In dem Tabakkonzern Altria vereinen sich zwei bei Dividenden-Investoren beliebte Features: Eine außergewöhnliche Verlässlichkeit und eine sehr stattliche Dividendenrendite.
Seit nunmehr 54 Jahren in Folge hat Altria seine Ausschüttungen kontinuierlich erhöht und stellt damit den Dividenden-Aristokraten Nestlé vom Dividenden-Radar der vergangenen Woche deutlich in den Schatten.
Wie aus Angaben des Tabakkonzerns hervorgeht, wurde die Dividende in diesem Zeitraum 58-mal angehoben. Gewöhnlich erhöht das Unternehmen seine Ausschüttungen im August. Wenn es in einem Jahr aber besonders gut läuft, kann eine weitere Erhöhung in der ersten Jahreshälfte hinzukommen. Bereits seit dem Jahr 1928 schüttet Altria eine Dividende aus.
Diese Verlässlichkeit bieten vor allem Unternehmen aus den USA, bei denen die Regelmäßigkeit im Mittelpunkt der Dividendenstrategie steht und nicht unbedingt die Höhe der Ausschüttungen. Kontinuierliche Erhöhungen sind bei Investoren besonders beliebt, die ihr Portfolio nicht ständig umstellen wollen, sondern eher zu der Kategorie "Buy and Hold Forever" gehören. Sie haben den Vorteil, dass die Dividenden in Relation zum Kaufpreis der Aktie immer weiter steigen, sodass die persönliche Dividendenrendite kontinuierlich anzieht!
Wer beispielsweise vor 30 Jahren eine Altria-Aktie gekauft hat, bekommt mittlerweile pro Jahr mehr als Dividende ausgezahlt als er seinerzeit für den Kauf des Anteilsscheins ausgegeben hat. Wie die Konzernleitung versichert, hat "eine starke und stetig wachsende Dividende" für das Unternehmen weiterhin "oberste Priorität". Altria wolle den Anlegern Vertrauen in ein beständiges Dividendenwachstum geben und habe daher ein "progressives Dividendenziel festgelegt, das ein jährliches Dividendenwachstum im mittleren einstelligen Bereich pro Aktie anstrebt".
Tatsächlich betrug die letzte Dividendenerhöhung im August des vergangenen Jahres 4,3 Prozent. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre ergibt sich eine mittlere Aufstockung der Ausschüttungen um 7,3 Prozent.
Auch bei der Entwicklung des Konzerngewinns weist der internationale Konzern, der neben Tabakprodukten auch Weine und Finanzdienstleistungen anbietet, ein hohes Maß an Stabilität auf. Altria ist auch mit rund acht Prozent an dem weltgrößten Bierbrauer AB InBev beteiligt. Der um Sonderposten (wie Prozesskosten) bereinigte Gewinn ist im Verlauf der vergangenen zehn Jahre annualisiert um 7,3 Prozent gestiegen.
Kurs stagniert
Nicht ganz so beeindruckend ist die Kursentwicklung von Altria. Hier hat sich im letzten Jahrzehnt fast überhaupt nichts getan. Während die Aktie am 06.04.2014 in New York 37,57 US-Dollar kostete, sind es aktuell 41,65 US-Dollar. Das entspricht einem Anstieg um insgesamt nicht einmal elf Prozent, also etwas mehr als einem Prozent pro Jahr.
In diesem Zeitraum schüttete das Unternehmen allerdings 40 Quartalsabschläge aus, sodass sich die jährliche Rendite von kümmerlichen ein Prozent auf 6,7 Prozent erhöht. Gut 90 Prozent der Gesamtrendite sind auf die Dividenden zurückzuführen.
Hintergrund ist nicht zuletzt die stattliche Dividendenrendite von 9,44 Prozent des Unternehmens. Damit kann aktuell kein einziges Unternehmen im DAX mithalten, weder der Autokonzern Mercedes-Benz mit 8,3 Prozent, noch die bei Dividenden-Anlegern beliebte BASF mit knapp 7 Prozent.
Das sagen die Experten
Analystenkommentare zu Altria sehen wir aktuell eher selten. Im Moment scheinen alle Augen auf KI- und Technologieaktien gerichtet zu sein. Weniger spannende Titel wie der Tabakkonzern geraten da etwas ins Hintertreffen.
Die 15 von MarketScreener erfassten Analysten, die sich mit Altria befassen, bewerten die Aktie mit "Outperform" und geben ihr ein mittleres Kursziel von 46,61 US-Dollar. Das entspricht einem Kurspotenzial von knapp zwölf Prozent.
Kapitaleinsatz für 1000 US-Dollar pro Monat
Altria schüttet viermal im Jahr eine Dividende aus, aktuell sind das 0,98 US-Dollar pro Aktie. Sollte das Unternehmen (wie versprochen) im August wieder eine Erhöhung der Ausschüttungen ankündigen, kämen für das dritte und vierte Quartal aufgestockte Dividenden hinzu. Von FactSet befragte Analysten rechnen mit einer Erhöhung um 4 Cents auf 1,02 US-Dollar, sodass für 2024 insgesamt 4,00 US-Dollar ausgeschüttet werden dürften, nach 3,84 US-Dollar für das vergangene Jahr.
Wer mit der Altria-Aktie auf ein passives Einkommen von 12.000 US-Dollar im Jahr kommen will, benötigt bei einer Dividende von 4,00 US-Dollar dafür 3000 Anteilsscheine. Bei einem aktuellen Kurs von 41,65 US-Dollar kostet das insgesamt rund 125.000 US-Dollar (115.000 Euro). Zum Vergleich: Bei Nestlé waren es etwa 393.000 Euro und bei der BASF 186.000 Euro. Geschlagen wird Altria in unserer Dividenden-Serie von wallstreetONLINE bislang nur von der DWS, die dank ihrer großzügigen Sonderausschüttung einmalig auf eine Dividendenrendite von mehr als 16 Prozent kommt.
Übersicht zur Dividende von Altria*
Marktkapitalisierung aktuell: 74,8 Milliarden US-Dollar
Dividende erhöht: 54 Jahre in Folge
Dividende nicht reduziert: 54 Jahre in Folge
Durchschnittliche Erhöhung der Dividende in zehn Jahren: ca. 7,3% p.a.
Zeitplan
29.02.2024: Dividendenankündigung
22.03.2024: Notierung ex Dividende
30.04.2024: Dividendenzahlung
* Quelle: Altria, wallstreetONLINE.
GJ | Div.rendite in % | Dividende in US-Dollar |
---|---|---|
2026e | 10,35e | 4,36e |
2025e | 9,90e | 4,17e |
2024e | 9,48e | 4,00e |
2023 | 9,44 | 3,84 |
2022 | 8,05 | 3,68 |
2021 | 7,43 | 3,52 |
2020 | 8,29 | 3,40 |
2019 | 6,57 | 3,28 |
2018 | 6,07 | 3,00 |
2017 | 3,56 | 2,54 |
* Quellen: Altria, FactSet, wallstreetONLINE.
Weitere interessante Dividenden-Aktien befindet sich übrigens auch in der Dividenden-Watchlist unseres Börsenexperten Markus Weingran, dessen Börsenlounge sich täglich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst.
Die optimale Dividendenstrategie
Eine optimale langfristige Dividendenstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem individuellen Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation. Hier sind jedoch einige allgemeine Prinzipien, die empfohlen werden können:
Diversifikation: Investieren Sie in eine breite Palette von Unternehmen und Sektoren, um das Risiko zu streuen. Diversifikation kann helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, da nicht alle Sektoren gleichzeitig von Marktschwankungen betroffen sind.
Qualitätsaktien wählen: Achten Sie auf Unternehmen mit einer starken Bilanz, stabilen Cashflows und einer Geschichte von zuverlässigen und wachsenden Ausschüttungen. Solche Unternehmen sind oft besser positioniert, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Dividenden zu zahlen.
Reinvestition von Dividenden: Das Reinvestieren von Dividenden kann das Wachstum des Portfolios beschleunigen. Durch den Zinseszinseffekt können reinvestierte Dividenden über die Zeit einen signifikanten Beitrag zum Gesamtertrag des Portfolios leisten.
Langfristige Perspektive: Dividendenstrategien sind oft langfristig ausgerichtet. Marktschwankungen sollten daher nicht zu überstürzten Entscheidungen führen. Geduld und Beständigkeit sind Schlüssel zum Erfolg.
Steuereffizienz berücksichtigen: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann je nach Land und individueller Situation variieren. Es ist wichtig, Steuereffekte in die Strategie einzubeziehen.
Überwachung und Anpassung des Portfolios: Portfolios sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin den eigenen Anlagezielen entspricht und gut diversifiziert bleibt.
Bewertung: Achten Sie auf die Bewertung der Aktien. Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer ein gutes Zeichen; sie können auch ein Hinweis auf Probleme im Unternehmen sein.
Verwendung von Dividendenfonds, -ETFs: Für Anleger, die nicht direkt einzelne Aktien auswählen möchten, können Dividendenfonds eine praktikable Alternative sein, da sie eine gute Möglichkeit zur Diversifikation bieten.
Fazit:
Dividendeninvestitionen können eine großartige Möglichkeit sein, ein passives Einkommen aufzubauen. Indem Sie sich auf Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie konzentrieren, können Sie Ihr Portfolio schrittweise ausbauen. Dabei ist natürlich immer zu beachten, dass Investitionen in Dividendenaktien - wie alle Investitionen - mit Risiken verbunden sind.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Enthaltene Werte: DE0008404005,DE000BASF111,DE0005140008,DE0007100000,DE0008430026,US02209S1033,DE0007030009,DE0007164600,DE0008469008,CH0038863350,BE0974293251,DE000DWS1007