2019 startete JP Morgan eine Mittelstandsoffensive im deutschen Firmenkundengeschäft und holte dafür Bernhard Brinker von der Unicredit. Die großen Krisen, die den Mittelstand seitdem erschüttert haben, scheinen JP Morgan beim Erschließen dieser neuen Kundengruppe nicht besonders gebremst zu haben, folgt man Brinkers Worten im Gespräch mit FINANCE-TV: "Wir haben den Bereich schneller ausgebaut, als wir uns das 2019 vorgenommen hatten. Inzwischen haben wir eine gut dreistellige Zahl an Firmenkunden, mit denen wir aktiv arbeiten. Darunter sind wenig Kunden, mit denen wir ausschließlich Kreditgeschäft machen." Als Ziel gibt Brinker aus, die Zahl der Kunden in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln. Gelingen soll dies unter anderem mit Hilfe von Vorstößen in neue Zielbranchen wie Lifescience, Green Tech und Technologie sowie einer Stärkung des Midcap-M&A-Teams. Doch derzeit sind eher andere Services gefragt, so Brinker: "Aktuell arbeiten wir mit unseren Firmenkunden stark an deren globaler Integration und Verschlankung des Cash Managements und am Pooling von Cash. Generell sind Cash Management, Zahlungsverkehr und Hedging sehr wichtige Bereiche für uns." Wie er den Zielerreichungsgrad der Mittelstandsoffensive bewertet, warum die Pandemie auf eine andere Art herausfordernd war, als man denken würde, und ob sich Jamie Dimons Renditeziele im deutschen Mittelstand tatsächlich auch ohne Rückenwind aus dem M&A-Geschäft erreichen ließen, das alles beantwortet Bernhard Brinker im Gespräch mit Michael Hedtstück bei FINANCE-TV.