20.03.2024 -
Unbeeindruckt vom etwas langsameren Fortschritt in der Inflationsbekämpfung bleibt die US-Notenbank unaufgeregt und behält klar den Fokus auf der Zinssenkungsperspektive. Die etwas höheren Inflations- und Wachstumsprognosen sind als eine notwendige Anpassung nach einem starken Jahresstart zu sehen, ändern aber nichts daran, dass die Fed ihren derzeitigen Kurs als sehr restriktiv einschätzt und Zinssenkungen auf ein neutraleres Niveau weiterhin als angemessen erachtet. Die Notenbank läuft damit den monatlichen Daten nicht nur hinterher, sondern zeigt eine wohltuende mittelfristige Verortung bzw. Evaluierung ihrer Politik. Der Juni ist weiterhin sehr wahrscheinlich für den Start des Zinssenkungszyklus und die leichte Anhebung der Zinsprognosen für Ende 2025 und 2026 nicht wirklich der Rede wert bzw. keine Neuausrichtung. Auch ist sehr positiv einzuschätzen, dass die Fed nach dem Debakel der Verwerfungen an den Geldmärkten Ende 2018 im Rahmen des Quantitative Tightening (QT) gelernt hat und nun ebenfalls eine rechtzeitige Reduktion der Verkürzung der Bilanz angekündigt hat. Es war insgesamt ein sehr gelungener Abend und ein guter Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell. Die Geldpolitik bleibt mit der Aussicht auf eine erste Zinssenkung im Juni unterstützend für die Aktienmärkte.