Die Zeichen der Zeit deuten aktuell für viele Krypto-Experten darauf hin, dass die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC wohl nicht wie lange erwartet im kommenden Mai die ersten Ethereum-ETF-Anträge genehmigen wird. Dagegen spricht unter anderen die Tatsache, dass die SEC aktuell nicht in enger Absprache mit den Antragstellern wie BlackRock oder Grayscale agiert - ganz im Gegensatz zum letzten Jahr, als eine gemeinsame Lösung von SEC und Antragstellern für die Bitcoin-Spot-ETFs gefunden wurde und die Finanzunternehmen regelmäßig ihre Anträge veränderten, um den Richtlinien zu genügen. Trotzdem geht Craig Salm, der Chief Legal Officer (CLO) des Finanz-Giganten Grayscale, davon aus, dass schon bald Ethereum ETFs auf dem US-amerikanischen Börsenmarkt ankommen werden.
Viele wichtige Details bereits vorab geklärt?
Als Grund dafür, dass die SEC derzeit nicht mit den Antragstellern interagiert, nennt Craig Salm die Tatsache, dass fast alle wichtigen Details bereits im Zusammenhang mit der Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs geklärt wurden. Hierbei wurden gleich viele verfahrenstechnische Fragen besprochen und Informationen abgeklärt, die eine Einführung der ersten Krypto-ETFs überhaupt erst möglich gemacht hatten. Gerade im Hinblick auf Verfahrensfragen zu regulatorischen Punkten - also zum Beispiel Verlustvermeidung, Verwahrung der Kryptowährungen sowie dem Vermögensschutz - seien bereits allen Beteiligten bekannt.
Allerdings wurde während der Bitcoin-Einführung nicht über das Staking von Kryptowährungen in Verbindung mit den ETFs gesprochen - ein Feature, das einige Antragsteller auch bei einem Ethereum-ETF anbieten möchten. Dazu gehören unter anderem Ark 21Shares, Franklin Templeton und Fidelity. Gerade diesbezüglich stehen die Antragsteller allerdings weiterhin im Dunklen, denn diese hohe Komplexität wurde allem Anschein nach noch nicht von der SEC beleuchtet.
Während sich Craig Salm weiterhin in einer zuversichtlichen Stimmung zeigt, haben andere Finanzexperten ihre Vorhersage angepasst. So meldeten sich erst kürzlich die ETF-Analysten James Seyffart und Eric Balchunas - beides Angestellte des Finance-Magazins Bloomberg - zu Wort und erklärten, dass die Wahrscheinlichkeit für die Genehmigung von Ethereum-Spot-ETFs aktuell bei etwa 25 % liegen würde. Gerade das öffentliche Schweigen der SEC könnte ein wichtiges Indiz dafür sein, dass eine baldige Ablehnung durchaus wahrscheinlich ist.
Zuletzt hatte die SEC immer wieder die Fristen von einigen Antragstellern verlängert, doch spätestens am 23. Mai muss die US-amerikanische Börsenaufsicht eine Entscheidung treffen. Dann läuft nämlich die Frist für den Ethereum-ETF-Antrag von VanEck aus. Welche Entscheidung die SEC dann auch immer treffen wird, sie dürfte wegweisend für alle anderen Antragsteller sein.
Grayscale setzt weiterhin auf Krypto-ETF-Möglichkeiten
Tatsächlich wartet die Krypto-Industrie gerade besonders gespannt auf die Entscheidung der SEC, denn diese gilt nicht nur als wichtiger Wegweiser für die Ethereum-Spot-ETFs. Sollten die entsprechenden Anträge nämlich tatsächlich genehmigt werden, ist der Weg offen für eine Vielzahl weiterer Krypto-ETFs, die in den Monaten und Jahren danach auf den US-amerikanischen Börsenmarkt dringen könnten.
Bereits jetzt haben die Bitcoin ETFs, die unter anderem von Grayscale, Fidelity und BlackRock herausgebracht wurden, die Krypto-Welt verändert und den Bitcoin Preis in den letzten Wochen sogar auf ein neues Allzeithoch katapultiert. Sollte ein entsprechender Ethereum ETF eingeführt werden, so ist davon auszugehen, dass auch die zweitgrößte Kryptowährung der Welt besonders starke Zuflüsse erhalten würde, die den ETH-Preis zu bisher ungeahnten Höhen katapultieren könnte.
Die aktuelle Einstellung von Grayscale bezüglich der Ethereum-ETF-Anträge zeigt allerdings auch klar eine Ausrichtung auf eine Zukunft, in der Krypto-ETFs den Markt bestimmen könnten. So könnte eine Normalisierung der Krypto-ETFs nicht nur bei den US-amerikanischen Regulierungsbehörden für ein Umdenken sorgen, sondern auch immer mehr Kleinanleger und Krypto-fremde Investoren interessieren. Gerade der Präzedenzfall des Bitcoin-ETFs ist ein gutes Beispiel dafür, was entsprechende ETF-Varianten dem Finanzmarkt bieten würden.
Bis der Ethereum-ETF allerdings genehmigt - oder abgelehnt - wird, könnte es sinnvoll sein, nach anderen Ethereum-Token als Investitionsziel zu suchen. So haben vor allem frische und junge Projekte den großen Vorteil, dass sie über ein bisher ungenutztes Potenzial verfügen, das Anlegern hohe Renditen beschaffen könnte.
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