TEL AVIV (dpa-AFX) - Israel hält trotz aller Kritik an seiner geplanten Militäroffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens fest. "Wir kommen der Hamas immer näher. Wir bereiten uns darauf vor, in Rafah und in den zentralen Lagern zu agieren, um die nächste Phase zu erreichen", zitierte die Zeitung "Times of Israel" am Donnerstag den israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Das Militär bereite seine Aktionen in Rafah und Gebieten im Zentrum des Gazastreifens vor, in denen die Armee bisher nicht operiert habe.
In der Stadt Rafah haben nach Schätzungen von Hilfsorganisationen inzwischen 1,5 Millionen Menschen Schutz gesucht - das sind mehr als zwei Drittel der im Gazastreifen lebenden rund 2,2 Millionen Einwohner. Sie kampieren auf engstem Raum unter Plastikplanen oder in Zelten teils am Straßenrand. Ein Angriff auf Rafah könnte den Vereinten Nationen zufolge verheerende Folgen haben.
Galant sagte weiter: "Wir nutzen die Informationen, die wir in den Hamas-Archiven gesammelt haben." Es gebe riesige Mengen an Informationen, die von den Orten mitgebracht worden seien, die die Armee erreicht habe: Computer, Festplatten, Server und andere Dinge. "All diese Informationen werden entschlüsselt und genutzt, um die Tunnel und die Nervenzentren der Hamas zu zerstören." Das Tunnelnetz der Hamas "verwandelt sich nach und nach in eine Falle". Er sagte weiter: "Das Ergebnis ist ganz klar: (Die Hamas) wird mit jedem Tag schwächer, wir werden stärker. Wir werden die Schlinge um den Hals der Hamas immer enger ziehen, bis wir sie beseitigt haben."
Galant bekräftigte, dass der Krieg im Gazastreifen erst dann beendet sein werde, wenn die Hamas zerschlagen sei. Israel werde nur dann Zugeständnisse machen, wenn die Geiseln freigelassen würden. Der Krieg begann nach der verheerenden Hamas-Terrorattacke am 7. Oktober, bei der Angreifer aus dem Gazastreifen in Israel etwa 1200 Menschen ermordeten und viele Geiseln nahmen./hme/DP/he