Bonn (ots) -
In der Sendung "phoenix persönlich" spricht Jörg Thadeusz mit Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, über Versäumnisse der deutschen Autobauer bei der Entwicklung der E-Autos, über Erwartungen der Wirtschaft an die Bundesregierung und über die Konkurrenz zu China.
"Es ist schon so, dass unser Bundeskanzler industriepolitisch auch einen guten Kompass hat", sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Ich finde es zum Beispiel im Umgang mit China richtig, dass er da über De-Risking redet und nicht über De-Coupling, also völlig Abkoppelung."
Doch würde die deutsche Wirtschaft die Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschlands umtreiben, so Müller, würden sie mehr von der Bundesregierung erwarten. "Unser Standort ist in fast allem zu teuer." Ein zentraler Punkt sei die Energiepolitik: "Gerade der industrielle Mittelstand hat wie die gesamte deutsche Wirtschaft immense Probleme mit dem Thema Energiekosten." Die Themen Bürokratieabbau und Digitalisierung seien wichtig.
Dass deutsche E-Autos teurer sind als beispielsweise chinesische, erklärt Hildegard Müller mit "erheblich teureren" Produktionskosten in Deutschland. Und: "In anderen Märkten wie in China gibt es direkte Subventionen für die Automobilhersteller. Ich leite das für uns nicht ab. Ich fordere sie für uns auch nicht, das ist mir ganz wichtig zu sagen. Aber ich kann die Augen nicht davor verschließen, dass andere Autos wesentlich mehr mit staatlicher Unterstützung und günstigeren Standortbedingungen produziert werden können."
Müller betont die Bedeutung des chinesischen Marktes für die deutsche Autoindustrie. Das sei ein "Wettbewerbsmarkt", auf dem sie gerne dabei seien. Mit Blick auf den Überfall Russlands auf die Ukraine sagt Müller, dass politische Eskalation zu anderen Handlungen zwingen könne. "Hier gilt das Primat der Politik. Dann werden wir auch entsprechend handeln. Aber wir sind nicht in einem Krieg mit China. Wir haben jetzt eine wahnsinnige Entwicklung, die auch technologisch durch diesen Markt interessant ist. Wir lernen auch viel durch diese hohen Absatzzahlen in China."
Von Strafzöllen auf chinesische E-Autos, wie es die EU überlegt, hält Hildegard Müller nichts. "Ich finde wichtig, dass man mit China natürlich auch über faire Wettbewerbsbedingungen spricht, glaube aber generell, dass Zölle, wechselseitige Zölle gerade für eine Industrie, die von offenen Märkten lebt, uns nicht weiterhelfen."
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6511/5756296
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"Es ist schon so, dass unser Bundeskanzler industriepolitisch auch einen guten Kompass hat", sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. "Ich finde es zum Beispiel im Umgang mit China richtig, dass er da über De-Risking redet und nicht über De-Coupling, also völlig Abkoppelung."
Doch würde die deutsche Wirtschaft die Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschlands umtreiben, so Müller, würden sie mehr von der Bundesregierung erwarten. "Unser Standort ist in fast allem zu teuer." Ein zentraler Punkt sei die Energiepolitik: "Gerade der industrielle Mittelstand hat wie die gesamte deutsche Wirtschaft immense Probleme mit dem Thema Energiekosten." Die Themen Bürokratieabbau und Digitalisierung seien wichtig.
Dass deutsche E-Autos teurer sind als beispielsweise chinesische, erklärt Hildegard Müller mit "erheblich teureren" Produktionskosten in Deutschland. Und: "In anderen Märkten wie in China gibt es direkte Subventionen für die Automobilhersteller. Ich leite das für uns nicht ab. Ich fordere sie für uns auch nicht, das ist mir ganz wichtig zu sagen. Aber ich kann die Augen nicht davor verschließen, dass andere Autos wesentlich mehr mit staatlicher Unterstützung und günstigeren Standortbedingungen produziert werden können."
Müller betont die Bedeutung des chinesischen Marktes für die deutsche Autoindustrie. Das sei ein "Wettbewerbsmarkt", auf dem sie gerne dabei seien. Mit Blick auf den Überfall Russlands auf die Ukraine sagt Müller, dass politische Eskalation zu anderen Handlungen zwingen könne. "Hier gilt das Primat der Politik. Dann werden wir auch entsprechend handeln. Aber wir sind nicht in einem Krieg mit China. Wir haben jetzt eine wahnsinnige Entwicklung, die auch technologisch durch diesen Markt interessant ist. Wir lernen auch viel durch diese hohen Absatzzahlen in China."
Von Strafzöllen auf chinesische E-Autos, wie es die EU überlegt, hält Hildegard Müller nichts. "Ich finde wichtig, dass man mit China natürlich auch über faire Wettbewerbsbedingungen spricht, glaube aber generell, dass Zölle, wechselseitige Zölle gerade für eine Industrie, die von offenen Märkten lebt, uns nicht weiterhelfen."
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