Berlin (ots) -
Auch ohne das offizielle Endergebnis der Wahlen in Russland zu kennen, ist eines schon klar: Wladimir Putin wird seine fünfte Amtszeit als Präsident antreten. Gefährdet war sein Sieg zu keinem Zeitpunkt. Interessant wird höchstens, wie viel Prozent die Gegenkandidaten bekommen werden und wer damit zukünftig die vom Kreml genehmigte Opposition anführen kann. Zittern müssen vor allem die Kommunisten (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180746.praesidentschaftswahl-in-russland-wahl-in-russland-die-schwaeche-der-kommunisten.html), die seit dem Ende der Sowjetunion einen Teil der unzufriedenen Menschen in Russland sammeln konnte. Viele ihrer Themen hat die Regierungspartei Einiges Russland erfolgreich besetzt. Auch der Versuch, nach Kriegsbeginn schriller gegen die Ukraine und den Westen zu agitieren als der Kreml, hat die Wähler zunehmend vergrault.
Für die wirklich unzufriedenen Russen gab es dieses Mal keine Wahl. Hoffnungsträger Boris Nadeschdin (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179855.russland-boris-nadeschdin-nicht-zur-praesidentschaftswahl-zugelassen.html), der sich offen gegen den Krieg ausgesprochen und Verhandlungen mit der Ukraine versprochen hatte, war auf den Wahlzetteln nicht zu finden. Die Opposition, die sich meist im Ausland befindet, ist heillos zerstritten ohne Aussicht auf Besserung. Sie konnte sich nicht einmal auf eine gemeinsame Protestform einigen. Stattdessen verfolgte sie verschiedene Strategien: Einen beliebigen anderen Kandidaten als Putin wählen, den Wahlzettel ungültig machen oder am Sonntag um 12 Uhr am Wahllokal erscheinen. Selbst zu einem wichtigen Ereignis wie der Präsidentenwahl kocht jede Gruppe lieber ihr eigenes Süppchen als ein gemeinsames Gericht aufzutischen.
Und so sind die langen Schlangen in den Städten und die Wahlzettel mit Anti-Kriegsparolen und Namen verstorbener Oppositioneller kaum ein Erfolg der Opposition. Vielmehr haben die Menschen deutlich gezeigt: Russlands Gesellschaft ist vielschichtiger, als Moskau es gerne darstellt und viele ausländische Politiker nur allzugerne übernehmen.
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Auch ohne das offizielle Endergebnis der Wahlen in Russland zu kennen, ist eines schon klar: Wladimir Putin wird seine fünfte Amtszeit als Präsident antreten. Gefährdet war sein Sieg zu keinem Zeitpunkt. Interessant wird höchstens, wie viel Prozent die Gegenkandidaten bekommen werden und wer damit zukünftig die vom Kreml genehmigte Opposition anführen kann. Zittern müssen vor allem die Kommunisten (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180746.praesidentschaftswahl-in-russland-wahl-in-russland-die-schwaeche-der-kommunisten.html), die seit dem Ende der Sowjetunion einen Teil der unzufriedenen Menschen in Russland sammeln konnte. Viele ihrer Themen hat die Regierungspartei Einiges Russland erfolgreich besetzt. Auch der Versuch, nach Kriegsbeginn schriller gegen die Ukraine und den Westen zu agitieren als der Kreml, hat die Wähler zunehmend vergrault.
Für die wirklich unzufriedenen Russen gab es dieses Mal keine Wahl. Hoffnungsträger Boris Nadeschdin (https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179855.russland-boris-nadeschdin-nicht-zur-praesidentschaftswahl-zugelassen.html), der sich offen gegen den Krieg ausgesprochen und Verhandlungen mit der Ukraine versprochen hatte, war auf den Wahlzetteln nicht zu finden. Die Opposition, die sich meist im Ausland befindet, ist heillos zerstritten ohne Aussicht auf Besserung. Sie konnte sich nicht einmal auf eine gemeinsame Protestform einigen. Stattdessen verfolgte sie verschiedene Strategien: Einen beliebigen anderen Kandidaten als Putin wählen, den Wahlzettel ungültig machen oder am Sonntag um 12 Uhr am Wahllokal erscheinen. Selbst zu einem wichtigen Ereignis wie der Präsidentenwahl kocht jede Gruppe lieber ihr eigenes Süppchen als ein gemeinsames Gericht aufzutischen.
Und so sind die langen Schlangen in den Städten und die Wahlzettel mit Anti-Kriegsparolen und Namen verstorbener Oppositioneller kaum ein Erfolg der Opposition. Vielmehr haben die Menschen deutlich gezeigt: Russlands Gesellschaft ist vielschichtiger, als Moskau es gerne darstellt und viele ausländische Politiker nur allzugerne übernehmen.
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