Berlin - Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, begrüßt die Debatte über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland.
"Die Aussetzung war eine politische Entscheidung von großer gesellschaftlicher Tragweite", sagte Laubenthal dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). "Eine verpflichtende militärische Dienstleistung kann eine verlässliche Aufwuchs- und Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte sichern." Die Diskussionen über eine Wiedereinführung in neuer Form seien bekannt und er begrüße diese Debatte um den besten Weg, so der General.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Sympathien für das "schwedische Modell" gezeigt, eine verpflichtende Musterung junger Männer, die aber nicht automatisch zum Wehrdienst eingezogen werden. Die Truppe kann ihnen aber Angebote machen. Bis zu einer anderen Lage sei es aber wichtig, sich für jetzt für eine starke freiwillige Reserve einzusetzen und diese immer mitzudenken, sagte Laubenthal. "Denn die Geschichte zeigt: Die aktive Truppe beginnt im Krieg, die Reserve beendet ihn. Wie wichtig gerade die personelle Durchhaltefähigkeit ist, zeigt sich in der Ukraine."
Der für die Reserve zuständige stellvertretende Generalinspekteur appelliert an die Unternehmen, Reservisten für Übungen freizustellen. "Ich wünsche mir die Unterstützung der Arbeitgeber, diese wichtige Inübunghaltung möglich zu machen - unter dem Motto: 14 Tage für Deutschland", sagte Laubenthal. Diese 14 Tage könnten am Stück abgeleistet werden oder in mehreren Blöcken, auch am Wochenende. "Ich glaube, dass die Arbeitgeber gut nachvollziehen können, dass diese überschaubare zeitliche Investition unmittelbar dem Frieden, der Freiheit und Sicherheit unseres Landes dient, also der Grundlage unseres Wohlstandes", so Laubenthal.
Grünen-Fraktionsvize und Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger lehnt unterdessen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ab. Auch das schwedische Modell, welches sich Verteidigungsminister Pistorius bei seiner Schweden-Reise ansehen will, hält Brugger nicht für "eins zu eins" umsetzbar, wie sie dem Fernsehsender "Welt" sagte.
"Eine einfache Wiedereinführung der Wehrpflicht ist aus meiner Sicht keine gute Antwort." Es wäre "extrem teuer", würde viele Kapazitäten binden und am Ende nicht das bringen, was die Bundeswehr wirklich brauche - nämlich die richtigen Spezialisten.
Brugger begrüßte im Kern die Informationsreise von Verteidigungsminister Pistorius nach Schweden, weil dort "sowohl Gesellschaft als auch Politik an vielen Stellen weiter sind, weil sie die Bedrohungssituation einfach auch schon länger in einer größeren Schärfe haben". Daher könne man sich dort "die eine oder andere gute Idee auch für das Thema Personalgewinnung für die Bundeswehr abholen", so Brugger.
Aber: "Ich glaube nur nicht, dass man eins zu eins das Gleiche machen kann, wie wir es jetzt in Schweden sehen, weil es beispielsweise bedeuten würde, dass man einen großen Musterungsapparat wieder auf die Beine stellen müsste. Es würde viel Zeit, viel Geld in Anspruch nehmen - und das haben wir eigentlich an der Stelle nicht."
"Die Aussetzung war eine politische Entscheidung von großer gesellschaftlicher Tragweite", sagte Laubenthal dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). "Eine verpflichtende militärische Dienstleistung kann eine verlässliche Aufwuchs- und Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte sichern." Die Diskussionen über eine Wiedereinführung in neuer Form seien bekannt und er begrüße diese Debatte um den besten Weg, so der General.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Sympathien für das "schwedische Modell" gezeigt, eine verpflichtende Musterung junger Männer, die aber nicht automatisch zum Wehrdienst eingezogen werden. Die Truppe kann ihnen aber Angebote machen. Bis zu einer anderen Lage sei es aber wichtig, sich für jetzt für eine starke freiwillige Reserve einzusetzen und diese immer mitzudenken, sagte Laubenthal. "Denn die Geschichte zeigt: Die aktive Truppe beginnt im Krieg, die Reserve beendet ihn. Wie wichtig gerade die personelle Durchhaltefähigkeit ist, zeigt sich in der Ukraine."
Der für die Reserve zuständige stellvertretende Generalinspekteur appelliert an die Unternehmen, Reservisten für Übungen freizustellen. "Ich wünsche mir die Unterstützung der Arbeitgeber, diese wichtige Inübunghaltung möglich zu machen - unter dem Motto: 14 Tage für Deutschland", sagte Laubenthal. Diese 14 Tage könnten am Stück abgeleistet werden oder in mehreren Blöcken, auch am Wochenende. "Ich glaube, dass die Arbeitgeber gut nachvollziehen können, dass diese überschaubare zeitliche Investition unmittelbar dem Frieden, der Freiheit und Sicherheit unseres Landes dient, also der Grundlage unseres Wohlstandes", so Laubenthal.
Grünen-Fraktionsvize und Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger lehnt unterdessen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ab. Auch das schwedische Modell, welches sich Verteidigungsminister Pistorius bei seiner Schweden-Reise ansehen will, hält Brugger nicht für "eins zu eins" umsetzbar, wie sie dem Fernsehsender "Welt" sagte.
"Eine einfache Wiedereinführung der Wehrpflicht ist aus meiner Sicht keine gute Antwort." Es wäre "extrem teuer", würde viele Kapazitäten binden und am Ende nicht das bringen, was die Bundeswehr wirklich brauche - nämlich die richtigen Spezialisten.
Brugger begrüßte im Kern die Informationsreise von Verteidigungsminister Pistorius nach Schweden, weil dort "sowohl Gesellschaft als auch Politik an vielen Stellen weiter sind, weil sie die Bedrohungssituation einfach auch schon länger in einer größeren Schärfe haben". Daher könne man sich dort "die eine oder andere gute Idee auch für das Thema Personalgewinnung für die Bundeswehr abholen", so Brugger.
Aber: "Ich glaube nur nicht, dass man eins zu eins das Gleiche machen kann, wie wir es jetzt in Schweden sehen, weil es beispielsweise bedeuten würde, dass man einen großen Musterungsapparat wieder auf die Beine stellen müsste. Es würde viel Zeit, viel Geld in Anspruch nehmen - und das haben wir eigentlich an der Stelle nicht."
© 2024 dts Nachrichtenagentur