DJ MÄRKTE USA/Kleine Erholungsbewegung - Powell-Aussagen stützen
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Mittwoch einen Teil ihrer Vortagesverluste wettgemacht. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 38.661 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach oben, der Nasdaq-Composite gewann 0,6 Prozent. An der Nyse verzeichneten 2.012 (Dienstag: 1.188) Titel Kursgewinne. Ihnen standen 824 (1.638) Kursverlierer gegenüber. Unverändert gingen 78 (86) Titel aus dem Handel.
Etwas Unterstützung erhielten die Aktienkurse vom Auftritt des US-Notenbank-Chairman Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses, wie Marktteilnehmer berichteten. Die hohen Beschäftigungs- und Inflationszahlen von Januar haben nach Aussage von Powell nichts an der Erwartung der Notenbank geändert, dass Zinssenkungen im Verlauf dieses Jahres angemessen sein dürften. Er betonte aber andererseits laut Redetext, dass die Fed noch mehr Anhaltspunkte dafür sehen wolle, dass die Inflation nachhaltig zurückgehe.
Zuletzt hatten Fed-Mitglieder erklärt, es mit Zinssenkungen nicht eilig zu haben. Nach den Powell-Aussagen geht der Markt Beobachtern zufolge weiter von einer ersten Senkung im Juni aus. Die Inflation hat sich zuletzt zwar verlangsamt, liegt aber weiter über der Zielmarke der US-Notenbank von 2 Prozent.
Der Konjunkturbericht "Beige Book" der Fed gab dem Markt keine Impulse. Demnach hat die wirtschaftliche Aktivität in den USA seit Januar zwar leicht zugelegt. Die Ausgaben der Verbraucher seien jedoch zurückgegangen.
ADP-Bericht liefert keinen Impuls
Der ADP-Arbeitsmarktbericht für Februar fiel mit einem Stellenplus von 140.000 leicht unter der Prognose einer Zunahme um 150.000 aus. Allerdings wurde der Januar-Wert leicht nach oben revidiert. Auch die ebenfalls stark beachteten Jolts-Daten zu den Stellenangeboten lagen etwas unter den Erwartungen.
"Das Stellenwachstum bleibt solide. Die Lohnzuwächse sind tendenziell rückläufig, liegen aber immer noch über der Inflation", sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson. "Kurz gesagt, der Arbeitsmarkt ist dynamisch, stellt aber keinen Auslöser für eine Zinsentscheidung der Fed dar."
Der ADP-Bericht gilt als ein Indikator für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Volkswirte erwarten, dass außerhalb der Landwirtschaft 198.000 (Vormonat: 353.000) Stellen geschaffen wurden. Die Arbeitslosenquote soll der Prognose zufolge bei 3,7 Prozent verharren.
Foot Locker stürzen ab
Die Apple-Aktie verlor weitere 0,6 Prozent, erneut belastet von negativen Nachrichten des Vortags. Neben der EU-Strafe von mehr als 1,8 Milliarden Euro war auch der iPhone-Absatz in China in den ersten sechs Wochen des Jahres im Jahresvergleich laut dem Marktforscher Counterpoint um 24 Prozent eingebrochen.
Foot Locker knickten um fast 30 Prozent ein. Der Sport-Einzelhändler verzeichnete im vierten Quartal bessere Ergebnisse als von Analysten erwartet, legte jedoch eine Gewinnprognose vor, die die Erwartungen verfehlte.
Tesla (-2,3%) standen abermals unter Druck. Belastend wirkte nun die Meldung, dass der Autobauer BYD den Preiskampf auf dem chinesischen Automobilmarkt weiter anheizt und sein billigstes E-Fahrzeug-Modell jetzt noch günstiger anbietet.
Für Crowdstrike ging es um 10,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen für Informations- und Cybersicherheit hat mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Ein Auftrag der US-Armee verhalf der Aktie von Palantir Technologies zu einem Sprung von fast 10 Prozent.
Dollar etwas leichter nach Powell-Rede
Der Dollar zeigte sich nach den Powell-Aussagen etwas leichter. Der Dollar-Index verlor 0,4 Prozent. Der Euro stieg zeitweise über 1,09 Dollar. Auf der US-Währung lastete nach Aussage von Devisenhändlern auch, dass die kanadische Notenbank ihren Leitzins auf dem aktuellen Niveau bestätigt und sich falkenhafter als erwartet geäußert hatte, während Powell die Möglichkeit von Zinssenkungen im laufenden Jahr angedeutet hatte. Der Kanada-Dollar zog zu seinem US-Pendant um 0,7 Prozent an.
Die Ölpreise holten die Vortagesverluste wieder auf. Die Preise stiegen wegen Anzeichen einer Angebotsverknappung und der verlängerten Fördermengenkürzungen der Opec+, die sich langsam auf dem Markt durchsetzen, hieß es. "Die Ankündigung der Opec+, ihre freiwilligen Produktionskürzungen von rund 2 Millionen Barrel pro Tag bis zum Ende des zweiten Quartals zu verlängern, wird sich wahrscheinlich noch stärker auswirken", so die Analysten von ANZ. Dass die Rohölvorräte der USA in der vergangenen Woche etwas stärker gestiegen waren als angenommen, belastete nicht, denn die Benzinbestände nahmen überraschend deutlich ab.
Am Rentenmarkt kamen die Renditen nach den Powell-Aussagen und den US-Arbeitsmarktdaten etwas stärker zurück. Der Goldpreis zog an und stieg auf ein neues Jahreshoch.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.661,05 +0,2% 75,86 +2,6% S&P-500 5.104,76 +0,5% 26,11 +7,0% Nasdaq-Comp. 16.031,54 +0,6% 91,96 +6,8% Nasdaq-100 18.017,58 +0,7% 119,71 +7,1% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,56 +0,3 4,55 13,7 5 Jahre 4,11 -0,1 4,11 11,3 7 Jahre 4,12 -4,3 4,16 15,0 10 Jahre 4,11 -4,5 4,15 22,6 30 Jahre 4,24 -5,2 4,29 27,1 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:49 Uhr Di, 17:08 % YTD EUR/USD 1,0898 +0,4% 1,0862 1,0866 -1,3% EUR/JPY 162,79 -0,1% 162,31 163,09 +4,6% EUR/CHF 0,9613 +0,2% 0,9602 0,9596 +3,6% EUR/GBP 0,8555 +0,1% 0,8547 0,8541 -1,4% USD/JPY 149,38 -0,4% 149,49 150,12 +6,0% GBP/USD 1,2738 +0,3% 1,2711 1,2721 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2098 -0,0% 7,2126 7,2103 +1,2% Bitcoin BTC/USD 66.967,58 +5,7% 66.069,62 65.411,98 +53,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,09 78,15 +1,2% +0,94 +9,3% Brent/ICE 82,86 82,04 +1,0% +0,82 +7,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 26,255 27,30 -3,8% -1,04 -14,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.146,56 2.127,98 +0,9% +18,59 +4,1% Silber (Spot) 24,18 23,73 +1,9% +0,45 +1,7% Platin (Spot) 908,87 883,50 +2,9% +25,37 -8,4% Kupfer-Future 3,87 3,85 +0,6% +0,02 -1,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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March 06, 2024 16:10 ET (21:10 GMT)
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