DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen schließen mit leichten Abschlägen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Freitag mit leichten Abschlägen geschlossen. Zwischenzeitlich höhere Aufschläge konnten am Nachmittag nicht gehalten werden. Der DAX notierte 0,1 Prozent niedriger bei 17.930 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,2 Prozent auf 4.955 Punkte. Ein Händler hatte gleich ein ganzes Bündel an Gründen für den Rutsch vom Nachmittag parat: "Die Importpreise in den USA steigen deutlich und stärker als erwartet, die geopolitischen Spannungen mit dem Iran lösen Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende aus und bei JP Morgan werden nach dem Quartalsbericht deutliche Abschläge verzeichnet", sagte er.
Dabei gab es nun in Europa keine einheitliche Tendenz mehr: Während Öl- und Gaswerte, Energieversorger sowie die rohstoffnahen Basic Resources weiter zulegten, standen die Aktien der Luftfahrtgesellschaften stark unter Druck: Easyjet fielen um 4,3 Prozent, IAG um 3,7 Prozent, Air France um 4,5 Prozent und Lufthansa um 1,2 Prozent. "Das ist Risikominimierung vor dem Wochenende", so ein Marktteilnehmer. Anleger sorgten sich um eine Eskalation im Konflikt zwischen dem Iran und Israel. Der Stoxx-Index der Reise- und Freizeit-Aktien fiel um 1,2 Prozent.
Über das Wochenende hinaus bleibt die Stimmung aber positiv: "Der Markt setzt darauf, dass die geldpolitische Wende einen konjunkturellen Aufschwung einleitet", so ein Marktteilnehmer. Der Euro gab deutlich nach, er fiel um 0,8 Prozent auf 1,0646 Dollar und markierte die tiefsten Stände seit Mitte November. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins zwar am Donnerstag noch einmal unverändert gelassen, die Erwartung einer Zinssenkung im Juni dabei aber fest verankert. Auch die langen Renditen kommen nun wieder etwas zurück.
"Es ist wie immer: Die konjunkturabhängigen Basic Resources setzen nun bereits auf einen Aufschwung, obwohl dieser noch nicht da ist", so ein Marktteilnehmer. Ihr Stoxx-Branchenindex war mit einem Plus von 2,4 Prozent mit an der Spitze unter den Sektorenindizes. Während Gold auf neue Allzeithochs stieg und erstmals mit der Marke von 2.400 Dollar je Unze flirtete, zogen nun auch die Preise der Industriemetalle stark an, so von Aluminium, Kupfer, Zink oder auch Blei.
Der Stoxx-Index der Ölwerte stieg um 2,5 Prozent. Auch die Ölpreise setzten ihre Aufwärtstrends fort. Hinzu kam Übernahmefantasie: Aufhorchen ließ die Kreise-Meldung von Reuters, dass der britische Energiekonzern BP kürzlich von der Abu Dhabi National Oil Co als mögliches Übernahmeziel ins Auge gefasst wurde. Dies zeigt nach Aussage eines Marktteilnehmers, dass bei den aktuellen Bewertungen in dem Sektor größere Deals stattfinden könnten. Dies dürfte die Bewertungen in dem Sektor stützen, sagte er. BP gewannen 3,7 Prozent, Shell 2,8 Prozent und Repsol 3,4 Prozent.
Im DAX lagen RWE mit einem Plus von 3,7 Prozent vorn, die Aktie hat bisher in diesem Jahr mit ihrer Kursentwicklung stark enttäuscht. Infineon gaben dagegen 2,3 Prozent ab.
Varta-Aktie bricht ein - Restrukturierung stockt
"Das liest sich wirklich schlecht", so ein Aktienhändler zu der Mitteilung von Varta, die Aktie brach um 31,1 Prozent ein. Ein Restrukturierungsprogramm folge auf das nächste, bei einem unverändert hohen Schuldenberg. Inwieweit der Cyberangriff für die jüngste Entwicklung mitverantwortlich sei, sei schwer abzuschätzen. Fakt wiederum sei, dass eine Veröffentlichung des Jahresberichtes nach dem 30. April wohl unweigerlich zu dem Ende der Mitgliedschaft im SDAX führen werde. Den Regularien zufolge dürfte dies nach der nächsten Überprüfung am 5. Juni anstehen. Die DZ Bank bestätigte aufgrund der andauernd hohen Unsicherheit ihre Verkaufsempfehlung.
Positiv wurden die Nachrichten von Thyssenkrupp gewertet, für die Aktie ging es dennoch um 0,9 Prozent nach unten. Das Unternehmen plant eine Umstrukturierung der Stahlsparte. "Wie erwartet wird die Kapazität heruntergefahren", so ein Aktienhändler. Mit Blick auf den Produktionsstandort Deutschland und die Entwicklung der Energiepreise wäre dies der erwartete Schritt. Daneben profitierten in der zweiten und dritten Reihe Evotec (+3,5%) und Siltronic (+4,0%) mit deutlichen Aufschlägen von Kaufempfehlungen.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.955,01 -11,67 -0,2% +9,6% Stoxx-50 4.385,26 +16,99 +0,4% +7,1% Stoxx-600 505,25 +0,70 +0,1% +5,5% XETRA-DAX 17.930,32 -24,16 -0,1% +7,0% FTSE-100 London 7.995,58 +71,78 +0,9% +2,9% CAC-40 Paris 8.010,83 -12,91 -0,2% +6,2% AEX Amsterdam 883,45 -0,34 -0,0% +12,3% ATHEX-20 Athen 3.395,74 -36,78 -1,1% +8,7% BEL-20 Bruessel 3.850,04 +13,19 +0,3% +3,8% BUX Budapest 67.289,07 +84,00 +0,1% +11,0% OMXH-25 Helsinki 4.451,28 -11,61 -0,3% -1,1% ISE NAT. 30 Istanbul 10.597,60 +67,28 +0,6% +32,1% OMXC-20 Kopenhagen 2.646,56 +15,54 +0,6% +15,9% PSI 20 Lissabon 6.296,44 +40,99 +0,7% -0,9% IBEX-35 Madrid 10.686,00 +36,20 +0,3% +5,8% FTSE-MIB Mailand 33.764,15 +50,21 +0,1% +12,2% OBX Oslo 1.288,35 +23,16 +1,8% +7,9% PX Prag 1.558,96 +12,07 +0,8% +10,3% OMXS-30 Stockholm 2.506,99 +7,29 +0,3% +4,5% WIG-20 Warschau 2.446,16 -22,15 -0,9% +4,4% ATX Wien 3.554,82 +9,98 +0,3% +3,7% SMI Zuerich 11.379,58 -86,16 -0,8% +2,2% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:20 Uhr Do, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0646 -0,8% 1,0710 1,0711 -3,6% EUR/JPY 163,00 -0,8% 164,09 164,16 +4,8% EUR/CHF 0,9707 -0,5% 0,9756 0,9756 +4,6% EUR/GBP 0,8547 +0,0% 0,8540 0,8553 -1,5% USD/JPY 153,12 -0,1% 153,23 153,25 +8,7% GBP/USD 1,2455 -0,8% 1,2539 1,2522 -2,1% USD/CNH (Offshore) 7,2666 +0,2% 7,2584 7,2577 +2,0% Bitcoin BTC/USD 69.556,11 -0,9% 70.870,78 69.830,47 +59,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 86,25 85,02 +1,4% +1,23 +18,8% Brent/ICE 91,02 89,74 +1,4% +1,28 +18,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 30,63 29,45 +4,0% +1,18 -13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.391,01 2.372,38 +0,8% +18,63 +15,9% Silber (Spot) 28,89 28,50 +1,4% +0,39 +21,5% Platin (Spot) 995,72 983,50 +1,2% +12,22 +0,4% Kupfer-Future 4,29 4,25 +1,0% +0,04 +9,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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April 12, 2024 12:21 ET (16:21 GMT)
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