrer eigenen Klimaziele die Bereiche, in denen die Emissionen viel schwieriger zu reduzieren sind", kritisiert Angela Lindt.
Caritas-Positionspapier zu den Schweizer Auslandskompensationen: "Die Schweiz schiebt ihre Klimaverantwortung ins Ausland ab", abrufbar unter www.caritas.ch/positionspapiere
Pressekontakt:
Medienanfragen an Niels Jost, Mitarbeiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Caritas Schweiz,
E-Mail: medien@caritas.ch, Tel. 041 419 23 80
Original-Content von: Caritas Schweiz / Caritas Suisse, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100000088/100916372
© 2024 news aktuell-CH