Berlin - Die BSW-Vorsitzende und frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht wendet sich gegen einen aus ihrer Sicht weit verbreiteten "Missbrauch" der Sozialleistung Bürgergeld durch Menschen, die eigentlich nicht darauf angewiesen sind.
Es lasse sich "nicht leugnen, dass sich ein Modell 'Bürgergeld plus Schwarzarbeit' verbreitet", sagte Wagenknecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). "Wer es so macht, steht am Ende eher besser da als viele, die Vollzeit arbeiten", kritisierte Wagenknecht.
Vor diesem Hintergrund zeigte sie sich skeptisch gegenüber Forderungen etwa von Sozialverbänden, die monatlichen Regelsätze der Grundsicherung deutlich zu erhöhen. "Für eine pauschale Erhöhung des Bürgergelds gibt es so lange keine Akzeptanz in der Bevölkerung, solange Missbrauch nicht stärker eingedämmt wird", sagte sie. Deswegen solle man "vor allem die besserstellen, die es wirklich brauchen". Wenn es lange Schlangen an Lebensmitteltafeln gebe, zeige dies allerdings auch, dass man von Bürgergeld "offenbar nicht leben kann".
Zugleich kritisierte Wagenknecht, insoweit ähnlich wie die CDU, die von der Ampelkoalition eingeführte Bezeichnung "Bürgergeld". "Schon der Name 'Bürgergeld' ist falsch", sagte sie. "Es soll ja nicht Bürger mit Geld versorgen, sondern Arbeitslose absichern, die schuldlos ihren Job verloren haben und zunächst keinen neuen finden."
Die CDU hatte am Montag ein Konzept mit weiter gehenden Sanktionen gegen unkooperative Leistungsbezieher und einer Umbenennung in "Neue Grundsicherung" beschlossen. Im Hinblick auf Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns wandte sich Wagenknecht gegen einen politischen Wettstreit um Zahlen. "Ich halte nichts von einem Überbietungswettlauf", sagte sie. "Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn wir 14 Euro hätten." Sie begründete damit, warum das BSW eine Erhöhung auf 14 Euro fordert, während die Linkpartei ihre Forderung inzwischen auf 15 Euro angehoben hat. "Natürlich kenne ich auch die Probleme von Menschen, die eine Bäckerei oder einen Gastronomiebetrieb führen und ohnehin schon mit stark gestiegenen Kosten kämpfen", führte sie weiter zur Begründung an.
Wagenknecht war im Herbst 2023 aus der Linkspartei ausgetreten, um ihre eigene Partei zu gründen. Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) will im Juni zur Europawahl antreten und im September zu den Landtagswahlen in mehreren ostdeutschen Bundesländern. In der Auseinandersetzung über den russischen Angriffskrieg lehnt Wagenknecht Waffenlieferungen an die ukrainischen Verteidiger strikt ab.
Es lasse sich "nicht leugnen, dass sich ein Modell 'Bürgergeld plus Schwarzarbeit' verbreitet", sagte Wagenknecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). "Wer es so macht, steht am Ende eher besser da als viele, die Vollzeit arbeiten", kritisierte Wagenknecht.
Vor diesem Hintergrund zeigte sie sich skeptisch gegenüber Forderungen etwa von Sozialverbänden, die monatlichen Regelsätze der Grundsicherung deutlich zu erhöhen. "Für eine pauschale Erhöhung des Bürgergelds gibt es so lange keine Akzeptanz in der Bevölkerung, solange Missbrauch nicht stärker eingedämmt wird", sagte sie. Deswegen solle man "vor allem die besserstellen, die es wirklich brauchen". Wenn es lange Schlangen an Lebensmitteltafeln gebe, zeige dies allerdings auch, dass man von Bürgergeld "offenbar nicht leben kann".
Zugleich kritisierte Wagenknecht, insoweit ähnlich wie die CDU, die von der Ampelkoalition eingeführte Bezeichnung "Bürgergeld". "Schon der Name 'Bürgergeld' ist falsch", sagte sie. "Es soll ja nicht Bürger mit Geld versorgen, sondern Arbeitslose absichern, die schuldlos ihren Job verloren haben und zunächst keinen neuen finden."
Die CDU hatte am Montag ein Konzept mit weiter gehenden Sanktionen gegen unkooperative Leistungsbezieher und einer Umbenennung in "Neue Grundsicherung" beschlossen. Im Hinblick auf Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns wandte sich Wagenknecht gegen einen politischen Wettstreit um Zahlen. "Ich halte nichts von einem Überbietungswettlauf", sagte sie. "Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn wir 14 Euro hätten." Sie begründete damit, warum das BSW eine Erhöhung auf 14 Euro fordert, während die Linkpartei ihre Forderung inzwischen auf 15 Euro angehoben hat. "Natürlich kenne ich auch die Probleme von Menschen, die eine Bäckerei oder einen Gastronomiebetrieb führen und ohnehin schon mit stark gestiegenen Kosten kämpfen", führte sie weiter zur Begründung an.
Wagenknecht war im Herbst 2023 aus der Linkspartei ausgetreten, um ihre eigene Partei zu gründen. Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) will im Juni zur Europawahl antreten und im September zu den Landtagswahlen in mehreren ostdeutschen Bundesländern. In der Auseinandersetzung über den russischen Angriffskrieg lehnt Wagenknecht Waffenlieferungen an die ukrainischen Verteidiger strikt ab.
© 2024 dts Nachrichtenagentur