WASHINGTON (dpa-AFX) - Eine neue Studie von The Lancet Neurology hat einige alarmierende Statistiken enthüllt, die zeigen, dass im Jahr 2021 weltweit über 3 Milliarden Menschen mit neurologischen Erkrankungen lebten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spielte eine wichtige Rolle bei der Analyse der Daten aus dem Jahr 2021 aus der Global Burden of Disease, Injuries, and Risk Factor Study (GBD).
Die Studie ergab, dass die Prävalenz neurologischer Erkrankungen wie Schlaganfall, Alzheimer, Demenz und Meningitis in den letzten drei Jahrzehnten aufgrund des Bevölkerungswachstums, der Alterung und der erhöhten Exposition gegenüber umweltbedingten, metabolischen und Lebensstil-Risikofaktoren deutlich zugenommen hat.
Laut der Analyse waren im Jahr 2021 weltweit 3,4 Milliarden Menschen mit einer Erkrankung des Nervensystems konfrontiert, und diese neurologischen Erkrankungen sind inzwischen die Hauptursache für globale Krankheiten und Behinderungen geworden und haben Herz-Kreislauf-Erkrankungen übertroffen.
Die Studie ergab, dass die Gesamtbelastung durch Behinderungen, Krankheiten und vorzeitigen Tod im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen seit 1990 um 18 % gestiegen ist. Darüber hinaus konzentrieren sich mehr als 80 % der neurologischen Todesfälle und Gesundheitsprobleme auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen der Zugang zu Behandlungen erheblich eingeschränkt ist.
Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der WHO, wies auf das unermessliche Leid hin, das durch neurologische Erkrankungen für Einzelpersonen, Familien, Gemeinschaften und Volkswirtschaften verursacht wird. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um gezielte Interventionen zu verbessern, um sicherzustellen, dass Menschen mit neurologischen Erkrankungen Zugang zu der notwendigen hochwertigen Versorgung, Behandlung und Rehabilitation haben. Es ist von entscheidender Bedeutung, das Verständnis, die Wertschätzung und den Schutz der Gesundheit des Gehirns in allen Lebensphasen in den Vordergrund zu stellen.
Die Studie hob auch die zehn häufigsten neurologischen Erkrankungen hervor, die im Jahr 2021 zu gesundheitlichen Verlusten führten, nämlich Schlaganfall, Hirnverletzungen, Migräne, Demenz, diabetische Neuropathie, Meningitis, Epilepsie, neurologische Komplikationen bei Frühgeburten, Autismus-Spektrum-Störungen und Krebserkrankungen des Nervensystems.
Die Studie ergab, dass neurologische Erkrankungen bei Männern im Allgemeinen zu mehr Behinderungen und Gesundheitsverlusten führen als bei Frauen, obwohl Erkrankungen wie Migräne oder Demenz Frauen unverhältnismäßig stark betreffen.
Die Studie ergab auch, dass zuvor nicht vorhandene Erkrankungen wie neurologische Komplikationen durch COVID-19 (z. B. kognitive Beeinträchtigungen und Guillain-Barré-Syndrom) inzwischen über 23 Millionen Fälle ausmachen.
Die Autoren weisen jedoch auf einige Einschränkungen hin, unter anderem, dass sie die neurologische Komponente einiger Erkrankungen nicht isolieren konnten und dass die Schätzungen durch die Quantität und Qualität der Daten eingeschränkt sind, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
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