SOFIA (dpa-AFX) - Bulgarien wird nach den Worten des prowestlichen Regierungschefs Nikolaj Denkow keine Bodentruppen in die Ukraine schicken. "Bulgarische Truppen werden nicht dorthin gehen", versicherte Denkow am Dienstag in Sofia. Zuvor wies der als russlandfreundlich geltende Staatspräsident Rumen Radew den Vorstoß des französischen Präsidenten Emmanuel Macron für eine mögliche Entsendung von Bodentruppen aus Nato-Staaten in die Ukraine zurück.
"Wir verfolgen mit Interesse und nicht verborgener Sorge das Treffen der europäischen Lenker in Paris, wo begonnen wurde, die öffentliche Meinung zur Entsendung von Truppen einzelner Staaten in die Ukraine zu testen", sagte Staatschef Radew am Dienstag in Sofia nach einem Treffen mit seiner slowenischen Kollegin Natasa Pirc Musar. Die Ukraine könne nicht alleine gelassen werden, wir können uns aber keine unüberlegten Handlungen leisten, die zum globalen militärischen Zusammenstoß führen könnten, sagte Radew.
Das Staatsoberhaupt und auch die oppositionellen Sozialisten forderten Ministerpräsident Denkow auf, noch am Mittwoch im bulgarischen Parlament zu erläutern, was ein in Aussicht gestelltes bilaterales Sicherheitsabkommen mit der Ukraine beinhalten soll. Denkow hatte am Montag die Ukraine besucht. Er traf mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen./el/DP/he