STUTTGART (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister GFT Technologies nimmt sich nach Rückschlägen im vergangenen Jahr für 2024 wieder stärkere Zuwächse vor. Während das Tagesgeschäft wie erwartet um einen zweistelligen Prozentsatz zulegen soll, rechnet der Vorstand beim Vorsteuergewinn mit einem negativen Sondereffekt aus der Übernahme des Kernbanken-Spezialisten Sophos Solutions. Dadurch liege das Ziel für den Vorsteuergewinn 2024 unter den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit. An der Börse kamen die Neuigkeiten schlecht an.
Die GFT-Aktie verlor bis zur Mittagszeit rund sieben Prozent auf 29,80 Euro und war damit klares Schlusslicht im Kleinwerte-Index SDax . Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit rund viereinhalb Prozent eingebüßt.
Nachdem GFT-Chefin Marika Lulay ihre Geschäftsziele im vergangenen Jahr mehrfach gekappt hatte, nimmt sie sich für 2024 einen Umsatzanstieg um 15 Prozent auf 920 Millionen Euro vor. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern soll um 16 Prozent auf 85 Millionen Euro steigen.
Für den Gewinn vor Steuern hat die Managerin hingegen wegen der Sophos-Übernahme nur einen Anstieg um sechs Prozent auf 72 Millionen Euro im Auge. GFT hatte das Unternehmen aus Kolumbien im Februar übernommen. Sophos Solutions konzentriert sich auf die Modernisierung von Kernbankensystemen und Cloud Computing und hat nichts mit dem britischen Softwareanbieter Sophos zu tun, der Virenschutzprogramme herstellt.
Im abgelaufenen Jahr steigerte GFT den Umsatz nach vorläufigen Zahlen um zehn Prozent auf knapp 802 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn legte wegen Belastungen durch Sondereffekte um drei Prozent auf rund 68 Millionen Euro zu. Der Überschuss wuchs um fünf Prozent auf 48 Millionen Euro.
GFT hat sich auf die Digitalisierung von Banken und Versicherungen spezialisiert. Viele dieser Unternehmen erneuern in jüngster Zeit ihre Computersysteme. Allerdings hielten sich viele Kunden 2023 bei den Investitionen zurück. Die GFT-Führung hatte ihre Umsatzprognose daher im vergangenen Jahr mehrfach gesenkt./stw/mis/nas/stw/mis