Berlin (ots) -
Elon Musk kann noch so oft beteuern, dass er partout kein Geld im US-Präsidentschaftswahlkampf spenden wird. Geschweige denn für einen der beiden Kandidaten Anwaltskosten begleicht oder Bürgschaften hinterlegt. Die Distanz, die einer der reichsten und der zurzeit unternehmerisch vielleicht umtriebigste Mensch der Welt rhetorisch zur Politik einnimmt, sie ist verlogen. Musk hat sich de facto längst entschieden, hinter wen er in den kommenden acht Monaten sein geballtes - immaterielles - Kapital werfen wird. Es ist Donald Trump.
Musk gibt den Positionen des Rechtspopulisten auf der unter ihm zum rechtsextremen Sudelbecken verkommenen X-Plattform (früher Twitter) eine Bühne, die mit Geld nicht zu bezahlen ist. Nicht nur, indem er ungestraft Leute "zwitschern" lässt, die jeden Tag aufs Neue toxischen Hass auf Präsident Joe Biden und die Demokraten loslassen. Sondern indem er höchstpersönlich den vielen Räuberpistolen aus der Trump-Ecke Wirkung und Aufmerksamkeit verleiht. Was Musk täglich auf X raushaut, erreicht mittlerweile fast 180 Millionen Menschen.
Musk tut Trump dabei einen unverzeihlichen Gefallen, der den demokratischen Zusammenhalt der Gesellschaft weiter erodieren lässt. Indem er dessen hanebüchene Behauptungen, Verdrehungen und schlichten Lügen etwa beim Zankapfel Einwanderung ohne Nachdenken verbreitet, macht er sie für die Massen verdaulicher, akzeptabler. Es ist eben ein Unterschied, ob Trump davon schwadroniert, dass die Demokraten die weiße, christliche Bevölkerung schleichend via Einwanderung "austauschen" wollten. Oder ob der weltweit mit Faszination für sein gestalterisches Wirken auf der Erde und im All bedachte Unternehmer diese Parolen durch Nachplappern beglaubigt.
Musk ist mit seiner Liebedienerei zu Trump kein Solitär mehr, wie es 2016 Peter Thiel war. Der Silicon-Valley-Investor sprach auf dem republikanischen Nominierungsparteitag für Trump - als einziger Vertreter der schwerpunktmäßig in Kalifornien ansässigen Tech-Branche, die bis dahin gemeinhin links der politischen Mitte verortet wurde.Das ist vorbei. Heute lassen sich Milliardäre wie Larry Ellison (Oracle), Marc Andreessen (Venture-Capital-Investor), Ken Griffin (Citadel) und die Hedgefonds-Manager John Paulson und Bill Ackman ohne Fremdschämen für Trump ein. Den Vertretern der Wirtschaftselite geht es dabei nicht um gesellschaftlich-ideologische Entwürfe. Sondern ums nackte Geld. Biden will nach seiner Wiederwahl einen erheblichen Steueraufschlag für Superreiche durch den Kongress bringen. Bei Trump dürfen Musk und Co. dagegen mit Entgegenkommen und Geschenken rechnen.
Was Musk und seinesgleichen eint, ist die tiefe Verachtung für die "Mainstream"-Medien, die Trumps Lügenmärchen (über 30.000 an der Zahl allein in seiner ersten Präsidentschaft) weiter detailliert auseinandernehmen und seine regelmäßig ins Ungeheuerliche abdriftenden Reden auf sachliche Richtigkeit überprüfen. Das, was man Journalismus nennt, ist für Elon Musk ein Ärgernis.
Wie sehr, das zeigt der Fall Don Lemon. Der schwarze Starmoderator war bei CNN in Ungnade gefallen. Musk bot ihm, zwecks Reichweitensteigerung, auf X eine neue Heimat an. Als Lemon dem X-Boss journalistische Fragen stellte, war es mit der Meinungsfreiheit schnell vorbei. Vertrag gekündigt. Lemon weg. Musk, ganz der starke Mann. Donald Trump hat sich gefreut.
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Elon Musk kann noch so oft beteuern, dass er partout kein Geld im US-Präsidentschaftswahlkampf spenden wird. Geschweige denn für einen der beiden Kandidaten Anwaltskosten begleicht oder Bürgschaften hinterlegt. Die Distanz, die einer der reichsten und der zurzeit unternehmerisch vielleicht umtriebigste Mensch der Welt rhetorisch zur Politik einnimmt, sie ist verlogen. Musk hat sich de facto längst entschieden, hinter wen er in den kommenden acht Monaten sein geballtes - immaterielles - Kapital werfen wird. Es ist Donald Trump.
Musk gibt den Positionen des Rechtspopulisten auf der unter ihm zum rechtsextremen Sudelbecken verkommenen X-Plattform (früher Twitter) eine Bühne, die mit Geld nicht zu bezahlen ist. Nicht nur, indem er ungestraft Leute "zwitschern" lässt, die jeden Tag aufs Neue toxischen Hass auf Präsident Joe Biden und die Demokraten loslassen. Sondern indem er höchstpersönlich den vielen Räuberpistolen aus der Trump-Ecke Wirkung und Aufmerksamkeit verleiht. Was Musk täglich auf X raushaut, erreicht mittlerweile fast 180 Millionen Menschen.
Musk tut Trump dabei einen unverzeihlichen Gefallen, der den demokratischen Zusammenhalt der Gesellschaft weiter erodieren lässt. Indem er dessen hanebüchene Behauptungen, Verdrehungen und schlichten Lügen etwa beim Zankapfel Einwanderung ohne Nachdenken verbreitet, macht er sie für die Massen verdaulicher, akzeptabler. Es ist eben ein Unterschied, ob Trump davon schwadroniert, dass die Demokraten die weiße, christliche Bevölkerung schleichend via Einwanderung "austauschen" wollten. Oder ob der weltweit mit Faszination für sein gestalterisches Wirken auf der Erde und im All bedachte Unternehmer diese Parolen durch Nachplappern beglaubigt.
Musk ist mit seiner Liebedienerei zu Trump kein Solitär mehr, wie es 2016 Peter Thiel war. Der Silicon-Valley-Investor sprach auf dem republikanischen Nominierungsparteitag für Trump - als einziger Vertreter der schwerpunktmäßig in Kalifornien ansässigen Tech-Branche, die bis dahin gemeinhin links der politischen Mitte verortet wurde.Das ist vorbei. Heute lassen sich Milliardäre wie Larry Ellison (Oracle), Marc Andreessen (Venture-Capital-Investor), Ken Griffin (Citadel) und die Hedgefonds-Manager John Paulson und Bill Ackman ohne Fremdschämen für Trump ein. Den Vertretern der Wirtschaftselite geht es dabei nicht um gesellschaftlich-ideologische Entwürfe. Sondern ums nackte Geld. Biden will nach seiner Wiederwahl einen erheblichen Steueraufschlag für Superreiche durch den Kongress bringen. Bei Trump dürfen Musk und Co. dagegen mit Entgegenkommen und Geschenken rechnen.
Was Musk und seinesgleichen eint, ist die tiefe Verachtung für die "Mainstream"-Medien, die Trumps Lügenmärchen (über 30.000 an der Zahl allein in seiner ersten Präsidentschaft) weiter detailliert auseinandernehmen und seine regelmäßig ins Ungeheuerliche abdriftenden Reden auf sachliche Richtigkeit überprüfen. Das, was man Journalismus nennt, ist für Elon Musk ein Ärgernis.
Wie sehr, das zeigt der Fall Don Lemon. Der schwarze Starmoderator war bei CNN in Ungnade gefallen. Musk bot ihm, zwecks Reichweitensteigerung, auf X eine neue Heimat an. Als Lemon dem X-Boss journalistische Fragen stellte, war es mit der Meinungsfreiheit schnell vorbei. Vertrag gekündigt. Lemon weg. Musk, ganz der starke Mann. Donald Trump hat sich gefreut.
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