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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Öl-, Auto- und Finanztitel laufen

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Öl-, Auto- und Finanztitel laufen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind freundlich aus dem Dienstag gegangen. Der DAX stieg um 0,3 Prozent auf 17.987 Punkte an und näherte sich damit der 18.000er Marke wieder an. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,5 Prozent auf 5.008 Punkte. Bei einem insgesamt ruhigen Geschäft waren Auto- und Öltitel weiter gesucht, diese mit dem steigenden Ölpreis und jene mit Nachholpotenzial. Ihre Stoxx-Branchenindizes gewannen beide über 1 Prozent. Dahinter folgten Finanzwerte, besonders aus dem Versicherungsbereich setzten viele Titel ihre Hausse mit neuen Jahres- oder Allzeithochs fort. Dagegen verlor der Index der hoch bewerteten Technologieaktien 0,4 Prozent. Auch die Indizes der zinsabhängigen Versorger und Nahrungsmittelkonzerne standen unter Druck. Die Umsätze am Gesamtmarkt litten unter der Zurückhaltung vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch.

Es gilt zwar als ausgemacht, dass die Fed die Leitzinsen unverändert belassen wird. Spannend wird aber der Ausblick, insbesondere nach den zuletzt negativen Überraschungen bei der Inflationsentwicklung in den USA. Interessant wird es, zu erfahren, mit wie vielen Zinssenkungen die US-Notenbank selbst für das laufende Jahr rechnet. Bislang hat sie drei Senkungen (bzw 75 Basispunkte) in Aussicht gestellt. Dies entspricht in der Zwischenzeit auch der Markterwartung.

Die geldpolitische Entscheidung der japanischen Notenbank (BoJ) setzte kaum Akzente an den Märkten. Die Währungshüter haben wie erwartet ihre Politik der Zinskurvenkontrolle aufgegeben. Auch hat die BoJ ihre Negativzinspolitik beendet. In ihrer ersten Zinserhöhung seit 2007 hob die Notenbank ihren kurzfristigen Leitzins auf 0 bis 0,1 Prozent an. An den Devisenmärkten geriet der Yen nach der Entscheidung unter leichten Abgabedruck.

Im DAX fielen Siemens nach der jüngsten Rekordjagd um 5,8 Prozent: Händler verwiesen hier auf Aussagen, nach denen das Geschäft mit China mau verlaufe. Daneben verloren Infineon 2,1 Prozent und RWE 1,6 Prozent.

Auf der anderen Seite stiegen Hannover Rück mit Analystenempfehlungen um 4,6 Prozent und markierten neue Allzeithochs. Commerzbank gewannen 3,5 Prozent, BASF 3,3 Prozent und Continental 2,3 Prozent.

Airbus auf Hausse-Kurs - Atos unter Druck 

Auch Airbus setzten ihren Höhenflug mit einem Plus von 1,8 Prozent fort. Die potenziell milliardenschwere Übernahme der Cybersicherheits-Sparte von Atos ist vom Tisch. Wie der Flugzeughersteller mitteilte, hat er die Gespräche über die Atos-Tochter BDS nach "sorgfältiger Abwägung aller Aspekte" beendet. Ein möglicher Kauf der Sparte war im Handel wie auch bei Analysten weitgehend auf Unverständnis gestoßen, da nicht Teil des Kerngeschäfts.

Für Atos ist die Entwicklung ein Rückschlag, hätte ein Verkauf doch dringend benötigte Liquidität in die Kassen gespült. Der Kurs brach um 19,2 Prozent ein.

Unilever profitiert von Umstrukturierung - hoher Übernahmepreis drückt Astrazeneca 

Auch weitere Nachrichten aus dem M&A-Universum sorgten für Bewegung. Mit einem Plus von 3,3 Prozent honorierten Anleger Abspaltungspläne von Unilever. Der Konsumgüterkonzern will sein Geschäft mit Speiseeis ausgliedern und restrukturieren. Angestrebt werden Einsparungen von 800 Millionen Euro, die Trennung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. RBC Capital sprach von einem nachvollziehbaren Schritt. Die Sparte weise ein niedrigeres Wachstumsprofil und geringe Kostensynergien auf.

Astrazenecea gaben dagegen 0,6 Prozent ab. Der Pharmakonzern hat den Kauf von Fusion Pharmaceuticals für bis zu 2,4 Milliarden Dollar angekündigt. Mit der Transaktion will Astrazeneca die Entwicklung von Radiokonjugaten der nächsten Generation zur Krebsbehandlung beschleunigen. Der Kaufpreis gilt als sehr hoch und drückte auf den Kurs von Astrazeneca.

Ausblick von Fraport dämpft den Kurs 

In der zweiten Reihe des deutschen Markts verloren Fraport mit ihrem Geschäftsbericht 6,1 Prozent. Vor allem der Ausblick des Flughafenbetreibers für 2024 kam nicht gut an. Fraport will im laufenden Jahr 62 bis 65 Millionen Passagiere empfangen, das entspräche 86 bis 92 Prozent des Niveaus von 2019. Wie JP Morgan anmerkte, lag der Marktkonsens aber bereits bei 92 Prozent. Auch das EBITDA-Ziel von 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro enttäuschte - der Konsens habe bei 1,35 Milliarden gelegen.

In der dritten Reihe stiegen Amadeus Fire nach ihren Zahlen um 7,9 Prozent. Deutz brachen dagegen um 10,6 Prozent ein. Der Motorenhersteller litt unter einem schwächeren Auftragseingang. Auch die angküdigte Dividende von 17 Cent liegt laut Marktteilnehmern unter der Konsenserwartung, die bei 19 Cent gelegen habe.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             5.007,92    +25,16    +0,5%     +10,8% 
Stoxx-50               4.377,51    +2,76    +0,1%     +6,9% 
Stoxx-600                505,23    +1,29    +0,3%     +5,5% 
XETRA-DAX              17.987,49    +54,81    +0,3%     +7,4% 
FTSE-100 London            7.737,35    +14,80    +0,2%     -0,1% 
CAC-40 Paris             8.201,05    +52,91    +0,6%     +8,7% 
AEX Amsterdam              860,69    +6,93    +0,8%     +9,4% 
ATHEX-20 Athen            3.379,21    -49,99    -1,5%     +8,2% 
BEL-20 Bruessel            3.681,14    +7,95    +0,2%     -0,7% 
BUX Budapest             65.933,87   +483,54    +0,7%     +8,8% 
OMXH-25 Helsinki           4.401,33    +39,25    +0,9%     -2,8% 
ISE NAT. 30 Istanbul         9.562,72   +266,83    +2,9%     +19,2% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.687,69    -30,01    -1,1%     +17,7% 
PSI 20 Lissabon            6.170,73    -47,91    -0,8%     -4,3% 
IBEX-35 Madrid            10.701,40   +104,70    +1,0%     +5,9% 
FTSE-MIB Mailand           34.262,36   +321,40    +0,9%     +11,8% 
OBX Oslo               1.210,54    +4,48    +0,4%     +1,4% 
PX Prag               1.495,44    +3,06    +0,2%     +5,8% 
OMXS-30 Stockholm           2.514,92    +10,12    +0,4%     +4,9% 
WIG-20 Warschau            2.335,74    -15,13    -0,6%     -0,3% 
ATX Wien               3.453,88    +24,58    +0,7%     -0,7% 
SMI Zuerich             11.577,80    -45,83    -0,4%     +4,0% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- % Di, 8:00 Uhr Mo, 17:27 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,0864    -0,1%    1,0866     1,0871  -1,6% 
EUR/JPY        163,96    +1,2%    163,44     162,16  +5,4% 
EUR/CHF        0,9648    -0,0%    0,9664     0,9641  +4,0% 
EUR/GBP        0,8538    -0,1%    0,8550     0,8545  -1,6% 
USD/JPY        150,93    +1,3%    150,39     149,18  +7,1% 
GBP/USD        1,2724    -0,0%    1,2709     1,2722  +0,0% 
USD/CNH (Offshore)   7,2137    +0,1%    7,2096     7,2082  +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD       65.181,49    -3,7%   64.886,02   67.843,61 +49,7% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        83,64    82,72     +1,1%     +0,92 +15,5% 
Brent/ICE        87,56    86,89     +0,8%     +0,67 +14,1% 
GAS              VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF        28,99    29,10     -0,4%     -0,11  -9,1% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.156,09   2.161,39     -0,2%     -5,30  +4,5% 
Silber (Spot)      24,96    25,04     -0,3%     -0,08  +5,0% 
Platin (Spot)     898,33    917,42     -2,1%     -19,09  -9,4% 
Kupfer-Future      4,07     4,13     -1,4%     -0,06  +4,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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March 19, 2024 13:21 ET (17:21 GMT)

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