WASHINGTON (dpa-AFX) - Das US-Verteidigungsministerium hat Angaben widersprochen, amerikanische Soldaten seien im Südosten Syriens Ziel eines Angriffes proiranischer Milizen geworden. Die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh sagte am Dienstag zu einem Vorfall am Militärstützpunkt Al-Tanf in der Nähe der jordanischen und irakischen Grenze, vom Stützpunkt sei eine Drohne abgeschossen worden, die in der Umgebung geflogen sei. "Aber wir glauben nicht, dass die Basis oder wir oder Koalitionsstreitkräfte das beabsichtigte Ziel waren." Die US-Regierung stufe den Vorfall nicht als Angriff auf US-Streitkräfte ein. Singh zufolge sind amerikanische Soldaten in der Region zuletzt am 4. Februar Ziel eines Angriffes geworden.
Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrecht hatte zuvor berichtet, der Stützpunkt Al-Tanf sei in der Nacht zu Dienstag von einer Drohne angegriffen worden, und US-Truppen hätten sie abgeschossen.
Die proiranische Gruppe "Islamischer Widerstand im Irak" reklamierte die Aktion für sich und erklärte, sie habe den Militärstützpunkt mit Drohnen attackiert. Beim "Islamischen Widerstand im Irak" handelt es sich um Art Dachgruppe für proiranische Milizen im Irak, die seit den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel gemeinsam unter diesem allgemeinen Namen auftreten.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp sechs Monaten verübten proiranische Milizen über Wochen immer wieder Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien. Am 28. Januar wurden durch eine der Attacken in Jordanien nahe der syrischen Grenze schließlich drei US-Soldaten getötet. Die USA reagierten auf die Eskalation mit umfangreichen Luftangriffen gegen Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien. Nach Darstellung der US-Regierung zeigten die Vergeltungsschläge Wirkung: Nach Pentagon-Angaben gab es seit Anfang Februar keine Angriffe auf US-Stützpunkte in der Region mehr./jac/DP/he