Halle/Saale (ots) -
Sachsen-Anhalts Landesregierung plant einen Bau der Superlative: Für mehr als eine Milliarde Euro soll die Uniklinik Magdeburg ein neues Zentralklinikum und einen parkähnlichen Campus erhalten. Für den sogenannten Masterplan "Neuer Campus Zentralklinikum (NCZ)" will sich Landesfinanzminister Michael Richter (CDU) am Dienstag die Zustimmung des Kabinetts abholen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe) unter Berufung auf die ihr vorliegende Kabinettsvorlage.
Das von Richter unterzeichnete und der MZ vorliegende Papier beziffert die Kosten auf mindestens 1,06 Milliarden Euro. Das Papier warnt jedoch, diese Zahl beruhe auf den Preisen von Anfang 2023 und auf der Annahme optimaler Baufortschritte. Daher dürfte "im Ergebnis von höheren Gesamtkosten auszugehen sein". Eine konkrete Berechnung sei erst nach Fertigstellung der Entwurfsplanung möglich.
Woher das Geld kommen soll, lässt Richters Papier offen. Es legt aber nahe, dass das Vorhaben mit neuen Schulden bezahlt werden soll: Zuständig wird die landeseigene Planungsfirma IPS, die unter Umgehung der Schuldenbremse über Kredite finanziert wird. Richter wollte sich auf MZ-Anfrage unter Verweis auf die bevorstehende Kabinettsberatung nicht äußern.
Die Uniklinik Magdeburg ist derzeit auf eine Vielzahl von Gebäuden verteilt, das älteste aus dem Jahr 1890. Diese dezentrale Struktur treibt die Kosten nach oben. Das landeseigene Unternehmen schreibt seit Jahren rote Zahlen, 2022 lag das Defizit bei 46 Millionen Euro. Ein der MZ vorliegender "Baulicher Notlagebericht" der Uniklinik listet sieben gravierende Mängel auf. Dazu zählen die für moderne medizinische Geräte nicht ausreichende Tragfähigkeit der Decken, zu geringe Geschosshöhen sowie veraltete Elektroanlagen, Heizungen und Lüftungen. In der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie etwa dürften die Wasserleitungen wegen Keimen und Legionellen nicht mehr benutzt werden, heißt es.
Der dem Kabinett vorliegende Masterplan sieht vor, dass die Uniklinik bis 2035 in zwei Bauabschnitten weitgehend neu errichtet wird. "Die vorliegende Konzeption stellt eine attraktive, zukunftsfähige und moderne universitäre Klinikstruktur dar, die sich auch als handfester Vorteil im künftigen Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte herausstellen wird", heißt es in einem Papier, mit dem sich der Aufsichtsrat des Klinikums hinter das Vorhaben gestellt hat.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/47409/5761791
Sachsen-Anhalts Landesregierung plant einen Bau der Superlative: Für mehr als eine Milliarde Euro soll die Uniklinik Magdeburg ein neues Zentralklinikum und einen parkähnlichen Campus erhalten. Für den sogenannten Masterplan "Neuer Campus Zentralklinikum (NCZ)" will sich Landesfinanzminister Michael Richter (CDU) am Dienstag die Zustimmung des Kabinetts abholen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe) unter Berufung auf die ihr vorliegende Kabinettsvorlage.
Das von Richter unterzeichnete und der MZ vorliegende Papier beziffert die Kosten auf mindestens 1,06 Milliarden Euro. Das Papier warnt jedoch, diese Zahl beruhe auf den Preisen von Anfang 2023 und auf der Annahme optimaler Baufortschritte. Daher dürfte "im Ergebnis von höheren Gesamtkosten auszugehen sein". Eine konkrete Berechnung sei erst nach Fertigstellung der Entwurfsplanung möglich.
Woher das Geld kommen soll, lässt Richters Papier offen. Es legt aber nahe, dass das Vorhaben mit neuen Schulden bezahlt werden soll: Zuständig wird die landeseigene Planungsfirma IPS, die unter Umgehung der Schuldenbremse über Kredite finanziert wird. Richter wollte sich auf MZ-Anfrage unter Verweis auf die bevorstehende Kabinettsberatung nicht äußern.
Die Uniklinik Magdeburg ist derzeit auf eine Vielzahl von Gebäuden verteilt, das älteste aus dem Jahr 1890. Diese dezentrale Struktur treibt die Kosten nach oben. Das landeseigene Unternehmen schreibt seit Jahren rote Zahlen, 2022 lag das Defizit bei 46 Millionen Euro. Ein der MZ vorliegender "Baulicher Notlagebericht" der Uniklinik listet sieben gravierende Mängel auf. Dazu zählen die für moderne medizinische Geräte nicht ausreichende Tragfähigkeit der Decken, zu geringe Geschosshöhen sowie veraltete Elektroanlagen, Heizungen und Lüftungen. In der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie etwa dürften die Wasserleitungen wegen Keimen und Legionellen nicht mehr benutzt werden, heißt es.
Der dem Kabinett vorliegende Masterplan sieht vor, dass die Uniklinik bis 2035 in zwei Bauabschnitten weitgehend neu errichtet wird. "Die vorliegende Konzeption stellt eine attraktive, zukunftsfähige und moderne universitäre Klinikstruktur dar, die sich auch als handfester Vorteil im künftigen Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte herausstellen wird", heißt es in einem Papier, mit dem sich der Aufsichtsrat des Klinikums hinter das Vorhaben gestellt hat.
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