FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Anleger der SGL Group haben sich am Freitag im Handelsverlauf mit dem vorsichtigen Geschäftsausblick auf 2024 abgefunden. Vom Tagestief bei 5,955 Euro drehten die Papiere des Kohlefaserspezialisten bis zum Mittag um rund 13 Prozent auf 6,755 Euro nach oben. Damit liegen sie knapp unter dem Jahreshoch in Sichtweite der exponentiellen 200-Tage-Linie.
Entscheidend werde 2024 die Nachfrage aus der Halbleiterbranche, so Analyst Henrik Paganetty von Jefferies in seinem Kommentar zu den Zahlen. Denn die Nachfrage aus der Windenergiebranche werde gering bleiben. Dies sei auch der Grund für den zurückhaltenden Ausblick mit Umsätzen auf Vorjahresniveau.
Das Niveau vom Mittag konnten die Papiere nicht ganz halten. Kurz vor Handelsende legten sie knapp fünf Prozent auf 6,50 Euro zu - im Vergleich zum Tagestief aus den ersten Handelsminuten immerhin noch ein Anstieg um rund neun Prozent.
Mit dem Anstieg am Freitag machte die Aktie ihre bisherigen Jahresverluste wett und kostet wieder so viel wie Ende 2023. Im Januar war der Kurs bis auf 5,755 Euro gefallen. Mit der Seitwärtsbewegung liegt das Papier ganz im Trend des SDax, der im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls anders als etwa der Dax nicht vom Fleck gekommen ist.
Auch in den vergangenen zwölf Monaten entwickelte sich der SDax mit Nebenwerten mit einem Anstieg von neun Prozent deutlich schlechter als der deutsche Leitindex, der fast ein Fünftel zulegte. In dem vergleichbar schwachen SDax gehörten die SGL-Papiere mit einem Abschlag von fast 19 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten zu den schwächsten Titeln.
SGL liegt mit einer Marktkapitalisierung von rund knapp 800 Millionen Euro auch im unteren Bereich der 70 im SDax gelisteten Titel. SGL galt mal für Autobauer als sehr interessant, da das Unternehmen Carbon herstellt und der Verbundswerkstoff als Hoffnungsträger für den Karrosseriebau galt.
Deshalb hatten sich BMW und Volkswagen Anfang des vergangenen Jahrzehnts an SGL beteiligt. BMW hält aktuell 18 Prozent der SGL-Aktien. Rund 7 Prozent liegen bei Volkswagen . Mit etwas mehr als 27 Prozent ist die Milliardärin Susanne Klatten, die wiederum BMW-Großaktionärin ist, die größte Anteilseignern.
Wegen der damaligen Spekulationen auf eine Übernahme durch einen der Autobauer war der Kurs auf mehr als 40 Euro gestiegen./zb/ag/men
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