NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem schwachen Handelsverlauf am Vortag dürften sich die US-Börsen am Donnerstag stabilisieren. Am Mittwoch hatte eine überraschend hohe Inflation im Monat März die Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen in der weltgrößten Volkswirtschaft weiter schwinden lassen. Vor dem Hintergrund insgesamt starker US-Konjunkturdaten und der anstehenden Berichtssaison über das erste Quartal konzentrieren sich die Anleger allerdings schon wieder auf das Positive: Die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft und Unternehmensgewinne. Am Freitag machen die US-Banken JPMorgan, Wells Fargo und die Citigroup mit ihren Quartalsberichten den Auftakt.
Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial in etwa auf Vortagesniveau bei 38 460 Punkten. Der Nasdaq 100 wurde mit 18 060 Zählern 0,3 Prozent über seinem Vortagesschluss berechnet.
Eine der am häufigsten gestellten Fragen nach den Verbraucherpreisdaten sei gewesen, ob nun das Ende des "Bullenmarktes" gekommen sei, schrieb JPMorgan-Marktstratege Andrew Tyler. Doch das sei nicht der Fall, denn für einen sogenannten "Bull Case", ein positives Marktszenario, brauche es keine Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. "Wenn eine Wirtschaft ihr Potenzial erreicht oder übertrifft, sind in der Regel positive Gewinne und ein positives Umsatzwachstum zu verzeichnen. Diese Kombination löst normalerweise einen Bullenmarkt aus, und dieses Mal ist es nicht anders", konstatierte Tyler.
Unter den Einzelwerten dürften Pharmawerte wegen Kauf- und Verkaufsvorhaben in den Blick rücken. So sprangen die Aktien von Alpine Immune Sciences vorbörslich um rund 37 Prozent hoch, nachdem Vertex Pharmaceuticals erklärte, den Entwickler von Nierenmedikamenten für 65 US-Dollar pro Aktie oder rund 4,9 Milliarden Dollar in bar übernehmen zu wollen. Davon mitgezogen wurden auch die Papiere von Vera Therapeutics, die um 10,5 Prozent zulegten. Vertex gewannen 0,5 Prozent.
Die Anteilsscheine von Janux Therapeutics kletterten vor dem Handelsstart um knapp 5 Prozent hoch. Hier hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass der Arzneimittelhersteller verschiedene Optionen prüfe, darunter auch einen Verkauf, nachdem größere Pharmaunternehmen Übernahmeinteresse bekundet hätten. Der Kurs der Rallybio-Aktien verdoppelte sich vorbörslich. Das Biotech-Unternehmen hatte am späten Mittwochabend eine Partnerschaft mit dem Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) bekannt gegeben sowie eine Kapitalinvestition in Höhe von 6,6 Millionen Dollar von J&J.
Eli Lilly reagierten mit plus 0,4 Prozent nur geringfügig darauf, dass der Schweizer Pharmakonzern Roche einen weiteren Erfolg in Sachen Alzheimer verbuchen konnte. Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) hat dem Bluttest "Elecsys pTau217-Assay" den sogenannten Breakthrough-Status verliehen. Damit wird eine raschere Prüfung und Zulassung möglich. Dieser Bluttest wurden zusammen mit Eli Lilly entwickelt.
Adobe stiegen ebenfalls um 0,4 Prozent. Das Softwareunternehmen kauft laut Bloomberg derzeit Video-Inhalte ein, um Trainingsmaterial für ein KI-Modell zu sammeln, das die Grundlage für einen Text-zu-Video-Generator bildet, berichtet Bloomberg. OpenAI hatte zuletzt mit Sora für Aufsehen gesorgt, Adobe sehe sich nun unter Zugzwang, hieß es./ck/nas
US00724F1012, US4781601046, US5324571083, US92532F1003, CH0012032048, US2605661048, US6311011026, US78378X1072, 2455711, US02083G1004, US92337R1014, US47103J1051, US75120L1008