DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche HVPI-Teuerung sinkt im Februar wie erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Februar wie erwartet abgenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lag um 2,7 (Januar: 3,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,6 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 2,7 Prozent prognostiziert.
Commerzbank: Inflationsrückgang in Deutschland endet bald
Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen rechnet damit, dass der Inflationsrückgang in Deutschland bald zum Ende kommen wird. "So dürften die Energiepreise in den kommenden Monaten - auch wegen der wieder höheren Mehrwertsteuer auf Gas und höherer Netzentgelte bei Strom - eher wieder etwas höher sein als im jeweiligen Vorjahresmonat", schreibt er in einem Kommentar zu den Verbraucherpreisdaten für Februar.
Bahn: Gewerkschaft GDL bricht Tarifverhandlungen ab
Auf der Schiene drohen neue Streiks in Deutschland. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) habe die vertraulichen Tarifverhandlungen mit der Bahn frühzeitig platzen lassen, teilte das Unternehmen mit und verwies auf weitreichende Zugeständnisse der Bahn und den Einsatz zweier Moderatoren. Eigentlich sollte noch bis Sonntag verhandelt werden.
US-PCE-Inflation sinkt im Januar auf 2,4% - Kernrate konstant
Eine wichtige US-Inflationsrate ist im Januar gesunken. Das von der Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), lag 2,4 (Vormonat: 2,6) Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Bureau of Economic Analyses (Bea) mitteilte. Die Fed strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Im Monatsvergleich stieg der PCE-Preisindex im Januar um 0,3 (0,1) Prozent.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt im Februar unerwartet zurück
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Februar eingetrübt. Der Indikator fiel auf 44,0 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im Januar stand der Index bei 46,0 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 48,0 Punkte erwartet. Insbesondere die Subindizes für Produktion und Beschäftigung gaben deutlich nach. Auftragseingang und -bestand verzeichneten dagegen kleine Anstiege zum Vormonat.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 24. Februar zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 215.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 210.000 vorhergesagt.
Allianz: EZB senkt Zinsen im 2H um 50 Basispunkte
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird seine Zinsen nach Einschätzung von Allianz-Volkswirten in der nächsten Woche unverändert lassen. "Da sich der Rückgang der Inflation verlangsamt und das Lohnwachstum beschleunigt hat, halten wir an unserer Prognose fest, dass es in der zweiten Hälfte dieses Jahres nur Zinssenkungen von zusammen 50 Basispunkten geben wird", schreiben sie in einem Kommentar. Es gebe keinen Grund zu der Annahme, dass sich die tendenziell hawkishe Stimmung im EZB-Rat gedreht habe.
Zweite Stufe von Fachkräfteeinwanderungsgesetz tritt in Kraft
Am Freitag tritt die zweite Stufe des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes in Kraft. Verbunden sind damit unter anderem ein leichterer Zugang für ausländische Kräfte mit Berufserfahrung und für Auszubildende sowie eine bessere Anerkennung von Berufsqualifikationen. "Wir wissen, dass Fach- und Arbeitskräfte notwendig für unsere Zukunftsfähigkeit und den Wohlstand unseres Landes sind", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). "Wir bauen bürokratische Hürden ab und machen Deutschland attraktiver für ausländische Fachkräfte - zum Beispiel in der Pflege, wo wir viele Kräfte brauchen."
Lindner will neue Ära struktureller Reformen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat beim Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in Sao Paulo "eine neue Ära der strukturellen Reformen" gefordert. "Für eine echte Wachstumsperspektive brauchen wir eine neue Ära struktureller Reformen, keine neue Ära zusätzlicher inner- oder zwischenstaatlicher Transfers", erklärte Lindner über den Kurznachrichtendienst X. Es gelte, die Rahmenbedingungen zu stärken und in das zu investieren, was langfristig die wirtschaftlichen Möglichkeiten verbessere.
Italien offen für Investitionen chinesischer Autobauer
Die italienische Regierung hat sich offiziell offen für Investitionen chinesischer Autobauer gezeigt, sie knüpft diese aber an Bedingungen. "Derartige Kooperationen müssen sorgsam bewertet werden und wir müssen auf unfairen Wettbewerb achten", sagte Vize-Regierungschef Antonio Tajani am Donnerstag in Rom. Jedenfalls brauche es für eine etwaige Ansiedlung eines chinesischen Unternehmens die Zustimmung die Regierung. Wirtschaftsminister Adolfo Urso hatte am Mittwoch angekündigt, mit drei chinesischen Konzernen in Gesprächen zu sein.
Dutzende bei israelischem Militäreinsatz bei Ansturm auf Hilfslieferungen getötet
Bei einem israelischen Militäreinsatz sind nach Angaben eines Notfallmediziners und des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums in der Stadt Gaza mindestens 50 Menschen getötet worden, die auf Lastwagen mit humanitärer Hilfe zustürzten. Ein Sprecher des Gesundheitsministerium bezifferte die Anzahl der Toten auf 104 Menschen und sprach von einem Massaker. Demnach wurden weitere 760 Menschen verletzt. Der Leiter der Notaufnahme des Al-Schifa-Krankenhauses, Amjad Aliwa, hatte zuvor von "mindestens 50 Märtyrern" gesprochen. Sie seien durch Schüsse auf die Menge getötet worden, als Lastwagen dringend benötigte Lebensmittel in die Stadt gebracht hätten, sagte Aliwa.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Index ausstehende Hausverkäufe Jan -8,8% gg Vorjahr - NAR
US/Index ausstehende Hausverkäufe Jan -4,9% gg Vm auf 74,3 - NAR
Kanada Dez BIP unverändert gg Nov
Kanada 3Q BIP revidiert auf -0,5% von -1,1%
Kanada's 4Q BIP PROGNOSE: +0,8%
Kanada's 4Q BIP annualisiert +1,0%
DJG/DJN/AFP/apo/brb
(END) Dow Jones Newswires
February 29, 2024 13:00 ET (18:00 GMT)
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