Der Deutsche Aktienindex kann sich zum Wochenstart von seinem am Freitagmorgen erreichten Tief weiter erholen. Nachdem es am Wochenende im Nahen Osten ruhig geblieben ist, setzen die Anleger darauf, dass es auch in den kommenden Tagen zu keiner weiteren Eskalation in der Region kommt. Zudem hoffen sie auf neue, positive Impulse aus der laufenden Berichtssaison. Wegen schwindender Zinssenkungshoffnungen suchen sie jetzt nach neuen Kaufargumenten für Aktien und hoffen, einen Grund in den Bilanzzahlen der großen Unternehmen zu finden.
An der Wall Street wird mit dem dritten Quartal in Folge mit einem Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr gerechnet, und das trotz hoher Zinsen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die durchschnittlichen Gewinnschätzungen seit Jahresbeginn bereits um gut 40 Prozent gesenkt wurden. Dieser Trend dürfte sich noch einmal verstärken, wenn die Unternehmen ihre Ausblicke geben und darin einkalkulieren müssen, dass eine Zinswende der Fed erst später im Jahr kommen wird.
Wenn die Inflation nicht weiter zurückkommt, könnte sich die Fed entscheiden, mit den Zinssenkungen erst nach den US-Wahlen im November zu starten. Die Anleger werden viel länger als zunächst gedacht auf eine Zinswende warten müssen. Käme sie erst nach den Wahlen, muss die Wirtschaft das ganze Jahr mit dem hohen Zinsniveau ohne Stütze der US-Notenbank klar kommen. Mit diesen Aussichten schaltet der Aktienmarkt zunächst mal einen oder zwei Gänge runter.
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