Die aktuellen Wirtschaftsnachrichten mit Michael Weyland
Thema heute: Betrügerische Schreiben von vermeintlichem Inkassobüro
Unternehmen aller Branchen vertrauen darauf, dass Kunden für Produkte und Dienstleistungen bezahlen. Dabei umfasst das Forderungs- und Zahlungsmanagement ein breites Spektrum an Aufgaben. Diese reichen von der Bereitstellung diverser Zahlungsarten, über die Rechnungsstellung bis hin zur Bonitätsprüfung und der Veranlassung eines möglichen Inkassoverfahrens.
Viele Kunden sind jedoch verunsichert, wenn sie Post von einem Inkassobüro erhalten und sorgen sich vor den Konsequenzen für ihre Bonität. Zudem machen immer wieder Nachrichten über gefälschte Briefe betrügerischer Absender Schlagzeilen, die so manche Empfänger allerdings für echt halten. "Die Sorge vieler Menschen ist natürlich berechtigt. Schließlich hat ein Inkassoverfahren ein äußerst negatives Image", erklärt Philipp Kadel von der DIAGONAL Gruppe. Worauf es bei einem transparenten Inkassoverfahren ankommt und wie man gefälschte Briefe vermeintlicher Inkassobüros erkennt, verrät Kadel uns.
1. Ein Eintrag im Rechtsdienstleistungsregister dient als Nachweis
So ist es ohne einen Eintrag im Rechtsdienstleistungsregister in Deutschland nicht möglich, legal ein Inkassounternehmen zu betreiben. Unter der Adresse www.rechtsdienstleistungsregister.de sind überdies legal operierende Inkassounternehmen zu finden.
2. Auf eine deutsche Bankverbindung achten
Ist auf der Mahnung keine deutsche Bankverbindung zu entdecken, sollten Angeschriebene Vorsicht walten lassen. Ob die angegebene IBAN zu einem deutschen Konto gehört, lässt sich an den beiden ersten Buchstaben "DE" erkennen. Seriöse, in Deutschland tätige Inkassounternehmen verfügen immer über ein deutsches Konto sowie einen deutschen Unternehmenssitz.
3. Gläubiger und Forderungsgrund müssen eindeutig erkennbar sein
Das Gesetz über außergerichtliche Rechtsdienstleistungen (RDG im Paragraph 13a) schreibt zudem vor, dass der Gläubiger genannt werden muss. Welche natürliche Person oder welche juristische Person, welche Firma ist der Auftraggeber des Inkassobüros? Des Weiteren ist es zwingend erforderlich, dass der Grund für eine Forderung genannt wird.
4. Transparenz bei der Zinsberechnung
Eine seriöse Mahnung enthält ferner eine Zinsberechnung und gibt Aufschluss darüber, wie sich diese Zinsen errechnen. Generell kommt hier der klassische Verzugszins nach Paragraph 288 BGB zur Anwendung. In einer Forderungsaufstellung muss für den Schuldner also eindeutig erkennbar sein, wie hoch die Zinsen sind und wie viel Zinsen pro Tag anfallen.
5. Transparenz ist ein entscheidendes Kriterium für ein seriöses Inkassoverfahren
Heutzutage verfügen Verbraucher also über unterschiedliche Möglichkeiten, die Seriosität eines Inkassobüros zu überprüfen.
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