LONDON/WASHINGTON (dpa-AFX) - Großbritanniens Außenminister David Cameron hat sich bei seinem USA-Besuch mit dem früheren Präsidenten Donald Trump getroffen. Das Gespräch habe am Montag in Florida stattgefunden, meldete die britische Nachrichtenagentur PA in der Nacht zum Dienstag. Cameron selbst sagte am Dienstag nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Washington, das Gespräch mit Trump entspreche der üblichen Praxis, dass sich Regierungsvertreter bei Auslandsreisen vor Wahlen auch mit dortigen Oppositionspolitikern träfen.
Zum Inhalt des Gespräches mit Trump wollte sich Cameron auf Nachfrage nicht näher äußern. Man habe "über eine Reihe wichtiger geopolitischer Themen" geredet, etwa über den Nahen Osten und die Zukunft der Nato, sagte er. Es habe sich aber um ein vertrauliches Gespräch gehandelt, daher werde er nicht auf Details eingehen.
Cameron warb bei seinem USA-Besuch für weitere Unterstützung für die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen Angriffskrieg Russlands zur Wehr setzt. "Ich komme hierher, ohne die Absicht, irgendjemanden zu belehren oder irgendjemandem zu sagen, was er zu tun hat, oder mich in den politischen Prozess und andere Dinge der Vereinigten Staaten einzumischen", betonte der britische Außenminister. Er komme als Freund der USA und sei der festen Überzeugung, dass weitere Unterstützung Kiews im eigenen Sicherheitsinteresse Amerikas sei. "Wenn wir den Ukrainern die Unterstützung geben, die sie verdienen, können sie diesen Krieg gewinnen", mahnte er. Cameron sagte, er habe dazu auch diverse Treffen mit Abgeordneten und Senatoren aus dem US-Kongress geplant.
Die USA galten in den vergangenen zwei Jahren seit dem Beginn des Krieges als wichtigster Verbündeter Kiews und lieferten in gewaltigem Umfang Waffen und Munition. Seit geraumer Zeit gibt es jedoch keinen Nachschub mehr aus den USA. Hintergrund ist eine innenpolitische Blockade im US-Kongress, wo Republikaner - angetrieben von Trump - weitere Hilfen für Kiew zurzeit verweigern.
Trump will bei der US-Präsidentenwahl im November erneut für die Republikaner antreten - gegen den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden. Trump ist ein ausgewiesener Kritiker der Nato. In seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte er immer wieder offen mit einem Rückzug der USA aus dem Bündnis gedroht./kil/DP/he