Köln (ots) -
Traurige Ostertage werden die Menschen in vielen Teilen der Welt erleben. Im Heiligen Land etwa, wo kein Ende des von der Terrorgruppe Hamas entfesselten Krieges in Sicht ist - erst am Gründonnerstag haben israelische Soldaten bei einer Razzia im Schifa-Krankenhaus Hunderte Hamas-Angehörige angetroffen. Und in der Ukraine.
Am letzten Mittwoch wurden die Ukrainer im russischen Staatsfernsehen als Tiere bezeichnet, deren Städte man ausradieren müsse. Der vom Vatikan hofierte Patriarch Kirill rechtfertigt am gleichen Tag mit dem "Weltrussischen Volksrat" den "heiligen Krieg" zur Eroberung der ganzen Ukraine. Vor einer guten Woche zeigte das Massaker in "Crocus"-Halle von Krasnogorsk, wie brutal das auf seine irrwitzige Aggression fixierte Russland daran scheitert, die eigene Bevölkerung vor der weltumspannenden Bedrohung durch den "Islamischen Staat" zu schützen. Zugleich droht im Pazifik, vor der Küste Chinas, der nächste große Krieg - und Russland blockiert das Sanktionsregime gegen die Atom-Erpresser in Nordkorea.
Traurige Ostern. Die üblichen Friedensdemonstrationen überzeugen noch weniger als in den Vorjahren. Soll Israel die Hamas gewähren lassen? Darf China Taiwan okkupieren? Soll der Westen die Ukraine der Mörderbande Wladimir Putins ausliefern? Die Idee, dass man das ruhig tun könne und universelle Menschenrechte sowieso eine lächerliche Vorstellung seien, mag im von der AfD frequentierten inoffiziellen Kreml-Portal "Voice of Europe" zu Hause gewesen sein. Aus der Affäre um das Portal kann man nur lernen, wie übel Friedenssehnsüchte von Diktatoren missbraucht werden.
Aber was bleibt dann von der Oster-Friedensbotschaft? Erinnern wir uns: Jesus von Nazareth hat seine Auferstehung nicht genutzt, um im Anschluss vermeintlich perfekte politische Lösungen durchzusetzen, so sehr sich seine jüdischen Landsleute danach gesehnt hätten. Vielmehr blieben die Jünger 40 Tage später, an Himmelfahrt, mit ihrer Verantwortung auf Erden zurück.
Ostern 2024 ist so traurig, weil Menschen - Politiker - ihrer irdischen Verantwortung jahrzehntelang nicht nachgekommen sind. Die USA haben den Nahostkonflikt vernachlässigt. Deutsche Regierungen haben mit fahrlässiger Nachsicht auf russische Aggressionen reagiert. Die Konsequenz aus solchen schweren Versäumnissen kann nur sein, dass wir uns jetzt, 2000 Jahre nach Ostern und Himmelfahrt, endlich in die Pflicht nehmen lassen, wenn es um die Sicherung des Friedens geht.
Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
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print@kr-redaktion.de
Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/70111/5746474
Traurige Ostertage werden die Menschen in vielen Teilen der Welt erleben. Im Heiligen Land etwa, wo kein Ende des von der Terrorgruppe Hamas entfesselten Krieges in Sicht ist - erst am Gründonnerstag haben israelische Soldaten bei einer Razzia im Schifa-Krankenhaus Hunderte Hamas-Angehörige angetroffen. Und in der Ukraine.
Am letzten Mittwoch wurden die Ukrainer im russischen Staatsfernsehen als Tiere bezeichnet, deren Städte man ausradieren müsse. Der vom Vatikan hofierte Patriarch Kirill rechtfertigt am gleichen Tag mit dem "Weltrussischen Volksrat" den "heiligen Krieg" zur Eroberung der ganzen Ukraine. Vor einer guten Woche zeigte das Massaker in "Crocus"-Halle von Krasnogorsk, wie brutal das auf seine irrwitzige Aggression fixierte Russland daran scheitert, die eigene Bevölkerung vor der weltumspannenden Bedrohung durch den "Islamischen Staat" zu schützen. Zugleich droht im Pazifik, vor der Küste Chinas, der nächste große Krieg - und Russland blockiert das Sanktionsregime gegen die Atom-Erpresser in Nordkorea.
Traurige Ostern. Die üblichen Friedensdemonstrationen überzeugen noch weniger als in den Vorjahren. Soll Israel die Hamas gewähren lassen? Darf China Taiwan okkupieren? Soll der Westen die Ukraine der Mörderbande Wladimir Putins ausliefern? Die Idee, dass man das ruhig tun könne und universelle Menschenrechte sowieso eine lächerliche Vorstellung seien, mag im von der AfD frequentierten inoffiziellen Kreml-Portal "Voice of Europe" zu Hause gewesen sein. Aus der Affäre um das Portal kann man nur lernen, wie übel Friedenssehnsüchte von Diktatoren missbraucht werden.
Aber was bleibt dann von der Oster-Friedensbotschaft? Erinnern wir uns: Jesus von Nazareth hat seine Auferstehung nicht genutzt, um im Anschluss vermeintlich perfekte politische Lösungen durchzusetzen, so sehr sich seine jüdischen Landsleute danach gesehnt hätten. Vielmehr blieben die Jünger 40 Tage später, an Himmelfahrt, mit ihrer Verantwortung auf Erden zurück.
Ostern 2024 ist so traurig, weil Menschen - Politiker - ihrer irdischen Verantwortung jahrzehntelang nicht nachgekommen sind. Die USA haben den Nahostkonflikt vernachlässigt. Deutsche Regierungen haben mit fahrlässiger Nachsicht auf russische Aggressionen reagiert. Die Konsequenz aus solchen schweren Versäumnissen kann nur sein, dass wir uns jetzt, 2000 Jahre nach Ostern und Himmelfahrt, endlich in die Pflicht nehmen lassen, wenn es um die Sicherung des Friedens geht.
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